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·17. November 2023
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Zum „Flashback Friday“ blickt das Portal Fussballdaten.de auf historische Fakten und Ereignisse und zitiert die besten Sprüche. In diesem Fall schauen wir voraus: 1994 jährt sich zum 30. Mal das lange überraschendste WM-„Aus“ für Deutschland – 1:2 (0:0) gegen Bulgarien in New York. Heute erinnern nur noch die legendären Sprüche an die „Generation Stoitschkow“.
Jüngste Negativ-Schlagzeile: Das EM-Qualifikations-Spiel gegen Ungarn (2:2) in Gruppe G am frühen Donnerstagabend musste aus Sicherheitsgründen von Plowdiw nach Sofia verlegt werden. Ungarische Hooligans hatten sich sicher nicht zum Balaton-Trinken angekündigt und es kam zu Ausschreitungen. Ein tieferer Tiefpunkt.
„Es waren die besten Spieler dabei, ja“ – So begründete Bundestrainer Berti Vogts das Scheitern der deutschen Nationalmannschaft gegen Bulgarien.
Dabei hatte Kalle „Air“ Riedle vorher gewarnt: „Vorsicht, die Bulgaren sind eher besser als schlecht.“
Während BILD vehement den Abgang des Bundestrainers forderte („Berti, bitte geh! Selbst Freunde rücken von ihm ab, einsam saß er am Tisch“), feierte das deutsche Kabarett eine Sternstunde. „Wahnsinn, was der Balkan alles am Ball kann!“, kalauerte Dieter Hildebrandt („Kir Royal“) im Scheibenwischer (ARD).
Eurosport-Kommentator Wolfgang Ley, durchaus mit kabarettistischem Mehrwert, sah klar: „Letschkow, der Mann, der die Deutschen bei der WM über den Jordan schickte“.
Zwar lehrte schon Goethe, dass man mit Namen keine Scherze betreibe, doch für den barhäuptigen Bulgaren vom Hamburger SV war das kein Problem.
Im November 1995 sah die Sache anders aus: Deutschland gegen Bulgarien in Berlin 3:1, EM-Teilnahme in England perfekt. Ley analysierte erneut messerscharf: „Stoitschkow hatte in der zweiten Halbzeit den Radius eines Bierdeckels.“
Die Bulgaren schieden 1996 in der Vorrunde aus. Bei der WM 1998 standen sie laut CBS vor einem rechnerisch schwereren Problem: „Die Bulgaren spielen mit derselben Mannschaft wie 1994 in den USA. Aber die Spieler sind vier Jahre älter geworden – zumindest die meisten von ihnen.“ Die meisten, ja.
Das drückte sich bei der Endrunde in Frankreich in Zahlen so aus: Null Siege, 1:7 Tore, dabei ein 1:6 gegen Spanien in Lens, die höchste WM-Niederlage Bulgariens zusammen mit dem 1:6 gegen Ungarn 1962.
Danach stand nur noch „nicht qualifiziert“ auf dem bulgarischen WM-Planer. 2004 gab es die letzte EM-Teilnahme und das bleibt zumindest für 24 Jahre so.
Bei Bulgarien sind schon lange nicht mehr „die besten Spieler dabei“. Und auch die Trainer sind in Sofia meist nur auf der Durchreise.
Letzter Coach, der seit 2015 länger als 20 Spiele im Amt war, war Ex-HSV-Profi Petar Chubtschew, ebenso wie der nur 6 Spiele lang in der Verantwortung gebliebene Stuttgart-Regisseur Krassimir Balakow ein Mitglied der „Generation Stoitschkow“, die in den USA WM-Vierter wurde.