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·5. Oktober 2024
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Durchatmen für Miroslav Klose: der 1. FC Nürnberg bezwang am Samstagnachmittag den Aufsteiger Preußen Münster mit 3:2 und verschaffte damit seinem Trainer das dringend benötigte Erfolgserlebnis. Klose sah vor allem in der zweiten Halbzeit einige Fortschritte im Spiel seiner Mannschaft.
Dieser Heimsieg war ein hartes Stück Arbeit für den Club. Die Gäste verlangten dem FCN viel ab und drehten den frühen Rückstand in eine Führung. Klose musste anerkennen, dass der Gegner seine Jungs vor große Probleme stellte. "Was ihr euch vorgenommen habt, hat uns weh getan. Immer die Bälle in die Box und Boxbesetzung mit vielen Spielern", lobte er seinen Gegenüber Sascha Hildmann auf der Pressenkonferenz nach der Partie. Für seine Schützlinge hingegen fand er kritische Worte: "Ich finde, dass wir erste Halbzeit wieder zu wenig Mut gezeigt haben. Da hast du gesehen, dass die Spieler nicht unbedingt die Sicherheit haben und nicht so den Ball haben wollen."
Diese Mängel sprach er in der Halbzeit klar an und zeigte den Spielern auf, welche Optionen sie im Umschaltspiel haben könnten. Das zeigte Wirkung: Nürnberg kam gut aus der Kabine, machte den schnell Ausgleich und ging danach klar auf den Sieg. "In der zweiten Hälfte waren wir mehr unterwegs, haben mehr Anspielmöglichkeiten gehabt und so haben wir uns den Gegner zurechtlegen können. Ich war zufrieden damit, dass die Spieler mit einem freien Fuß endlich auch flanken. Die Boxbesetzung war gut. Das sind Dinge, die wir erarbeitet haben in dieser Woche", freute sich der Coach über die Fortschritte seiner Elf.
Nicht nur in spielerischer Hinsicht, sondern auch im Zweikampfverhalten machten die Clubberer einen Schritt nach vorne. "Ihr habt uns viel abverlangt, was die Zweikampfhärte anbelangt. Da bin ich endlich mal zufrieden, dass wir mehr Zweikämpfe gewonnen haben. Das war unser Ziel in dem Spiel." Zudem konnte Klose auf einen glänzend aufgelegten Caspar Jander vertrauen, der in seiner neuen Rolle auf der "Sechs" zwei Tore vorlegte und das 2:2 selbst erzielte. "Es ist ein fantastischer Spieler. Wenn ich sehe, wie der lernen möchte, wie der alles aufsaugt, wie ruhig der in solchen Situationen bleibt. Wie oft er heute mit dem Ball Reihen überdribbelt und nach vorne verteidigt hat. Glücklicher kann ich nicht sein, dass ich so einen Spieler in den Reihen hab", schwärmte Klose über den 21-jährigen.
Ein neuer Schachzug, der ebenfalls gut funktionierte, war die Doppelspitze aus Mahir Emreli und Stefanos Tzimas. Nach dem ersten Versuch sieht Klose freilich noch Luft nach oben: "Im Ballbesitz geht noch mehr. Sie kommen noch zu viel entgegen, müssen mehr in die Tiefe gehen, mehr kreuzen. Da müssen wir mehr Variationen reinbekommen." Das Zusammenspiel mit dem offensiven Mittelfeldspieler Julian Justvan müsse noch verbessert werden. "Du musst als Stürmer das Gefühl haben, dass du viel früher die Räume belaufen kannst, weil der Ball dann kommt. Das hat was mit Vertrauen zu tun", so Klose.
Vor allem Tzimas war anzumerken, dass er der Mannschaft etwas zurückgeben wollte, nach der dummen roten Karte gegen Ulm. Der Grieche stand nach seiner Sperre heute direkt wieder in der Startelf und traf nach acht Minuten. Das freut Klose: "Mit dem Jungen macht es richtig Lust zu arbeiten. Er hat viele Stärken. Ich hoffe, dass durch den Sieg Vertrauen kommt in die eigene Stärke." Mit dem Dreier verschafft sich Nürnberg etwas Luft nach unten und klettert auf Platz zehn. Nach der anstehenden Länderspielpause steht dann das Derby bei Greuther Fürth auf dem Programm. "Wir wissen, wie wichtig es für uns ist, für die Region, für die Fans. Wir müssen alles dafür tun, dass wir top vorbereitet sind."