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·18. September 2025

Domenico Tedesco: „Der Mannschaft fehlt es an Selbstvertrauen“

Artikelbild:Domenico Tedesco: „Der Mannschaft fehlt es an Selbstvertrauen“

Nach dem2:2 von Fenerbahce gegen Corendon Alanyaspor (zum Spielbericht) analysierte Trainer Domenico Tedesco gegenüber beIN SPORTS die Ballverluste, Konterabsicherung, die VAR-Elfmetersequenz um Anderson Talisca sowie das späte Gegentor – und forderte mehr Mut in heiklen Phasen.

Start ordentlich – Bruch nach dem ersten Gegentreffer

Tedesco sah „die ersten 10 bis 15 Minuten gut“, monierte aber das Auslassen früher Chancen. Mit dem Rückstand in der 18. Minute kippte die Statik:


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„Der Mannschaft fehlt es an Selbstvertrauen. Das spürt man, nachdem man das erste Tor kassiert hat. Das kann Unsicherheit auslösen – aber danach muss man weitermachen.“

Aus seiner Sicht führten „sehr einfache Ballfehler“ zu Umschaltmomenten für den Gegner, die Fenerbahce zu selten unterband.

Konter als roter Faden – und die Kettenreaktion im Pressing

Der Coach brachte den Matchplan von Alanyaspor auf den Punkt: „Was sie gemacht haben, war ein Konter.“ Insbesondere nach Ballverlusten fehlte die Staffelung gegen den ersten Pass in die Tiefe. Für Halbzeit zwei stellte Tedesco auf ein 4-3-3-Pressing um:

„Als Mannschaft können wir sehr gut Druck ausüben. Wenn aber ein Spieler keinen Druck macht, tut es der zweite auch nicht – so entsteht eine Kettenreaktion.“

Trotz zwischenzeitlicher Wende kritisierte er die Verteidigung der Schlussphase: „So darf man keine Gegentore kassieren.“

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Spielverlauf kompakt: Elfer-Drama, Wende – und späte Strafe

Nach Alanyas Führungstreffer verpasste Anderson Talisca in der 57. Minute vom Punkt die große Ausgleichschance – vorausgegangen war eine VAR-Intervention wegen Handspiels. Danach drehte Fenerbahce auf: Nelson Semedo traf in der 72. zum 1:1, Youssef En-Nesyri stellte in der 76. auf 2:1. In der 90.+3 jedoch rutschte Irfan Can Egribayat ein Kopfball von Yusuf Özdemir durch – das bittere 2:2 in der Nachspielzeit.

Torwartszene im Kontext: Mittelfeld verdichten, Räume schließen

Tedesco nahm seinen Keeper nicht singulär in die Pflicht:

„Bevor man über das Gegentor des Torwarts spricht, muss man in solchen Minuten das Mittelfeld blockieren. Es darf kein Spieler frei stehen. Ich schaue nicht nur aus der Perspektive des Torwarts.“

Die Botschaft: Endverteidigung beginnt früher – mit klaren Zuordnungen und Zugriff im Zentrum.

Wahlkampf? „Wir waren nur beim Fussball“

Auf möglichen Einfluss der anstehenden Vereinswahlen winkte der Trainer ab: Man habe sich in den vergangenen sechs Tagen ausschließlich auf den Platz fokussiert – inklusive Vorbereitung und dem Sieg gegen Trabzonspor. Dass sich das Team in Hälfte zwei zeitweise zurückzog, erklärt Tedesco mit einer möglichen Kräftefrage und dem gleichbleibenden Gegner-Setup.

Positives mit Beigeschmack: Charakter gezeigt, Punkte geteilt

Die Mannschaft habe „einen sehr guten Charakter gezeigt“ und das Spiel gedreht – um am Ende dennoch zwei Zähler liegenzulassen.

„Ich finde es schade, dass wir heute zwei Punkte verloren haben.“

Zugleich fordert Tedesco Konstanz in Emotion und Struktur: Nach einem Gegentor müsse die Mannschaft „als Block“ reagieren, Konterwege schließen und das Momentum halten.

Stimmung drehen – über Stabilität und Klarheit

„Momentan ist die Stimmung schlecht“, räumte Domenico Tedesco ein. Abhilfe verspricht Arbeit an Ballbesitzsicherheit, Restverteidigung und Pressing-Synchronität – Bausteine, die bereits zum Comeback führten, aber in der Nachspielzeit nicht hielten. Die Richtung ist klar: Mehr Mut nach Rückschlägen, weniger einfache Fehler – und die knappen Spiele wieder auf die eigene Seite ziehen.

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