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·11. Juni 2021

EM 2021: Vön Kökcü bis Timber: Player to Watch der Gruppen A-C

Artikelbild:EM 2021: Vön Kökcü bis Timber: Player to Watch der Gruppen A-C

Bei der Europameisterschaft wollen sich wieder einmal zahlreiche Spieler in den Vordergrund spielen. Das gilt für die absoluten Topstars der EM 2021 genauso wie für viele junge Spieler, deren Stern möglicherweise genau bei diesem Turnier aufgeht.

Vorab haben wir uns abseits der klassischen Namen zwölf Spieler herausgesucht, die eine sehr gute Rolle spielen könnten und die vielleicht nicht jeder sofort auf der Liste hat. Teil eins der „Player to Watch“ zur EM 2021 beschäftigt sich mit sechs Spielern aus den Gruppen A bis C.


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Orkun Kökcü (20, Feyenoord, Türkei)

Schon seit dem Sommer 2014 spielt Orkun Kökcü für den niederländischen Spitzenklub Feyenoord. Damals noch in der Jugend, ist er heute ein wichtiger Spieler des Klubs aus der Eredivisie. Mit 31 Pflichtspielen und sieben Torbeteiligungen machte der zentrale Mittelfeldspieler in der Saison 2020/21 auf sich aufmerksam. Nun will der 20-Jährige, der 2020 für die A-Nationalmannschaft debütierte, seine Klasse auch bei der EM 2021 unter Beweis stellen.

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Der junge Türke ist durchaus ein Spieler, der für einen sehr unterhaltsamen Fußball stehen kann. Technisch ist er sehr gut ausgebildet, generell ist er ein offensivdenkender Spieler. Die Ausbildung in den Niederlanden und die offensive Eredivisie kommen ihm dahingehend entgegen. Kökcü verfügt über eine enge Ballführung und ist ein Spieler, der aus der Tiefe sehr viele gefährliche Aktionen initiieren kann. Dynamisch treibt er den Ball nach vorne, mit einem schnellen Haken kann er Gegenspieler aussteigen lassen. Zudem ist sein Passspiel vor allem auch unter Druck präzise.

Mit seiner Qualität ist er auch ein Spieler, der sehr gut in das System der türkischen Mannschaft und zum gesamten Kader passt. Die türkische Auswahl ist enorm talentiert, verfügt über zahlreiche sehr spannende Spieler. Kökcü ist ein Akteur, der vor allem als Spieler von der Bank mit seiner Dynamik für Furore sorgen kann. Einsatzzeiten sollte er in jedem Fall erhalten.

Neco Williams (20, FC Liverpool, Wales)

Ein junges Talent des FC Liverpool könnte sich bei dieser Europameisterschaft ebenfalls in den Fokus spielen: Neco Williams. Der 20-Jährige Rechtsverteidiger schaffte es in dieser Saison immerhin schon auf 14 Pflichtspiele für die Reds und durfte in verschiedenen Wettbewerben Profiluft schnuppern. Williams schaffte es überdies auch in die walisische A-Nationalmannschaft, für die er schon im September 2020 debütierte.

Die Qualitäten des jungen Außenverteidigers sind vielseitig. Er verfügt über eine enorme Dynamik, kann die rechte Seite vorne wie hinten permanent beackern. Und das wäre im System der walisischen Elf auch seine Aufgabe. Denn dort würde Neco Williams die Rolle vor drei Innenverteidigern einnehmen. Dafür scheint er aber wie geschaffen zu sein. Nach Ballgewinn will die walisische Mannschaft schnell umschalten und das technisch gute Mittelfeld sowie die Offensivspieler in Szene setzen. Einen Spieler wie Williams auf die Reise schicken zu können, ist dafür sicher nicht unwichtig.

In der Vorbereitung sammelte Williams, mittlerweile mit zehn Länderspielen für die A-Nationalmannschaft auf dem Buckel, bereits wichtige Erfahrung. Die Zeichen deuten darauf hin, dass er auch bei der Europameisterschaft 2021 eine wichtige Rolle für die Waliser spielen kann.

Jonas Wind (22, FC Kopenhagen, Dänemark)

Jonas Wind will bei der EM 2021 in diesem Sommer auftrumpfen! Der ein oder andere wird sich dabei fragen: Jonas wer? So unbekannt ist Jonas Wind vom FC Kopenhagen eigentlich nicht. In der dänischen Liga ist er einer der talentiertesten Spieler, in der abgelaufenen Saison stellte der 22-Jährige das auch regelmäßig unter Beweis. 25 Torbeteiligungen in allen Pflichtspielen sprechen eine klare Sprache. Dabei ist der 1,90m große Angreifer nicht einmal primär für seine Kopfballstärke bekannt.

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Vielmehr ist Wind ein Spieler, der es versteht, im offensiven Bereich sämtliche Räume sehr klug zu besetzen. Seine Spielintelligenz ist immens, das Gefühl für Räume profitiert davon. Jonas Wind macht die dänische Offensive, die mit ihm als eine Art falsche Neun spielt, obwohl er rein körperlich viele Elemente einer „klassischen Neun“ mitbringt, besser. Und davon kann diese Mannschaft beim Turnier im Sommer profitieren.

Nicht nur bei der Nationalmannschaft, auch im Verein ist zu erkennen, dass der junge Angreifer immer wieder aus dem Sturmzentrum ausweicht und sich ein wenig fallen lässt. Das macht ihn nur schwer zu greifen, nicht selten zieht er einen Verteidiger mit aus der Defensive, was wiederum Räume für nachrückende Spieler öffnet. Sein Passspiel ist zudem für einen Mittelstürmer seiner körperlichen Konstitution sehr präzise. Er ist also genau die Art Spieler, der manchem erst auf den zweiten Blick genauer auffällt.

Jeremy Doku (19, Stade Rennais, Belgien)

Die belgische Auswahl verfügt über eine sehr gute Mischung aus Weltklassespielern auf höchstem Niveau, die gerade in der Blütezeit ihrer Karriere sind, einigen erfahrenen Akteuren, die möglicherweise ihr letztes Turnier spielen und dem ein oder anderen Talent, das eine Duftmarke hinterlassen will. Ein solches Talent ist Jeremy Doku. Der 19-Jährige spielt bei Stade Rennais in der französischen Ligue 1, kam im Sommer 2020 für mehr als 25 Millionen Euro vom RSC Anderlecht. Seine Debütsaison in Frankreich war durchzogen von Licht und Schatten, die Eingewöhnung in ein neues Umfeld muss einem solch jungen Spieler aber zugestanden werden.

Gespielt hat Doku in Frankreich regelmäßig. 44 Einsätze hatte der offensive Flügelspieler am Ende der Saison 2020/21 auf dem Konto, dabei erzielte der Belgier vier Tore und bereitete acht weitere vor. Das ist keinesfalls eine schwache Statistik, gemessen am Potenzial für ihn aber noch nicht vollends zufriedenstellend. Denn das Potenzial von Jeremy Doku ist nahezu unermesslich. Er bringt eine enorme Geschwindigkeit mit, ist darüber hinaus sehr dribbelstark und verliert auch mit dem Ball kaum Tempo. Dass das Endprodukt noch weit von der Perfektion entfernt ist, liegt an seinem Alter und der noch mangelnden Reife in der Entscheidungsfindung.

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In der belgischen Mannschaft kann Doku insbesondere als Joker glänzen. Belgien ist in der eigenen Gruppe der Favorit, wird in jedem Spiel das dominante Team sein. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Belgier bei der EM 2021 häufig in Führung gehen und sich somit mit zunehmender Spieldauer Räume ergeben, durchaus hoch ist. Und genau das spielt Doku in die Karten.

Vitaliy Mykolenko (22, Dynamo Kiew, Ukraine)

Der junge Vitaliy Mykolenko spielt bei Dynamo Kiew in der höchsten ukrainischen Spielklasse und hat zuletzt mit sehr guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Mit 22 Jahren gehört er nicht mehr zu den absolut jüngsten Spielern des Turniers, besticht allerdings schon durch eine sehr gute Konstanz in seinem Spiel. Seit 2017 spielt Mykolenko, der aus der eigenen Jugend von Dynamo stammt, schon für die erste Mannschaft des Klubs. In der abgelaufenen Spielzeit kam er auf mehr als 3000 Einsatzminuten, spurtete die linke Seite konsequent auf und ab.

Der Linksverteidiger vereint in seinem Spiel sehr viele interessante Facetten. Er ist defensiv sehr stabil, unglaublich ausdauernd und laufstark und hat viele gute Ideen im Spiel nach vorne. Sein Passspiel ist grundsolide, vor allem im Kombinationsspiel fiel er bei Dynamo Kiew immer wieder positiv auf. Im Offensivbereich muss er gar nicht den letzten Pass oder die entscheidende Flanke spielen, häufig ist er auch derjenige, der den entscheidenden Ball in das gefährliche letzte Drittel spielt.

In einer ukrainischen Mannschaft, die einige interessante Talente im Kader hat, sticht Mykolenko in jedem Fall noch einmal heraus. Zwar steht mit Oleksandr Zinchenko (24, ManCity) noch ein hochkarätiger Spieler für links hinten im Aufgebot, doch der flexible Zinchenko spielt häufig im Mittelfeld, wodurch sich beide nicht in die Quere kommen dürften.

Jurriën Timber (19, Ajax Amsterdam, Niederlande)

Fast schon traditionell hat auch die niederländische Mannschaft einige sehr spannende junge Spieler im Kader. Einer von ihnen ist Jurriën Timber von Ajax Amsterdam. Der Verteidiger durchlief die meiste Zeit seiner Jugend in der Akademie von Ajax, spielte zuvor aber für Feyenoord. 34 Spiele absolvierte der Defensivspieler für Ajax in der Saison 2020/21, seine permanenten Leistungssteigerungen sorgten schließlich für die Nominierung im Hinblick auf die EM. In der Vorbereitung debütierte er dann für die A-Nationalmannschaft.

Auffällig ist, dass der 19-Jährige schon eine enorme Reife aufweist. Nun ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Spieler in der Jugendakademie von Ajax früh an das Profiniveau herangeführt wird und darüber hinaus früh Spielpraxis sammeln kann, aber mit welch einer Abgeklärtheit er zuweilen auftritt, ist beeindruckend. Timber ist ein Spieler, der sowohl innen als auch außen in der Abwehr aufgestellt werden kann. Als ein Part der Dreier-Innenverteidigung kommen seine Stärken besonders zur Geltung.

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Dass Timber in beiden Vorbereitungsspielen auf dem Feld stand und dabei knapp 150 Einsatzminuten sammelte, zeigte, dass der Bondscoach Frank de Boer (51) zumindest abklopfen wollte, inwieweit der Verteidiger bereit für die großen Spiele bei diesem Turnier ist. Folglich ist es nicht auszuschließen, dass Timber beim ersten Spiel der Niederlande bei dieser EM 2021 direkt in der Startelf zu finden ist.

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