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·9. Dezember 2024
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Der FC Bayern München reist am Dienstag nach Gelsenkirchen, um es in der Champions League mit Schachtar Donezk aufzunehmen. Vor dem Duell zeigte sich der Sportchef des ukrainischen Klubs zuversichtlich und reflektierte die sportliche Situation des Verein aus dem Kriegsgebiet.
Schachtar Donezk konnte seit zehn Jahren kriegsbedingt nicht mehr im eigenen Stadion, der Donbass Arena, antreten. Seither mussten die Ukrainer in andere Spielstätten ausweichen, so auch in der Champions League. Am Dienstag trifft der Klub in der Veltins Arena auf den FC Bayern München. „Jeder Einwohner von Donezk, jeder Schachtar-Fan hat nur einen Traum: In der Donbass Arena zu spielen“, betont Sportchef Darijo Srna (42) gegenüber transfermarkt.de.
In Zeiten des Krieges ist der Fußball für viele Ukrainer eine gerngesehene Ablenkung. Dem sind sich auch die Spieler und Verantwortlichen des Verein bewusst: „Wir wissen immer, für wen und warum wir das tun – für jeden Ukrainer, für jeden Soldaten, der Fußball liebt und der die Ukraine liebt. Wir versuchen, gute, positive Emotionen zu vermitteln, wenn wir in Europa spielen“, erklärt Srna.
Seit Beginn des Gefechts erschwerte vor allem die FIFA Schachtars Situation, indem ukrainischen Profis ablösefreie Wechsel ermöglicht wurden. Der Sportchef fühlt sich im Stich gelassen: „Die FIFA sollte existieren, um den Verein und die Spieler in verschiedenen Situationen zu schützen. Aber sie hat es auf ihre Weise gehandhabt. Deshalb hat die FIFA dem ukrainischen Fußball nichts Gutes gebracht, im Gegensatz zur UEFA, die es vom ersten Tag an versucht hat.“
(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)
Der Klub hielt sich trotzdem über Wasser. Für Srna ist das kein Zufall: „Unsere DNA beinhaltet, dass wir Verlieren nicht kennen“, bestärkte er seinen Verein. Einerseits sei das auf die Unterstützung des Präsidenten zurückzuführen, andererseits auf das sportlich erfolgreiche Abschneiden und die wirtschaftlich ausgeglichene Bilanz von Schachtar.
Auch gegen den deutschen Rekordmeister rechnet Srna sich Chancen für die Orange-Schwarzen aus: „Schachtar kann Bayern schlagen und dann gegen eine Mannschaft in der ukrainischen Meisterschaft verlieren. Das ist Fußball, deshalb lieben wir ihn.“ Er schließt ab: „Aber wir werden nicht im Vorfeld aufgeben, am Dienstag streben wir definitiv einen Sieg an. Natürlich ist Bayern einer der stärksten Vereine der Welt, aber niemand kann uns vor dem Spiel abschreiben.“
(Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)