SV Werder Bremen
·23. Dezember 2024
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Seit der Saison 2020/21 ist Dreyer Werders U17-Trainer (Foto: WERDER.DE).
Am Ende war es ein Punkt. Auch wenn die Entwicklungskurve in der ersten Spielzeit der neugeschaffenen DFB-Nachwuchsliga stark nach oben zeigte, verpasste die U17 des SV Werder knapp den Einzug in die Hauptrundenliga A. In der nun folgenden Teilnahme an der Hauptrundenliga B sieht Cheftrainer Björn Dreyer jedoch auch eine Chance. Im Interview schaut der Übungsleiter noch einmal auf den bisherige Saisonverlauf:
WERDER.DE: Moin Björn, die Weihnachtszeit steht an. Hast du ein paar Tage Ruhe vom Fußball oder verlagert sich dein Lebensmittelpunkt vom Training auf Platz 14 zum Kicken mit den Kindern in den Garten?
Björn Dreyer: „Tatsächlich kann ich auch ein bisschen abschalten. Aber mit drei Kindern zu Hause wird es auf jeden Fall nicht langweilig. Wir sagen bei uns in der Familie immer, dass wir alle ein bisschen „Christmas-Crazy“ werden (lacht). Von daher freue ich mich auf eine schöne, entspannte aber auch aufregende Zeit mit meinen Liebsten.“
Die U17 hat als Vierter den Sprung in die Liga knapp verpasst (Foto: Rospek).
WERDER.DE: Bevor du so richtig „Christmas-Crazy“ werden kannst, möchten wir mit dir noch einmal über die bisherige Saison in der U17 reden. Du hast zu Beginn der Spielzeit einen Jahrgang übernommen, der eine komplizierte Saison in der U16 hinter sich hatte. Dazu kamen viele Neuzugänge. Wie seid ihr damit umgegangen?
Björn Dreyer: „In der Vorbereitung haben wir versucht, das letzte Jahr ein bisschen aus den Köpfen der Spieler zu bekommen und dem Team eine neue Denkweise zu geben. Außerdem wollten wir der Mannschaft mit einigen externen Neuzugängen ein neues Gesicht geben. Am Anfang der Vorbereitung haben wir viele Testspiele absolviert, in denen die Jungs Selbstvertrauen sammeln konnten. Die Teilnahme an einem Turnier in der Schweiz zum Abschluss der Vorbereitung hat dann auch noch einmal den Zusammenhalt gestärkt.“
WERDER.DE: Markus Fila, der das Team in der letzten Saison betreut hat, erklärte vor ziemlich genau einem Jahr, dass die Mannschaft vom biologischen Alter her im Vergleich zu anderen Jahrgängen ein bisschen weiter zurück war. Dadurch waren auch physische Nachteile ein großes Thema. Mit welchen Erwartungen seid ihr in die Spielzeit gestartet?
Björn Dreyer: „In der Kaderzusammenstellung haben wir darauf geachtet, dass wir mit externen Zugängen an Körperlichkeit zulegen. Jungs, die biologisch noch nicht so weit sind, müssen im Training lernen, sich auch gegen robustere Gegenspieler durchzusetzen. Genauso ist es für biologisch weiter entwickelte Akteure gut, sich mit wendigeren Spielern zu messen. Dazu mussten wir sechs Neuzugänge integrieren. Einige andere Spieler wurden in der letzten Saison von Verletzungen zurückgeworfen. Wir haben viele Spieler im Kader, die ein enorm hohes Potenzial aufweisen, dieses jedoch noch nicht voll ausschöpfen können. Da war es von Anfang an unser Ziel, dass wir die Mannschaft immer weiter an die Leistungsgrenze bringen.“
Die Entwicklung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
WERDER.DE: Nach der Hinrunde standet ihr mit sieben Punkten und einem Torverhältnis von 13:20 auf dem fünften Rang. In der Rückrunde habt ihr dann 13 Zähler bei 19:9 Treffern gesammelt. Was habt ihr im Laufe der Zeit besser gemacht?
Björn Dreyer: „Wir haben einfach weitergearbeitet. Durch die Kaderveränderungen brauchten wir am Anfang ein bisschen mehr Zeit, die wir durch den eng getakteten Spielplan nicht hatten. Die Entwicklung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Umso ärgerlicher ist es, dass wir die Qualifikation für die Liga A um einen Punkt verpasst haben.“
In der Rückrunde will die U17 noch häufiger jubeln (Foto: Rospek).
WERDER.DE: Überwiegt da der Stolz über die positive Entwicklung oder die Enttäuschung über das knappe Verpassen der Teilnahme an der Topliga?
Björn Dreyer: „Natürlich wollen wir uns immer mit den Besten messen. Von daher waren Bargi (Co-Trainer Phillip Bargfrede, Anm. d. Red.) und ich erst einmal schon ein bisschen enttäuscht. Dennoch steht für den Verein die Entwicklung im Vordergrund. Dafür kann die B-Liga auch eine Chance sein. Wir werden viel Ballbesitz bekommen und können so unsere Philosophie auf den Platz bringen. Am Ende wollen wir jede Trainingseinheit und jedes Spiel für unsere Entwicklung nutzen, egal wie der Gegner heißt.“
WERDER.DE: Sascha Tkachenko hat im Oktober sein Debüt für die ukrainische Nationalmannschaft gegeben, auch Mika Strüder lief erstmals für die U17 des DFB auf. Außerdem war mit Calvin Seidler ein weiterer Spieler regelmäßig Teil der deutschen U16-Auswahl. Sind die Erfahrungen in der Kabine ein Thema?
Björn Dreyer: „Die Nominierungen sind eine schöne Sache für die Jungs. Davon können sie profitieren. Sie wissen aber auch, dass das nur durch die Mannschaft um sich herum möglich ist und dass es noch ein langer Weg ist. Trotzdem: Wenn sie von ihren Erfahrungen beim Verband berichten, ist das natürlich auch für alle anderen ein Ansporn, weiter Gas zu geben und sich zu verbessern.“
Wir wollen unsere Entwicklung konstant fortführen.
WERDER.DE: Gibt es zur Rückrunde Spieler, die ihr in die U19 abgebt?
Björn Dreyer: „Mika Strüder und Sascha Tkachenko werden zum festen Trainingskader der U19 gehören. Dazu werden ab Januar noch zwei weitere Spieler pro Woche für Übungseinheiten hochgezogen. Gleichzeitig wollen wir auch weiter Leistungsträger aus der U16 bei uns implementieren.“
WERDER.DE: Ihr habt jetzt noch ein paar Wochen Pause, bevor ihr die Vorbereitung auf die Hauptrunde startet. Welche Aspekte wollt ihr dort besonders fokussieren?
Björn Dreyer: „Wir werden die Winterpause für einige internationale Testspiele nutzen. Auch mit Teams aus verschiedenen Bundesländern wollen wir uns messen, um mit unterschiedlichen Spielstilen konfrontiert zu werden. Im Training geht es in der U17 um die Basics. Ein sauberer erster Kontakt, präzise Flanken und ein gutes Verhalten im Eins-gegen-Eins sind schon sehr viel wert. Der mannschaftstaktische Aspekt kommt danach.“
WERDER.DE: Und was nehmt ihr euch für die restliche Saison vor?
Björn Dreyer: „Wir wollen unsere Entwicklung konstant fortführen. Wenn wir uns im Vergleich zur Vorwoche immer ein bisschen verbessern, kommen die Ergebnisse von allein. Dabei kommt es nicht darauf an, wie der Gegner heißt. Unsere Aufgabe ist es, die Spieler bestmöglich auf die U19 vorzubereiten und so auszubilden, dass sie am besten noch in dieser Saison dort Spielzeit bekommen. All das wäre nicht ohne den Trainer- und Betreuerstab möglich. Alle hängen sich hier voll rein, dafür möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal bedanken.“
WERDER.DE: Auch dir vielen Dank für deine Zeit, lieber Björn!