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·8. November 2025
"Die anderen wissen alles besser": Wollitz nach erneuter Pleite genervt

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Im Topspiel gegen den VfL Osnabrück kassierte Energie Cottbus die zweite Niederlage in Folge – weil der Offensive ohne Tolcay Cigerci ein Plan B fehlte? Diese Frage stand nach Abpfiff und einem "typischen 0:0-Spiel" im Raum. Trainer Claus-Dieter Wollitz zeigte sich davon genervt.
Weil er unter der Woche krank war und erst am Freitag wieder bei der Mannschaft war, saß Cigerci zunächst auf der Bank. Dass er auch beim Topscorer keine Kompromisse machen würde, hatte Trainer Claus-Dieter Wollitz im Vorfeld bereits angekündigt. Doch ohne den 30-Jährigen fehlte es den Lausitzern im ersten Durchgang an Spielwitz und Offensivszenen. Das änderte sich erst mit der Hereinnahme Cigercis zur Pause. Fehlte Energie ohne den Offensivspieler also ein Plan B? Darauf bei "MagentaSport" angesprochen, reagierte Wollitz genervt: "Die anderen wissen alles besser, was bei uns fehlt. Es ist immer schön zu hören, und danke für die Hinweise. Ich versuche mal, die dementsprechend dann zu verarbeiten." Der 60-Jährige zog einen Vergleich zum FC Bayern, der im Topspiel gegen Bayer Leverkusen vor einer Woche unter anderem Harry Kane in der ersten Halbzeit geschont hatte.
Im Nachgang hätten sich die Bayern dann nicht wegen fehlender Kreativität erklären müssen. Vermutlich aber auch deswegen nicht, weil sie das Spiel souverän gewinnen konnten. Bei Energie kam indes erschwerend hinzu, dass mit Boziaris, der als Cigerci-Ersatz angedacht war, noch ein zweiter Offensivspieler wegen einer Wadenverletzung nicht zur Verfügung stand. Darüber hinaus verwies Wollitz darauf, dass auch Osnabrück nicht viele Chancen gehabt habe. Genau genommen war es nur eine einzige – doch die saß.
Während Energie kurz zuvor eine 100-prozentige Möglichkeit auf das 1:0 durch Rorig, der frei auf das Tor zugelaufen war, liegen gelassen hatte. "Wenn er die reinmacht, dann sagen alle, der Matchplan ist aufgegangen", so Wollitz. Er habe der Mannschaft zur Pause gesagt, dass der, der die erste Chance hat und sie macht, dieses Spiel gewinnen wird. "Und genau so ist es gekommen." Allerdings mit dem bitteren Ende für Energie. "Es ist ärgerlich, traurig und auch schade, dass wir diesen Lucky Punch nicht gemacht haben. Es war absolut möglich, dieses Spiel zu gewinnen."
Rorig gab sich diesbezüglich sehr selbstkritisch, zumal es gegen seinen Ex-Verein ging: "Es war ein sehr besonderes Spiel. Daher nagt das schon sehr an mir und kotzt mich richtig an." Der Verteidiger war untröstlich: "Wenn ich das Tor mache, gewinnen wir das Spiel mit 1:0 – zu 100 Prozent." Doch so steht Energie nun zum zweiten Mal in Folge als Verlierer da, "und das nach meiner Meinung nicht zurecht". Rorig gab sich gar die Schuld für die Niederlage und entschuldigte sich beim Team: "Es tut mir einfach leid für die Mannschaft."
Hätte er bei seinem Schuss womöglich etwas anders machen müssen? "Ich hatte eigentlich ein sehr gutes Gefühl, denn ich bin in solchen Situationen auch sehr sicher. Vielleicht hätte ich den Kopf noch mal hochnehmen müssen, weil der Ball ja ziemlich zentral war. Ich hatte eigentlich schon vor, den in die lange Ecke scharf unten links rein zu platzieren." Diese verfehlte er dann allerdings knapp. "Das war einfach schlecht."
Dass Energie trotz der Niederlage weiterhin Zweiter bleibt, war Wollitz relativ egal: "Die Tabellensituation ist im Moment nicht wichtig. Wichtig ist, dass wir lernen, in so einem Spiel 0:0 zu spielen. Wenn man diese Chance nicht verwertet, dann kannst du diesen Zweikampf und diesen Steckpass verhindern." Zumindest mit der Einstellung und der Bereitschaft zeigte er sich aber zufrieden. Ob in zwei Wochen beim Auswärtsspiel in Essen – dann wieder mit Cigerci – drei Punkte gelingen? Vorher geht es am Samstag noch ins Landespokal-Derby gegen Viertligist SV Babelsberg.









































