Ehrenamt im Fokus: Die Königsblauen sagen Danke | OneFootball

In vorweihnachtlicher Atmosphäre empfing Schalke 04 am dritten Advent (14.12.) die Freunde aus Nürnberg. Wie immer mit Herzblut bei den Heimpartien dabei: die zahlreichen Volunteers. Die Ehrenamtlichen bereichern das Stadionerlebnis, sorgen dafür, dass sich Besucherinnen und Besucher wohl fühlen. Sie geben Auskunft, zeigen Wege, lösen Probleme – kleine wie große. Immer im Einsatz, aber immer im Hintergrund – umso wichtiger: ihr Engagement zu würdigen.

Während viele Fans noch beim Frühstück oder im Auto auf der Anreise zur VELTINS-Arena saßen, versammelten sich die Volunteers rund drei Stunden vor Anpfiff zur Einsatzbesprechung. Diesmal gab es jedoch unerwarteten Besuch: Vorstand Frank Baumann überraschte die Helferinnen und Helfer. Zum offiziellen „Tag des Ehrenamts“ spielte der S04 auswärts bei Fortuna Düsseldorf, nun nutzte Baumann die Chance, um seine Wertschätzung für den unermüdlichen Einsatz der Ehrenamtler auszudrücken: „Ohne Euch wäre ein Spieltag in dieser Form schlicht nicht möglich. Für Euer Engagement möchte ich mich im Namen des gesamten Vereins herzlich bedanken.“

Und da Weihnachten bekanntlich vor der Tür steht, verteilte Baumann gut aufgelegt Geschenke: Die Volunteers erhielten kuschelige Wintermützen – ideal gerüstet für zukünftige Einsätze bei winterlichen Temperaturen. Zum anschließenden Gruppenfoto wurde der Vorstand herzlich in die Volunteer-Familie aufgenommen. Denn die ist ein wichtiger Aspekt für das Engagement vieler Ehrenamtler, für die die Gemeinschaft im Mittelpunkt steht.

Kurz darauf standen auch schon alle auf ihrem Posten zur Arena-Öffnung bereit. Zwei der Volunteers trafen Frank Baumann allerdings kurz darauf erneut – diesmal im Rampenlicht. Im Stadionvorprogramm gab Baumann gemeinsam mit Volunteer-Manager Frank Arndt und den Volunteers Michaela Höpfner und Markus Doege ein Interview zur Bedeutung des Ehrenamts auf Schalke und darüber hinaus.

Frank Baumann hob die enge Verbindung von Profifußball und Ehrenamt hervor: „Jeder Profi hat irgendwann bei einem kleinen Verein angefangen. So profitieren auch die Clubs der beiden Bundesligen von den vielen Ehrenamtlichen im Amateursport. Deshalb gilt unser Dank ausdrücklich allen Ehrenamtlichen – nicht nur hier auf Schalke, sondern in ganz Deutschland.“

Darüber hinaus betonte er auch die gesellschaftliche Dimension des freiwilligen Engagements: „Die ehrenamtliche Arbeit ist nicht nur im Amateursport extrem wichtig, sie hat eine gesellschaftliche Relevanz. Es ist so wertvoll, etwas für die Gemeinschaft zu tun und seine Zeit zu investieren – das ist nicht selbstverständlich und etwas, das wir unbedingt wertschätzen sollten.“

Frank Arndt richtete den Blick zurück und erläuterte die Entstehung des Volunteer-Programms auf Schalke: „Der Ursprung liegt im Jahr 2006 bei der FIFA-Weltmeisterschaft in Deutschland, bei der es ein sehr umfangreiches Volunteer-Programm gab.“ Ein Jahr griff der Verein die Idee auf: „2007 gab es vier Testeinsätze bei Events. Seitdem sind die königsblauen Volunteers nicht mehr wegzudenken.“

Markus Doege blickte auf seine persönlichen Anfänge im Ehrenamt zurück: „Das ist fast 20 Jahre her. Ich war auch einer der Volunteers bei der Weltmeisterschaft. Das war etwas ganz Besonderes und hat mir riesigen Spaß gemacht. Als dann das Volunteer-Programm auf Schalke ins Leben gerufen wurde, war ich sofort dabei.“ Die Einsatzgebiete sind extrem vielfältig, wie Arndt erläuterte: „Die erste Aufgabe ist die Lenkung der Zuschauer und der Informationsservice. Gerade Besucher, die zum ersten Mal in der VELTINS-Arena sind, schätzen die Hilfe unserer Volunteers sehr.“ Darüber hinaus gelte: „Wo im Verein Unterstützung benötigt wird, sind unsere Volunteers zur Stelle.“

Für Michaela Höpfner ist insbesondere die Gemeinschaft ein wesentlicher Aspekt: „Wir haben ein tolles Zusammengehörigkeitsgefühl. Schalke ist der Kumpel- und Malocherclub – und Kumpel sind wir auch unter den Volunteers und im Zusammenspiel mit den Fans.“ Besonders schön sei es, den direkten Effekt der eigenen Arbeit zu erleben: „Es ist immer ein besonderes Erlebnis, wenn man den Menschen einen guten Service bieten kann. Am tollsten ist es, wenn Gäste-Fans zu uns kommen und sich für unsere Arbeit bedanken. Das zeigt nicht nur, dass wir wahrgenommen werden, sondern auch, dass wir wirklich einen Unterschied machen.“

Neben den Heimspielen seien es vor allem die vielen unterschiedlichen Veranstaltungen, die die Arbeit für ihren Herzensclub zu etwas ganz besonderem machen: „Die Schalke-Spiele sind ein Highlight der Volunteer-Arbeit, aber gerade die Vielfalt der Events in der VELTINS-Arena macht die Arbeit so interessant.“

Bundesweite Aktion: Danke ans Ehrenamt

Nicht nur auf Schalke ist das gesellschaftliche Engagement von großer Bedeutung: In Deutschland arbeiten laut Umfragen ca. 27 bis 29 Millionen Menschen ehrenamtlich. Die Einsatzbereiche sind vielfältig und reichen von Sport- und Kulturvereinen über den Sozialbereich und den Katastrophenschutz (THW, Freiwillige Feuerwehr) bis hin zur Nachbarschaftshilfe und Kommunalpolitik. Ihr Einsatz führt Menschen zusammen, leistet wichtige Hilfe und stärkt Gesellschaft und Demokratie.

Auch der Fußball würdigt dieses Engagement regelmäßig. Die gemeinsame Aktion „Danke ans Ehrenamt“ von DFB und DFL setzt seit vielen Jahren ein Zeichen für die enorme gesellschaftliche Bedeutung freiwilliger Helfer im Fußball – von Jugendtrainern bis hin zu Stadion-Volunteers. Vereine der Bundesliga und 2. Bundesliga holen Ehrenamtliche am Aktionsspieltag gezielt vor den Vorhang, stellen Projekte vor und sagen gemeinsam: DANKE.