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Selina Eckstein·20. Juli 2025

Enttäuschung und ein Dieb! Wie Europas bester Fußballer in der Buli floppte

Artikelbild:Enttäuschung und ein Dieb! Wie Europas bester Fußballer in der Buli floppte

Fußball-Fans hoffen in jeder Transferphase aufs Neue, dass ihr Klub der nächste große Coup gelingt oder freuen sich, wenn ein großer Name unterschrieben hat. Vor allem, wenn es sich dabei um Europas Fußballer des Jahres handelt.

Dieser Transfercoup war Borussia Mönchengladbach 1989 gelungen, als sie Igor Belanow verpflichteten. Der Flügelstürmer gewann 1986 nicht nur den Europapokal mit Dynamo Kiew, sondern wurde auch zu Europas Fußballer des Jahres gekürt.


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"Ich kann zu diesem Transfer nur gratulieren", zeigte sich Günter Netzer damals erfreut (Zitat via 'goal.com'). Laut Medienberichten zahlte die Borussia 1989 zwei Millionen Mark an Dynamo Kiew, um Belanow nach Gladbach zu locken. Peanuts im Vergleich zu den heutigen astronomischen Summen, die im Fußball gezahlt werden.

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📸 IMAGO

Aber zurück zu Belanow: Es war seine erste Station in Deutschland, dementsprechend schwer soll ihm die Anpassung gefallen sein. Zudem verzögerte sich der Start des Hoffnungsträgers deutlich. Weil er die Saison in seiner Heimat, der ehemaligen UdSSR, noch zu Ende spielen wollte, verpasste er die ersten zehn Spieltage.

Als er dann endlich da war, versprach der Neuzugang "noch zehn Tore in dieser Saison schießen" zu wollen. Aufgrund einer Verletzung verpasste er allerdings weitere Partien und kam erst am 16. Spieltag zu seinem Fohlen-Debüt.

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Mit Beginn der Rückrunde durften die Fohlen-Fans kurz hoffen, denn der Stürmer erzielte in vier Partien hintereinander jeweils ein Tor. Mit seinen versprochenen zehn Toren sollte es allerdings nichts werden, denn es folgten acht weitere Spiele, in denen er torlos blieb. Seine Bilanz für die Borussia: 24 Einsätze, vier Tore und drei Vorlagen.

Statt auf dem Platz für weitere (positive) Schlagzeilen zu sorgen, kamen eher welche neben dem Platz dazu. Ende Januar 1990 wurden in einem Kaufhaus in Düsseldorf vier Sowjetbürger wegen Ladendiebstahls festgenommen. Igor Belanow und seine Frau waren zwei davon. Wie die 'Rheinische Post' rückblickend berichtet, beteuerten Irina und ihre beiden Begleiter, dass der Fußballer nichts mit dem Raub zu tun gehabt hätte.

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📸 IMAGO

Kleidung im Wert von 2000 Mark sollen sie gestohlen haben. Weil sie sich nicht ausweisen konnten, blieben Igor Belanows und seine Frau eine Nacht in Polizeigewahrsam. Letztendlich musste er 24.000 Mark Geldstrafe zahlen.

Der einstige Hoffnungsträger enttäuschte immer mehr und ließ am 30. Spieltag seinem Frust freien Lauf, als er sich gegen den HSV für einen heftigen Tritt nach 16 Minuten die Rote Karte abholte. Bis zum Saisonende wurde er daraufhin gesperrt.

Eine halbe Saison blieb Belanow noch, ehe er im Winter 1990 zu Zweitligist Eintracht Braunschweig wechselte. Von seinen Leistungen als Europas Fußballer des Jahres war er da schon weit entfernt.

📸 IMAGO / WEREK