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·1. Mai 2024

Einzelkritik des FC Bayern: Kim erlebt rabenschwarzen Abend, Laimer glänzt

Artikelbild:Einzelkritik des FC Bayern: Kim erlebt rabenschwarzen Abend, Laimer glänzt

Der FC Bayern zeigte einen tollen Auftritt gegen Real Madrid. Beim 2:2 gegen die Königlichen war es vor allem Kim Minjae, der eine tragische Figur abgab. Sein Partner in der Innenverteidigung lieferte indes sehr souverän ab.

FC Bayern: Kim patzt mehrfach, Laimer ist überall zu finden

Der FC Bayern München machte das Spiel, aber Real Madrid das Tor. Nach starke Anfangsphase und mehreren guten Gelegenheiten der Münchener war es Vinicius Junior, der nach einem Patzer von Kim Minjae eiskalt zur Führung verwandelte (24.). Der Brasilianer wurde zuvor mustergültig von Toni Kroos in Szene gesetzt. Nach der Pause war es dann ein Doppelschlag, der die Tuchel-Elf ein großes Stück näher in Richtung Wembley brachte. Erst glich Leroy Sané mit einer sehenswerten Einzelaktion aus (53.), bevor Harry Kane einen von Jamal Musiala herausgeholten Elfmeter trocken im Tor der Madrilenen unterbrachte (57.). Den Schlussakt setzte dann erneut Vinicius, der ebenfalls vom Punkt traf. Zuvor stellte sich Kim im Zweikampf mit Rodrygo äußerst ungeschickt an. Dessen rabenschwarzen Abend und weitere Bewertungen findet ihr in der Einzelkritik näher beschrieben.


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Bei der Bewertung der Spieler wird auf Schulnoten von 1 bis 6 zurückgegriffen. Es sind auch Zwischenabstufungen (x,5) möglich.

Manuel Neuer: Das dürfte ein frustrierender Abend für den Kapitän gewesen sein. Parierte zweimal stark gegen Kroos (51.) und Vinicius (79.), fand mit dem Ball am Fuß zuverlässig gute Lösungen, musste aber trotzdem zweimal hinter sich greifen. Note: 1,5

Joshua Kimmich: Erledigte unaufgeregt und abgeklärt seine defensiven Aufgaben. Nach dem 0:1 richtete sich Kim direkt vorwurfsvoll in Richtung Kimmich. Schuld traf den deutschen Nationalspieler in diesem Fall aber nicht. Im Spiel nach vorne war der Nationalspieler aber kaum zu sehen. Note: 2,5

Kim Minjae: Auf diesem Niveau und vor allem von diesem Gegner werden auch die kleinsten Fehler sofort bestraft. Und dann patzte der 27-Jährige gleich zweimal richtig grob. Dass sich der Innenverteidiger vor dem 0:1 dermaßen einfach von Vinicius hat rausziehen lassen hat, hatte nicht nur den Gegentreffer, sondern auch den vorübergehenden Bruch im Spiel der Bayern zufolge. Verursachte dann auch noch den Elfmeter an Rodrygo, der zum Ausgleich führte. Für ihn persönlich ein Abend zum Vergessen, der allerdings noch länger ein Thema sein dürfte. Note: 6,0

Eric Dier: Vor wenigen Monaten bei den Spurs noch komplett außen vor und nun der beste Innenverteidiger auf dem Platz in einem Halbfinale zwischen dem FC Bayern und Real Madrid. Der Engländer spielte schnörkellos, aber extrem sicher. Hätte in der 67. Minute seinen guten Auftritt mit einem Treffer nach Ecke veredeln können bzw. müssen. Note: 1,5

Noussair Mazraoui: Bis auf einen Fehler im Stellungsspiel, den der Außenverteidiger gerade so mit einem Foul an Bellingham ausbügeln konnte, war es ein solider Auftritt des Marokkaners. War des Öfteren gut im Offensivspiel des Rekordmeisters eingebunden und stand nach dem Seitenwechsel auch nochmal sicherer. Note: 2,5

Konrad Laimer: Der Österreicher war extrem viel unterwegs und warf sich in fast jeden Zweikampf, der auch nur ansatzweise in seiner Nähe stattfand. Seine vielen Ballgewinne waren von enormer Bedeutung für den FCB. Neben seiner Dynamik bewies er vor dem 1:1 auch noch ein gutes Auge, als er Sané bediente. Ein vollumfänglich aufopferungsvolles und wahrscheinlich sogar sein bestes Spiel im Trikot der Münchener. Note: 1,5

Artikelbild:Einzelkritik des FC Bayern: Kim erlebt rabenschwarzen Abend, Laimer glänzt

(Photo by KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP via Getty Images)

Leon Goretzka (bis 45.): Der Mittelfeldspieler war zu Spielbeginn extrem wach und hatte einige gute Balleroberungen. Er setzte das Zentrum der Madrilenen immer wieder gut unter Druck, sodass erst gar kein vernünftiger Spielfluss seitens der Gäste entstehen konnte. Das Problem: Weder er noch seine Teamkollegen waren beim 0:1 da, um Kroos zu stören. Am Ball war er hier und da auch wieder mal zu hektisch. Gegen einen tiefstehenden Gegner kommen seine Stärken auch einfach nicht so richtig gut zur Geltung. Blieb nach der Halbzeit in der Kabine. Note: 3,5

Leroy Sané (bis 87.): Endlich ist der Knoten geplatzt! Mit seinem ersten Treffer seit Ende Oktober brachte er sein Team zurück ins Spiel. Mit seinem beherzten Dribbling und humorlosen Schuss, legte der 28-Jährige endlich mal wieder die notwendige Entschlossenheit an den Tag, die er vor dem gegnerischen Tor zu oft vermissen ließ. Zu Spielbeginn sah es noch anders aus, als er gleich zwei richtig gute Chancen liegen ließ. Was seinen Trainer allerdings auch wahnsinnig machen dürfte, sind seine zwischenzeitlichen Pausen, was das notwendige Pressing betrifft. Dennoch war es insgesamt ein guter Auftritt. Note: 2,0

Thomas Müller (bis 80.): In der ersten Halbzeit noch weitestgehend abgemeldet, drehte der Routinier nach dem Seitenwechsel auf. Bediente Musiala zielsicher vor dem Elfmeter und fand auch danach immer wieder Räume, in denen er sich kreativ austoben konnte. Was etwas unterging, war seine Arbeit gegen den Ball, die sehr oft auch Toni Kroos zu spüren bekam. Note: 2,5

Jamal Musiala: Dem 21-Jährigen ist es grundsätzlich egal, ob er in der ersten Runde des DFB-Pokals oder eben im Halbfinale der Königsklasse zum Dribbling ansetzt: der Ball klebt immer an seinem Fuß. So provozierte er auch den Elfmeter zur zwischenzeitlichen Führung. Das Problem: Mal wieder verpasste er den tödlichen Pass oder einen eigenen Abschluss. So blieb es nur bei einer engagierten und keiner denkwürdigen Leistung. Note: 2,5

Harry Kane: War im Kombinationsspiel immer wieder ein Gewinn für sein Team und beim Elfmeter eiskalt. Hatte – wie das restliche Team – einen Durchhänger nach dem 0:1, war dafür aber umso aktiver in der zweiten Halbzeit. Stellt er sich etwas cleverer an, hätte er in der Schlussphase ebenso einen Elfmeter herausholen können. Der Engländer fädelte aber nicht ein und entschied sich fairerweise für eine Flanke, die allerdings ins Nichts segelte. Das ärgerte insbesondere seinen Trainer, der sich da eine abgezocktere Herangehensweise gewünscht hatte. Note: 2,5

Raphael Guerreiro (ab 46.): Einfach ein richtig feiner Fußballer. Dank dem Portugiesen konnte Bayern auch mal für längere Passagen den Ball laufen lassen, ohne Hektik entstehen zu lassen. Mit seiner Einwechslung wirkte das Spiel der Münchener deutlich strukturierter. Mal wieder, wie schon in den letzten Wochen, eine Bereicherung für den FCB. Note: 2,5

Serge Gnabry (ab 80.): Ohne Benotung.

Alphonso Davies (ab 87.): Ohne Benotung.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

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