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·18. Januar 2022
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·18. Januar 2022
News | 1860 München gegen Karlsruhe und Köln gegen Hamburg hießen die ersten beiden Partien des DFB-Pokal-Achtelfinals 2021/22. Während in erstgenannter Partie ein Elfmeter von Marvin Wanitzek den Unterschied machte, ging es in Müngersdorf sogar bis ins Elfmeterschießen, wo der 1. FC Köln auf kuriose Art und Weise ausschied.
In der ersten Runde eliminierten die Löwen den SV Darmstadt 98 6:5 n.E., bevor sie einen knappen 1:0-Sieg über Schalke feierten. Auch dem KSC gelang mit dem 2:1 in Leverkusen eine Überraschung. Zuvor gab es einen souveränen 4:1-Sieg am Lotter Kreuz.
Köln hingegen tat sich lange Zeit im Ernst-Abbe-Sportfeld zu Jena schwer. Nach 120 Minuten mit je einem Tor auf jeder Seite setzte sich der Effzeh am Punkt 4:2 durch. In der zweiten Runde machte ein Doppelpack von Anthony Modeste den Unterschied in Stuttgart. Der HSV, der sich im Unterholz des DFB-Pokals auch öfter mal blamierte, ließ einem 2:1 in Braunschweig ebenfalls einen 4:2-Sieg nach Elfmeterschießen in Nürnberg folgen. Auch hier stand es nach 120 Minuten 1:1.
Die ersten 45 Minuten gestalteten sich weitestgehend chancenarm. Die erste Gelegenheit gab es in der 13. Minute auf Giesings Höhen. Fabian Greilinger bekam von der KSC-Defensive links etwas zu viel Platz und visierte das kurze Eck an, Marius Gersbeck parierte.
21 Minuten dauerte es, bis auch der 1. FC Köln im Heimspiel gegen den HSV seine erste Großchance bekam. Daniel Heuer Fernandes unterlief ein viel zu ungenaues Zuspiel am eigenen Strafraum, das Kölner Pressing griff sofort, Sebastian Andersson legte nochmal nach links zu Mark Uth, der seinerseits auch noch den letzten Hamburger aussteigen ließ – und die Kugel mit rechts staubtrocken über das leere Tor beförderte. Ja, es war nicht sein starker Linker, aber das darf in diesem Fall nicht als Ausrede herhalten.
Der KSC hingegen tat sich schwer und hatte seine beste Aktion vier Minuten vor der Pause, als Philip Heise einen Freistoß aus rund 30 Metern aufs Tor brachte, Marco Hiller war auf dem Posten.
Mit der letzten Aktion vor der Pause tauchte auch der HSV erstmals gefährlich vor Marvin Schwäbe auf: Moritz Heyer startete einfach mal einen Sololauf, wurde von keinem Kölner ernsthaft angegriffen, sodass er Maß nehmen konnte. Sein Abschluss landete am Pfosten. Den Rebound setzte Sonny Kittel rechts vorbei.
Durchgang zwei läutete der KSC ein. 51. Minute, Lucas Cueto, der bereits in den ersten beiden Runden traf, zog einfach mal aus der Distanz ab. Die Kugel klatschte ans Gestänge, sprang zurück, sodass Fabian Schleusener nur noch einköpfen musste. Dabei stand er jedoch abseits. Weiter 0:0.
Es dauerte 69 Minuten, bis der Bann gebrochen war: Fabian Greilinger grätschte in eine Flanke von rechts mit dem ausgestreckten Arm – Elfmeter. Marvin Wanitzek nahm sich der Geschichte an, verlud Hiller und versenkte sicher im linken Eck. 0:1!
Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images
Eine gute Viertelstunde vor Schluss tauchte Erik Tallig frei vor Gersbeck auf, hatte die große Gelegenheit, die Löwen zurück ins Spiel zu bringen, scheiterte aber am KSC-Keeper.
Die Begegnung zwischen dem 1. FC Köln und dem HSV steuerte hingegen geradewegs auf die Verlängerung zu. In der 77. Minute kam der eingewechselte Anthony Modeste nach einer Ecke zum Kopfball, Heuer Fernandes bekam gerade noch die Arme hoch und konnte gerade noch den zweiten Versuch des lauernden Timo Hübers verhindern.
Sieben Minuten vor Schluss schlenzte Kittel einen Freistoß an den zweiten Pfosten, wo Moritz Heyer zur Direktabnahme kam, die aber – wie vor der Pause – am linken Pfosten landete. So gab es die Overtime. Auch in Giesing tat sich nichts mehr, der KSC eliminiert die Löwen und steht im Viertelfinale des DFB-Pokals!
Keine zwei Minuten waren in Müngersdorf gespielt, als Faride Alidou links im Strafraum einen langen Ball aus der eigenen Hälfte annahm und Sonny Kittel gen Grundlinie schickte. Hamburgs Nummer 10 setzte sich geschickt durch und flankte wohltemperiert in die Mitte, wo Robert Glatzel ins rechte Eck einköpfen konnte. Hätte der HSV diese Erkenntnis fünf Minuten vorher gehabt, könnten sie schon im Flugzeug nach Hause sitzen. So sitzen sie fürs Erste nach.
Die Kölner Antwort gab es vier Minuten nach dem Treffer. Jan Thielmann schloss aus gut 20 Metern wuchtig ab, Heuer Fernandes war auf dem Posten und parierte gekonnt. Damit stand die knappe HSV-Führung nach 105 Minuten.
In den letzten 15 Minuten tat sich nicht mehr viel. Der HSV stand defensiv stabil, Köln fiel – außer Distanzschüssen nicht viel ein. Trotzdem kamen sie nochmal zurück ins Spiel. 120. Minute, die letzte Aktion, eine letzte Flanke segelte scharf in den Hamburger Strafraum. Anthony Modeste wollte zum Kopfball, wurde allerdings von Sebastian Schonlau gehalten – Elfmeter Köln in der allerletzten Sekunde.
Vom Punkt an den Punkt. Modeste trat selbst an. Kurzer Anlauf – und…
…drin! Unten rechts verwandelte der Franzose, Heuer Fernandes lag im anderen Eck. Elfmeterschießen!
Beide Mannschaften verschossen von den ersten beiden Elfmetern je einen. So stand es 3:3 nach vier Elfmetern. Sebastian Schonlau, der den Strafstoß in der letzten Sekunde verursacht hatte, verlud Schwäbe und traf sicher unten rechts. Dann kam Florian Kainz. Auch er lief kurz an und traf. Der Elfmeter sah aber schon relativ krumm und kurios aus, weil sich Kainz aufgrund eines Platzfehlers vom Schuss- an das Standbein schoss. Damit ist der Versuch irregulär, weil Kainz für den Treffer zwei Kontakte brauchte und der Hamburger SV steht im Viertelfinale des DFB-Pokals!
Das Reglement sagt zur Szene um Florian Kainz: „[…] Der Elfmeterschütze darf den Ball kein zweites Mal spielen […] Begeht der Elfmeterschütze ein Vergehen, nachdem der Schiedsrichter den Ball freigegeben hat, dann wird dieser Elfmeter als ‚verschossen‘ gewertet und der Elfmeterschütze verwarnt.“
Die Ergebnisse.
1860 München 0:1 Karlsruher SC Tore: 0:1 M. Wanitzek (69′, Elfm.)
1. FC Köln 4:5 Hamburger SV n.E. Tore: 0:1 R. Glatzel (92′), 1:1 Modeste (120’+2, Elfm.) Elfmeterschießen: 1:2 D. Kinsombi, 1:2 S. Özcan, 1:2 S. Kittel, 2:2 Modeste, 2:3 M. Vušković, 3:3 D. Ljubicic, 3:4 J. Gyamerah, 4:4 Duda, 4:5 S. Schonlau, 4:5 Kainz
Photo by Alex Grimm/Getty Images
Victor Catalina