Die Faktenlage vor Borussia Dortmund vs. FC Bayern | OneFootball

Das Deutsche Clásico, die „Weißen Westen“ der Bayern, Harry Kane weiter auf Rekordjagd und die Heimstärke des BVB - die Zahlen und Statistiken lassen vor dem Bundesliga-Topspiel am Samstagabend (18:30 Uhr) zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern eine spektakuläre Partie erwarten. Alle ausführlichen Informationen dazu lest Ihr in der Faktenlage vor dem Spiel.

Das mit Spannung erwartete Aufeinandertreffen zwischen der Borussia und den Bayern hat nicht nur aufgrund vieler hochklassiger Spiele in der Vergangenheit eine besondere Relevanz für beide Fanlager. Es ist auch ein echter Bundesliga-Klassiker. Am Samstag kommt es zum insgesamt 136. Mal zum Duell Schwarz-Gelb gegen Rot-Weiß - keine andere Partie wurde im deutschen Profifußball so häufig ausgetragen. Der BVB musste die meisten Niederlagen seiner Historie gegen die Münchner einstecken (67 an der Zahl), der FCB seinerseits jedoch auch die meisten gegen die Dortmunder (33) hinnehmen. Fußball-Deutschland schaut mit Spannung aufs kommende Wochenende, wer dieses Mal die Oberhand behalten wird.

Sieben Mal zu null

In der Defensive herrscht aktuell Struktur und Ordnung im Spiel des FC Bayern. Zuletzt schlugen die Münchner um Leon Goretzka in der Bundesliga den FC Augsburg mit 3:0.

Minjae Kim war beim wichtigen 1:0-Heimsieg in der Champions League am Dienstag gegen Paris Saint-Germain der gefeierte Mann - nicht nur wegen seines Goldenen Tores, sondern auch wegen einer abermals resoluten Abwehrleistung. Der Südkoreaner und sein Nebenmann Dayot Upamecano sind das Herzstück einer zuletzt herausragenden Defensive. Gegen PSG blieb der FC Bayern im siebten Pflichtspiel in Folge ohne Gegentor - diese Serie soll auch in Dortmund fortgeführt werden. Fünf aufeinanderfolgende Bundesliga-Spiele ohne Gegentor gelangen den Münchnern zuletzt 2017 unter Carlo Ancelotti, sechs Partien glückten das letzte Mal zu Zeiten Pep Guardiolas im Dezember 2014.

Bayern-Trainer Vincent Kompany konnte in der aktuellen Spielzeit bisher 29 Punkte aus seinen ersten elf Partien im deutschen Oberhaus feiern - das war zuvor ebenfalls Guardiola in der Saison 2012/13 und, wenn man die Drei-Punkte-Regel umrechnet, Klaus Toppmöller 1993/94 mit Eintracht Frankfurt gelungen.

Toppmöllers Sohn Dino, der ehemalige Assistenztrainer des FC Bayern, steht nun als Chefcoach bei den Frankfurtern an der Seitenlinie und aktuell mit der SGE auf Platz zwei der Tabelle. Sechs Punkte trennen die Hessen vom Primus FC Bayern, der in der Bundesliga noch ungeschlagen ist. In den vergangenen 24 Jahren war der Abstand zwischen Rang eins und zwei nach elf Spieltagen nur einmal so groß: In der Münchner Triple-Saison 2012/13 hatte der deutsche Rekordmeister sogar sieben Punkte Vorsprung auf Verfolger Schalke 04. Hoffen wir, dass diese Statistik ein gutes Omen für die aktuelle Spielzeit ist…

Neuer in der Top 3

Manuel Neuer spielte zuletzt sieben Mal zu null und zeigte in der Champions League gegen PSG auch mit ball eine überragende Leistung.

Ein entscheidender Teil der starken Bayern-Defensive ist wenig überraschend auch der fünffache Welttorhüter Manuel Neuer, der gegen Paris nicht nur eine weitere Weiße Weste feierte, sondern auch mit für ihn typischen Ballaktionen brillierte. In Dortmund steht der 38-jährige, zweimalige CL-Sieger nun vor seinem 512. Bundesliga-Spiel - womit er mit Uli Stein auf Platz drei der Rekordtorhüter in Liga eins gleichzöge. Nur Eike Immel (534) und Bayern-Legende Oliver Kahn (557) absolvierten unter den Torhütern noch mehr Spiele in der deutschen Beletage.

Gegen den FC Augsburg am vergangenen Freitag erzielte Harry Kane im zweiten Durchgang einen lupenreinen Hattrick und führt mit 14 Toren die Bundesliga-Torschützenliste an.

Kane und Musiala führen die Offensive an

Da beim FCB aktuell ein Rädchen perfekt ins andere greift, gehört zur funktionierenden Defensive auch eine gefährliche Offensive. Mittelstürmer Harry Kane erzielte im vergangenen Bundesliga-Spiel gegen den FC Augsburg einen lupenreinen Hattrick und damit seine Bundesliga-Tore 48, 49 und 50. In der Liga-Geschichte benötigte kein anderer Spieler so wenige Einsätze für seine 50 Tore. Auf Rang zwei in dieser Bestenliste folgt Erling Haaland mit 50 Spielen. Bereits zum siebten Mal gelang Kane indes gegen den FCA ein Dreierpack in der Bundesliga - ebenfalls Rekord! Auf Rang zwei folgt hier mit deutlichem Abstand Dieter Müller (123 Partien).

Nach 43 Bundesliga-Spielen hat Kane nun lediglich einen Dreierpack weniger (sieben) als nach 320 Spielen in der britischen Premier League (acht). Was in den vergangenen Wochen auch immer wieder ins Auge gestochen ist, ist Kanes Kaltschnäuzigkeit bei Elfmetern. Seine bisherigen zehn Strafstöße in Deutschland traf er allesamt ins Schwarze, bis zum Rekord von Hans-Joachim Abel muss er jedoch genau so weitermachen: Der ehemalige Profi von Schalke und Bochum verwandelte all seine 16 Versuche vom Punkt.

Auch Jamal Musiala zeigte sich in letzter Zeit äußerst treffsicher und steht in der Bundesliga aktuell bei sieben Scorerpunkten. All seine fünf Tore erzielte er dabei in Auswärtsspielen und in jedem seiner fünf bisherigen Auftritte in fremden Stadien war er einmal erfolgreich. Die Bayern-Fans dürfen sich demnach auf einen torhungrigen Musiala im Topspiel in Dortmund freuen.

Im letzten Auswärts-Auftritt in Dortmund gewannen die Münchner 2023 nach Toren von Harry Kane (3x) und Dayot Upamecano mit 4:0.

Der BVB möchte diese Offensivwucht des FC Bayern natürlich eindämmen und die starke FCB-Defensive knacken. Die Mannschaft von Trainer Nuri Sahin wird mit Selbstvertrauen in die Begegnung gehen, gewann sie doch als einziges Team in dieser Saison alle Heimspiele. Somit trifft am Samstagabend die beste Heimmannschaft auf das stärkste Auswärtsteam - den FC Bayern. In Europas Top-5-Ligen gaben nur der FC Barcelona in Spanien, Paris Saint-Germain in Frankreich sowie der BVB zu Hause noch keinen Punkt ab. Mit einem Heimsieg gegen die Münchner könnte der BVB zum ersten Mal seine ersten neun Heimspiele gewinnen, saisonübergreifend sind es derzeit sogar elf Erfolge in Serie vor der gelben Wand. Mehr schafften die Dortmunder im Profifußball nur 1994 unter Trainer Ottmar Hitzfeld. Für den FC Bayern gilt es am Samstag, diese Serie zu beenden.

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