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·25. November 2024
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VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)
Sagen wir es so: Schiedsrichter Martin Wilke hatte schon bessere Tage als beim 1:1 zwischen Aachen und 1860. Er bekam von db24 für seine Leistung die Note 5,0. Bei zahlreichen Situationen war der 27-Jährige nicht unbedingt im Bilde, allerdings war das Duell der beiden Traditionsklubs auch nicht einfach zu pfeifen. Für das Online-Portal liga3-online.de analysierte der frühere Fifa-Schiedsrichter Babak Rafati die strittigen Situationen:
Szene 1: Elfmeter gegen 1860, nachdem Soichiri Kozuki Bentley Baxter Bahn an der Strafraumgrenze gefoult hatte. Dazu Rafati: “Der Ball wird abgewehrt, springt auf den Boden auf und kommt Richtung Baxter Bahn. Dieser legt sich den Ball vor und will in den Strafraum eindringen. Dabei nimmt Kozuki das Bein hoch, weil er den aufspringenden Ball auch spielen will, kommt aber einen Moment zu spät und kann nur noch durch das ausgetreckte Bein seinen Gegenspieler durch Foulspiel zu Fall bringen. Das ist unstrittig ein Foulspiel. Allerdings findet das Vergehen knapp außerhalb des Strafraumes statt, sodass es einen Freistoß anstelle eines Elfmeters hätte geben müssen. Auch wenn es im Strafraum noch einen Kontakt gibt, ist dieser nicht ausschlaggebend, weil dieser kein Foulspiel ist. Vielmehr ist es die Folge des zuvor begangenen Foulspiels außerhalb des Strafraumes im weiteren Bewegungsablauf, der natürlich ist. Somit liegt eine Fehlentscheidung vor, einen Elfmeter zu geben.”
Szene 2: Das Strafraum-Duell zwischen Florian Bähr und Aachens Lukas Scepanik im Löwen-Strafraum, als die Pfeife von Wilke stumm bleibt: “Bei diesem Zweikampf spielt Scepanik klar den Ball, sodass der Ball Spielobjekt ist. Das sieht man sehr gut an der Flugbahn des Balles. Dass es auch zum Kontakt mit Gegenspieler Bähr kommt, ist zwar richtig, aber dieser Kontakt ist im normalen Bewegungsablauf, und kurz zuvor wurde klar der Ball gespielt, sodass alles sauber ist. Eine richtige Entscheidung, weiterspielen zu lassen.”
Szene 3: Florian Bähr stoppt mit der Hand den Ball an der Strafraumgrenze der Blauen, Schiedsrichter Wilke reagiert nicht. Rafati: “Nach einem Einwurf kommt der Ball Richtung Strafraum. Dabei kommt es zu einem Zweikampf, der korrekt ist. Hierbei ist Bähr in einer schlechteren Position als sein Gegenspieler zum Ball, nimmt den Arm aktiv zu Hilfe und begeht ein Handspiel, das strafbar ist. Dieses Handspiel ist zudem auf der Strafraumlinie, sodass es hier einen Elfmeter hätte geben müssen. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen und diesen nicht zu geben. Dass die Position des Armes mindestens auf der Strafraumlinie ist, kann man gut daran erkennen, dass das rechte Bein knapp außerhalb des Strafraumes ist und der Kontakt mit dem Arm etwas versetzt und in Richtung des Strafraumes stattfindet.”
Möglicherweise hat Wilke den zweiten Elfmeter nicht gegeben, weil er sich in der Halbzeitpause die Bilder der ersten Strafraumszene noch einmal genauer angesehen hat. So hatte db24 die Situationen bewertet - klick Dich HIER