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Matti Peters·2. November 2025

Erfolgreich ausgebremst! Dieser Toptorjäger macht einfach weniger für mehr

Artikelbild:Erfolgreich ausgebremst! Dieser Toptorjäger macht einfach weniger für mehr

Im Prinzenpark staunte das Starensemble von Paris Saint-Germain und seine Anhänger nicht schlecht, als der Racing Club de Strasbourg sie am Rande einer Niederlage hatte. Überragender Akteur war dabei Doppelpacker Joaquín Panichelli.

Mit erfrischender Aufmüpfigkeit rüttelte der Angreifer aus Argentinien in seinem erst achten Spiel in der Ligue 1 am Status Quo der Übermacht PSG. Und das auch noch in ihrem Wohnzimmer. 


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Straßburg-Trainer Liam Rosenior mag es nach eigener Aussage eigentlich gar nicht einzelne Spieler herauszuheben, konnte in einem Interview mit 'L'Équipe' nach dem 3:3 in Paris aber offenbar nicht anders: "Ich habe noch nie eine Nummer 9 so ein Spiel machen sehen", schwärmte er da.

Weiterhin beschrieb er seinen Stürmer als "unglaublichen Fixpunkt, der ein unglaubliches Kopfballspiel hat und in der Lage ist, die Pariser Abwehr körperlich zu dominieren und gleichzeitig aktiv am Spielaufbau teilzunehmen." Wobei zu viel Aktivität Rosenior speziell bei Panichelli eigentlich gar nicht so lieb ist. Aber dazu später mehr. 

Panichelli ist definitiv einer der Gründe, warum Strasbourg der beste Saisonstart seit Jahrzehnten gelang und aktuell sogar in Schlagdistanz nur zwei Punkte hinter Frankreichs Dauermeister lauert. Mit neun Toren in zehn Spielen führt er die Torjägerliste in der Ligue 1 an.

Der Argentinier trifft nicht nur wie am Fließband, sondern auch spektakulär. Gegen PSG gelang ihm das schönste Kopfballtor, dass sein Trainer "jemals live in einem Stadion miterlebt hat" und bei seinem Debüt in der Conference League servierte er das, was der Franzose sonst üblicherweise zu besonders feierlichen Anlässen auf den Tisch stellt - Croquembouche, französisch für "kracht im Mund".

Sein Treffer gegen den polnischen Klub Jagiellonia Białystok war vermutlich sogar noch mehr als eine Geschmacksexplosion. Mindestens mal das bisher spektakulärste Tor der Europapokal-Saison. 

Die Entwicklung des 23-Jährigen ist schon beeindruckend. Vor allem wenn man bedenkt, dass er vor knapp sechs Monaten noch in der zweiten spanischen Liga kickte. 

Panichelli wagte im Januar 2023 den Sprung aus der Heimat nach Europa. Bei der Reserve von River Plate kam er kaum zu Einsätzen. Gleiches Bild in Spanien bei Deportivo Alavés. Die Leihstation bei CD Mirandés in LaLiga 2 entpuppte sich dann als Sprungbrett in Frankreichs höchste Spielklasse. 29 Scorer in 44 Spielen riefen den Racing Club auf den Plan. Mit 16,5 Millionen Euro investierte sie sogar die zweitgrößte Ablösesumme der Vereinsgeschichte. 

Dass sich der Transfer des Argentiniers so schnell auszahlt, hätten wohl selbst die Verantwortlichen in Strasbourg nicht zu träumen gewagt. Panichelli brauchte wenig Anpassungszeit und das obwohl sein neues Trainerteam ihn sogar im wahrsten Sinne des Wortes aktiv ausgebremst hat. 

"Er ist ein Topspieler. Wir haben in der Saisonvorbereitung intensiv mit ihm gearbeitet, um seine Laufleistung zu reduzieren", erklärte Racing-Coach Rosenior auf der letzten Pressekonferenz nach dem Spiel gegen AJ Auxerre.

Denn Panichelli ist ein mitspielender Stürmer, spulte viele Kilometer ab. Er war es gewohnt läuferisch so viel zu investieren, dass ihm manchmal die entscheidenden Meter fehlten. So zumindest die Analyse seines neuen Trainerteams, weshalb er seine Arbeitsrate mittlerweile leicht angepasst hat. Es geht viel mehr um Effizienz.

"Er hat sein Spiel auf entscheidendes Stellungsspiel ausgerichtet. Ich bin sehr froh, ihn im Team zu haben", so Rosenior über die erfolgreiche Entwicklung seines Schützlings. 

Sie war so erfolgreich, dass er seine ohnehin schon gute Torquote nochmal verbessern konnte und mittlerweile die Ligue 1 kaputt schießt. So ist es auch keine Überraschung das sein Name in argentinischen Medien immer wieder fällt, wenn es um die Zukunft der Nationalmannschaft geht.

Darauf angesprochen sagt er im ESPN-Podcast 'GeneraciónF': "Ich bin gerade in einer guten Phase. Die Nationalmannschaft? Das ist immer ein Traum für jeden Fußballer, aber besonders für einen Argentinier. Es gibt nichts Schöneres als diese Chance". 

Noch hat Nationaltrainer Lionel Scaloni nicht den Hörer in die Hand genommen, aber wenn der Stürmer seine herausragende Form halten kann, ist es wohl nur eine Frage der Zeit. Bei der Albicelste könnte er dann sogar vom Großmeister der Effizienz lernen. Lionel Messi hat in seiner Karriere das Spiel mit reduzierter Laufleistung schließlich perfektioniert. 


📸 SEBASTIEN BOZON - AFP or licensors

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