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·11. August 2019

DFB-Pokal: Rebic-Hattrick rettet Frankfurt, Hertha und Union souverän

Artikelbild:DFB-Pokal: Rebic-Hattrick rettet Frankfurt, Hertha und Union souverän

In der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals hat Eintracht Frankfurt einen spektakulären Derbysieg gegen Waldhof Mannheim gefeiert. Nach 0:2-Rückstand gewann das Team von Trainer Adi Hütter dank eines Hattricks von Ante Rebic mit 5:3 (2:2). In Torlaune waren auch die beiden Berliner Bundesligisten Hertha BSC und Union. Gegen den VfB Eichstätt beziehungsweise Germania Haberstadt wurden 5:1 und 6:0-Siege gefeiert.

Auch Julian Nagelsmann durfte bei seinem Pflichtspieldebüt als Trainer von RB Leipzig jubeln. In einer umkämpften Partie siegten die Roten Bullen bei Zweitligist VfL Osnabrück mit 3:2.


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Waldhof Mannheim - Eintracht Frankfurt 3:5 (2:2)

Tore: 1:0 Sulejmani (3.), 2:0 Sulejmani (11.), 2:1 Kamada (21.), 2:2 Kostic (45.), 3:2 Marx (72.), 3:3 Rebic (76.), 3:4 Rebic (82.), 3:5 Rebic (89.)

Dank eines Hattricks von Vizeweltmeister Ante Rebic und mit erheblich mehr Mühe als gedacht hat Eintracht Frankfurt seinen Sommer-Siegeszug gegen schwächere Kontrahenten auch im DFB-Pokal fortgesetzt. Der Fußball-Bundesligist, der schon drei Partien in der Qualifikation zur Europa League erfolgreich absolviert hat, gewann in der ersten Runde trotz zweimaligem Rückstand mit 5:3 (2:2) im Südwestderby beim Drittliga-Aufsteiger Waldhof Mannheim.

Rebic sorgte mit drei Toren in der Schlussphase für den Frankfurter Sieg (76., 82., 88.). Der Japaner Daichi Kamada (21.) und der Serbe Filip Kostic (45.+1) erzielten die weiteren Treffer für den Europa-League-Halbfinalisten der Vorsaison, der im vergangenen Jahr als amtierender Pokalsieger in der Auftaktrunde beim Regionalligisten SSV Ulm gescheitert (1:2) war. Diesmal sicherten sich die Hessen die Prämie in Höhe von 351.000 Euro. Daran änderte auch der Doppelpack des Deutsch-Kosovaren Valmir Sulejmani (3./11.) und das Tor von Jan Hendrik Marx (72.) nichts.

Da die Eintracht vor dem Rückspiel in der 3. Qualifikationsrunde zur Europa League am Donnerstag gegen den FC Vaduz durch den klaren Sieg in Liechtenstein (5:0) quasi schon die Play-offs erreicht hat, können sich die Hessen in aller Ruhe auf den Ligastart am Sonntag gegen die TSG Hoffenheim vorbereiten.

Vor 24.302 Zuschauern im ausverkauften Carl-Benz-Stadion stand Nationaltorhüter Kevin Trapp zum ersten Mal nach seiner Rückkehr von Paris St. Germain zwischen den Pfosten. Zudem beorderte Trainer Adi Hütter, der angeblich den französischen Mittelstürmer Gaetan Laborde vom HSC Montpellier gerne am Main sehen würde, die Neuzugänge Martin Hinteregger, Dejan Joveljic und Dominik Kohr in die Startelf.

Eben jener Kohr trug die Hauptschuld am frühen Rückstand. Den Ballverlust des Mittelfeldspielers nutzten die Mannheimer. Der Treffer durch Sulejmani war ganz stark herausgespielt. Nach der Führung zeigte die Mannschaft von Trainer Bernhard Trares gar keinen Respekt mehr vor dem großen Namen des Gegners. Sulejmani erhöhte nach einer tollen Einzelaktion, aus der Arena wurde endgültig ein Hexenkessel.

Die Eintracht war mächtig beeindruckt. Im Spiel nach vorne ging kaum etwas, in der Defensive offenbarte der Erstligist große Schwächen. Sogar ein drittes Gegentor war möglich. Der Anschlusstreffer durch Kamada fiel fast aus dem Nichts.

Das Tor beruhigte die Frankfurter Nerven nur ein wenig, es blieb eine Begegnung auf Augenhöhe. Erst gegen Ende der ersten Hälfte erhöhte die Eintracht den Druck, Joveljic hätte in der 43. Minute eigentlich den Ausgleich erzielen müssen. Kostic machte es kurz darauf besser.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs war es erneut Joveljic, der die Chance zur Frankfurter Führung vergab (51.). Dennoch schien der dritte Eintracht-Treffer in dieser Phase nur eine Frage der Zeit zu sein. Die Kräfte der Mannheimer ließen zusehends nach, eine Möglichkeit der Gäste reihte sich an die nächste.

Doch statt Frankfurt traf zunächst Marx mit einem sehenswerten Distanzschuss auf der Gegenseite. Rebic sorgte mit seinem Dreierpack für den Eintracht-Sieg.

VfL Osnabrück - RB Leipzig 2:3 (1:3)

Tore: 0:1 Sabitzer (7.), 1:1 Amenyido (9.), 1:2 Klostermann (29.), 1:3 Sabitzer (31.), 2:3 Alvarez (71.)

Holpriges Debüt aber, Pflicht erfüllt: Julian Nagelsmann hat eine erfolgreiche Premiere bei RB Leipzig gefeiert. Die Sachsen bescherten ihrem neuen Trainer mit dem glücklichen 3:2 (3:1) beim Zweitliga-Aufsteiger VfL Osnabrück einen gelungenen Pflichtspiel-Start und zogen trotz einer über weite Strecken enttäuschenden Vorstellung in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Auf Nagelsmann wartet dennoch eine Menge Arbeit.

Marcel Sabitzer mit einem Doppelpack (7. und 31.) und Lukas Klostermann (29.) trafen für den großen Favoriten und letztjährigen Pokalfinalisten. Etienne Amenyido (9.) hatte für die leidenschaftlich kämpfenden Osnabrücker zwischenzeitlich ausgeglichen. Marcos Alvarez sorgte mit seinem verwandelten Handelfmeter (73.) für den 2:3-Anschlusstreffer und eine nervenaufreibende Schlussphase.

RB offenbarte sieben Tage vor dem Ligastart bei Union Berlin gegen beherzt aufspielende Hausherren noch einige Schwachstellen, ein Klassenunterschied war vor 14.625 Zuschauern an der ausverkauften Bremer Brücke kaum auszumachen. Vorne mangelte es an der letzten Konsequenz im Abschluss, hinten offenbarte der Bundesliga-Dritte der Vorsaison noch einige Abstimmungsprobleme.

In der aufgeheizten Atmosphäre in Osnabrück waren die Augen vor allem auf RB-Coach Nagelsmann gerichtet - und das lag nicht bloß an seinem farbenfrohen Outfit mit knallrotem Poloshirt, hoch gekrempelter blauer Chino-Hose und strahlend weißen Turnschuhen. Die großen Fragen: Was konnte Nagelsmann seinem Team in den fünf Wochen seit seinem Wechsel von 18899 Hoffenheim schon vermitteln? Wie weit ist Leipzig kurz vor dem Start?

Die ersten Antworten ließen nicht lange auf sich warten. Nagelsmann hatte am Spielfeldrand kaum Platz genommen, da durfte er gleich das erste Mal für sein neues Team jubeln. Nach einem Schuss des französischen Neuzugangs Christopher Nkunku drückte Sabitzer den Abpraller zur frühen Führung über die Linie. Doch die Freude währte nicht lange: Der VfL glich nach passivem Leipziger Defensivspiel fast im Gegenzug aus und ließ das Stadion an der Bremer Brücke beben.

Fortan war von einem Klassenunterschied erst einmal nichts zu spüren. Osnabrück ließ hinten nichts anbrennen und setzte mit seinem pfeilschnellen Umschaltspiel nach vorn immer wieder Akzente. Leipzigs Keeper Yvon Mvogo, der die geschonte Stammkraft Peter Gulacsi vertrat, hatte mehr zu tun, als mehr zu tun, als Nagelsmann lieb sein konnte. Die viel gepriesene RB-Offensive um Nationalstürmer Timo Werner, der weiterhin als Kandidat beim FC Bayern gilt, war bis dahin kaum etwas zu sehen.

Das änderte sich schlagartig, als Leipzig mit einem Doppelschlag binnen 120 Sekunden für eine entspanntere Miene bei Nagelsmann sorgte. Zunächst traf Klostermann nach einem Konter über Werner und Yussuf Poulsen im Nachsetzen, dann erhöhte Sabitzer nach präzisem Poulsen-Zuspiel eiskalt.

Auch im zweiten Abschnitt bot sich zunächst das gleiche Bild. Osnabrück zeigte eine beherzte Vorstellung, setzte die Gäste phasenweise unter Dauerdruck und hatte mit Marc Heider, als er in der 56. Minute allein auf Mvogo zulief, die große Chance zum Anschlusstreffer. Dieser gelang dem eingewechselten Alvarez dann eine Viertelstunde vor Schluss - doch am Ende jubelten Nagelsmanns Leipziger.

1. FC Saarbrücken - Jahn Regensburg 3:2 (0:0)

Tore: 1:0 Jurcher (53.), 1:1 Besuschkow (64.), 1:2 Grüttner (74.), 2:2 Zeitz (77.) 3:2 Jurcher (90.)

Gelb-Rot: Besuschkow (75., Regensburg)

FSV Salmrohr - Holstein Kiel 0:6 (0:1)

Tore: 0:1 Baku (39.), 0:2 Lee (54.), 0:3 Antaga (63.), 0:4 Baku (65.), 0:5 Baku (76.), 0:6 Porath

FC Oberneuland - SV Darmstadt 98 1:6 (0:3)

Tore: 0:1 Schnellhardt (32.), 0:2 Mehlem (38.), 0:3 Dursun (43.) 1:3 Jobe (48.), 1:4 Dursun (56.), 1:5 Dursun (75.), 1:6 Starke (89.)

Germania Halberstadt - 1. FC Union Berlin 0:6 (0:1)

Tore: 0:1 Schlotterbeck (27.), 0:2 Andersson (66.), 0:3 Lenz (68.), 0:4 Mees (71.), 0:5 Andrich (76.), 0:6 Ujah (89.)

Union Berlin hat die Generalprobe für das Abenteuer Bundesliga mühelos gemeistert. Die Köpenicker gewannen ihr erstes Pflichtspiel nach dem umjubelten Aufstieg bei Viertligist Germania Halberstadt verdient mit 6:0 (1:0) und erreichten zum vierten Mal in Folge die zweite Runde des DFB-Pokals.

Neuzugang Keven Schlotterbeck (27.), Sebastian Andersson (65.), Christopher Lenz (67.),  Joshua Mees (71.), Robert Andrich (76.) und Neuverpflichtung Anthony Ujah (89.) trafen für die klar überlegene Elf von Trainer Urs Fischer, die einzig vor der Pause bei der Chancenverwertung noch Wünsche offen ließ. Ein echter Prüfstein für die Bundesliga-Premiere gegen RB Leipzig am Sonntag waren die Amateure aus Halberstadt allerdings zu keiner Zeit.

"Ich sehe die Favoritenrolle bei uns. Für mich ist entscheidend, wie man die heikle Aufgabe angeht", hatte Fischer vor der Begegnung gesagt. Mit dem Auftakt durfte der Coach zufrieden sein: Vor 6000 Fans im ausverkauften Friedensstadion, darunter etwa die Hälfte aus  Berlin, zeigte Union gute Kombinationen und ließ defensiv kaum etwas zu.

Zu Führung bedurfte es einer Standardsituation: Einen Eckball von Christopher Trimmel verwertete der vom SC Freiburg ausgeliehene Schlotterbeck per Kopf. Wenig später traf Christopher Lenz (34.) die Latte, Christian Gentner (39.) den Pfosten. Schon zur Pause hätte Union deutlich höher führen müssen.

Halberstadt blieb in seinem zweiten DFB-Pokalspiel der Vereinsgeschichte vor allem offensiv harmlos. Die 50 Kilometer südwestlich von Magdeburg gelegene Stadt war schon seit Tagen im Pokalfieber. Ein Vereinssponsor hatte im Ort sogar ein Plakat mit der Aufschrift "Herzlich Willkommen, liebe Union-Fans. Viel Erfolg in der 1. Bundesliga, aber heute werdet ihr leider weinend nach Hause fahren" aufhängen lassen.

Davon war auf dem Rasen aber wenig zu sehen. Zwar hatte Dennis Blaser (53.) die große Chance zum Ausgleich für den Tabellenachten der Regionalliga Nordost, insgesamt hatte Union aber auch nach der Pause alles im Griff. Nach den drei Toren ins sechs Minuten war die Begegnung endgültig entschieden.

Die Union-Fans hoffen nun auf ein gutes Los, um endlich wieder die zweite Runde zu überstehen. In den vergangenen 14 Jahren war dies nur ein einziges Mal gelungen.

VfB Eichstätt - Hertha BSC 1:5 (0:3)

Tore: 0:1 Darida (11.), 0:2 Ibisevic (12.), 0:3 Ibisevic (31.), 1:3 Kügel (52.), 1:4 Kalou (62.), 1:5 Esswein (75.)

Bundesligist Hertha BSC hat auf dem beschwerlichen Weg zu seinem Traumziel Berlin den ersten Schritt locker gemeistert. Die Mannschaft von Trainer Ante Covic, die endlich einmal das Finale des DFB-Pokals im eigenen Stadion erreichen will, kam in der ersten Runde zu einem nie gefährdeten 5:1 (3:0) bei Viertligist VfB Eichstätt.

Beim Pflichtspieleinstand von Covic brachte Vladimir Darida den klar überlegenen Erstligisten in der 11. Minute in Führung. Nur wenige Sekunden später legte Vedad Ibisevic nach. Der Torjäger erhöhte auch auf 3:0 (31.). Julian Kügel gelang für die tapferen Eichstätter das zwischenzeitliche 1:3 (52.), ehe Salomon Kalou (62.) und Alexander Esswein (75.) die Verhältnisse wieder zurechtrückten.

Fünf Tage vor dem Bundesligastart am Freitag (20.30 Uhr/ZDF und DAZN) bei Rekordmeister Bayern München wurde die Hertha kaum gefordert. Bayerns Assistenztrainer Robert Kovac als Beobachter im Audi-Sportpark in Ingolstadt dürfte wenige Erkenntnisse mitgenommen haben. Eichstätt blieben 175.500 Euro als Trostpflaster.

Gegen den Klub aus der Regionalliga Bayern, für den es das bislang größte Spiel der Vereinsgeschichte war, saß der Berliner Rekordtransfer Dodi Lukebakio vom FC Watford erst einmal auf der Bank. Kalou und Ibisevic begannen für die Hertha im Angriff. Lukebakio kam in der 68. Minute zu seinem Einstand.

Die ersten Chancen zur Führung hatte der krasse Außenseiter. Jakob Zitzelsberger und Jonas Fries verfehlten jeweils nur knapp das Ziel gegen nachlässige Berliner (7.).

Für die Hertha war es offenbar ein Warnschuss zur rechten Zeit. Danach hatte der Favorit das Geschehen weitgehend im Griff. Ohne zu glänzen spulte die Hertha ihr Pensum bei hochsommerlichen Temperaturen herunter und ließ trotz des Gegentreffers kaum Zweifel am Einzug in die zweite Runde (29. und 30. Oktober).

Die soll aber auch nur Zwischenstation sein. Wie groß die Sehnsucht nach dem Pokalfinale am 23. Mai 2020 ist, machten die Hertha-Fans deutlich. "Ihr habt es in der Hand", stand auf einem Riesenplakat mit dem DFB-Pokal.

MSV Duisburg - SpVgg Greuther Fürth (Sonntag, 18.30 Uhr)

Chemnitzer FC - Hamburger SV (Sonntag, 18.30 Uhr)

SV Wehen Wiesbaden - 1. FC Köln (Sonntag, 18.30 Uhr)