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·17. August 2024

Erfolgsmaschine Manchester City lässt nicht nach – Guardiolas letzter Tanz?

Artikelbild:Erfolgsmaschine Manchester City lässt nicht nach – Guardiolas letzter Tanz?

Manchester City ist ohne jeden Zweifel der Branchenprimus in der Premier League und das Team, das es zu schlagen gilt. Viele versuchten es, nur dem FC Liverpool gelang es einmal in den letzten sieben Jahren, die Dominanz zu brechen.

Die schlechte Nachricht für die Konkurrenz: Manchester City und Pep Guardiola lassen nicht nach. Die Basis steht, Veränderungen gab es es im Sommer wenige. Das muss aber kein Nachteil sein.


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Manchester City: Wenig Veränderung nach erneutem Titel

Der FC Liverpool war Manchester City in der vergangenen Saison lange, der FC Arsenal sehr lange auf den Fersen. Bis zum letzten Spieltag sogar. Doch die Skyblues hielten am Ende wieder die Meistertrophäe in den eigenen Händen. Fast schon roboterhaft eilte das Team von Sieg zu Sieg, insbesondere in der zweiten Hälfte der Saison. Die Konkurrenz versuchte alles, aber am Ende überwog die Erkenntnis: Wenn City rollt, stoppt sie niemand.

Für den Rest der Liga ist es ein Ansporn, die Phalanx des Serienmeisters zu brechen. Für City selbst geht es darum, sich selbst zu beweisen, noch einmal so nahe an die Perfektion zu kommen, dass auch überragende Spielzeiten anderer Teams aus der Premier League nicht reichen, um die Guardiola-Elf in die Schranken zu weisen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum man sich in der blauen Seite Manchesters auf dem Transfermarkt ein wenig zurückhielt.

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Julian Alvarez wurde zu Atletico abgegeben, weil er sich eine noch prominentere Rolle wünschte. Offensiv legten die Skyblues allerdings auch nach, sicherten sich die Dienste von Savio vom französischen Partnerverein Troyes. Zuletzt war er an Girona verliehen und spielte dort eine brillante Saison. Und sonst? Nur Abgänge!

Yan Couto wechselte nach Dortmund, Kalvin Phillips auf Leihbasis nach Ipswich, Sergio Gomez zu Real Sociedad und Taylor Harwood-Bellis nach Southampton. Es soll sich zwar noch etwas tun, weil Oscar Bobb 3-4 Monate verletzt fehlt und Trainer Guardiola generell noch Bedarf sieht, aber das ganz heiße Thema brodelt derzeit nicht in der Gerüchteküche.

Die Arbeit an der totalen Dominanz geht weiter

Wenn man ehrlich ist, dann benötigt City auch nicht die ganz großen Anpassungen im Kader. Das Fundament ist nämlich derart überragend, dass nicht viel verändert werden muss. Stillstand bedeutet auch nicht immer zwingend Rückschritt, schon gar nicht dann, wenn man einen Trainer hat, der Detailarbeit liebt. Für Guardiola ist Dominanz ein ganz zentraler Faktor. Sein Credo: So wenig wie möglich dem Zufall überlassen. Den Spielstil des Katalanen kennt und fürchtet man in ganz Europa, weil er – optimal ausgeführt – kaum zu verhindern ist.

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(Photo by JUSTIN TALLIS/AFP via Getty Images)

Der Trainer ist erfolgsbesessen. Anders kann man es nicht ausdrücken. Und Menschen, auf die das zutrifft, machen sich schon im Moment des Erfolgs Gedanken, wie der nächste Schritt gegangen und das nächste Level erreicht werden kann. Manchmal durch noch höheres Niveau, manchmal auch durch kleine Anpassungen, die die Dynamik des Spiels verändern und den Gegner vor große Herausforderungen stellen. Einrückende Außenverteidiger und Anpassungen im Spielaufbau sind da nur zwei Beispiele.

Die Wunschvorstellung Guardiolas bleibt bei allen Ideen die gleiche: Zufall und Glück sind Faktoren, die man selbst nicht beeinflussen kann, also müssen diese möglichst auf ein Minimum reduziert werden. Das geht, indem man selbst über weite Strecken des Spiels den Ball hat, ihn nach Verlust sehr schnell wieder erobert und den Gegner in dessen Ballbesitz immer wieder stresst. All das geht selbst mit den besten Spielern der Welt nur dann in einer solch idealen Ausführung, wie sie City auf den Platz bringt, wenn alle hochkonzentriert agieren und wissen, was ihre Aufgabe ist.

Manchester City: Guardiolas letzter Tanz?

Eine Frage beschäftigt die Fans der Skyblues allerdings sehr wohl vor der Saison: Wird es die letzte Spielzeit von Trainer Pep Guardiola an der Seitenlinie? Sein Vertrag endet im Sommer 2025, er hat einen Verbleib offen gelassen. Nach so vielen Jahren als Chefcoach bei City könnte dem Trainer eine Pause gut tun. Oder eine neue Herausforderung, das bleibt ihm überlassen. Nach der Saison 23/24 teilte er noch mit, dass er nach aktuellem Stand eher geht als bleibt, vorausblickend auf den Vertragsablauf, versteht sich.

Vielleicht ist es auch ein Zeichen, dass die Kaderstruktur so bleibt, wie sie ist. Mehrere Veränderungen und die Verpflichtungen junger Spieler hätten deutlich eher auf eine beginnende Neustrukturierung hingedeutet als dieses Transferfenster bisher. Zumal auch zentrale Spieler wie Kyle Walker langsam aber sicher ein gewisses Alter erreichen, Kevin de Bruyne für den Sommer 25 in Saudi-Arabien heiß begehrt wird.

Zudem könnten die Ermittlungen gegen Manchester City auch noch eine Rolle spielen. Zur Erinnerung: 115 Anklagen wegen angeblicher Verstöße gegen die Richtlinien des Financial Fairplay liegen vor. Zwar ist City zuversichtlich, den Fall zu gewinnen, aber es gibt auch andere Darstellungen. Im schlimmsten Fall drohen Geldstrafen und drastische Punktabzüge, die einen großen Einfluss auf das sportliche Abschneiden haben dürften. In den nächsten Wochen und Monaten soll es hier entscheidende Entwicklungen geben.

Die Schlüsselspieler-Achse macht den Unterschied

Manchester City profitiert indes nicht nur von einer Taktik, die sich über Jahre hinweg etabliert hat und die immer mit neuen Feinheiten ergänzt wird, auch die Achse an essenziellen Schlüsselspielern ist nicht zu verachten. Das fängt schon im Abwehrverbund mit Ruben Dias an. Kaum einem Spieler auf dieser Position gelingt es mit einer derartigen Konstanz, eine solche Ruhe auszustrahlen, wie es der Portugiese tut. Er ist der Anker in der Innenverteidigung, dirigiert seine Mitspieler bei der Besetzung der Räume und spielt zudem noch herausragende Bälle aus dem Defensivzentrum.

Artikelbild:Erfolgsmaschine Manchester City lässt nicht nach – Guardiolas letzter Tanz?

(Photo by Stu Forster/Getty Images)

Im Mittelfeldzentrum wäre da Rodri, der den Maschinenraum beackert wie kein Zweiter. Wobei, ackern wird ihm nicht gerecht. Er ist zwar ein Spieler, der viel arbeitet, gleichzeitig aber auch eine stoische Ruhe und Konzentration im Spiel mit dem Ball ausstrahlt. Dass er darüber hinaus auch noch eine endlos lange Serie an Spielen aufweisen kann, in denen er auf dem Platz stand und nicht verlor, spricht für sich.

Über Kevin de Bruyne, den Ideengeber im Spiel der Skyblues, Phil Foden, der in der letzten Saison auch seine Scorer deutlich nach oben schraubte, und Tormaschine Erling Haaland muss außerdem kein weiteres Wort verloren werden. Alle sind auf einem hohen Niveau unterwegs, haben kaum bis keine Dellen in ihren Leistungen. Das macht eine sehr gute Mannschaft noch besser.

Das Problem für die Konkurrenz ist: Auch ein bis zwei Ausfälle der Topstars können über einen gewissen Zeitraum kompensiert werden. Fällt einer der genannten Spieler aus, blüht möglicherweise ein Jack Grealish auf. Oder ein Jeremy Doku. Oder ein Mateo Kovacic. Oder ein Manuel Akanji. Unvergessen sind Teile der Rückrunde, in denen Josko Gvardiol plötzlich eine Torbeteiligung nach der anderen sammelte.

Ist Manchester City überhaupt zu knacken?

Manchester City ist also zweifelsohne weiterhin der Favorit auf den Titel in der Premier League. Ansatzpunkte gibt es aber immer, vor allem dann, wenn ein Gegner der Skyblues bei 100 Prozent ist und die Guardiola-Elf vielleicht mal nicht. Wenn ManCity etwas anbietet, dann muss das gegnerische Team die Gelegenheit auch nutzen, oft kommt das nämlich nicht vor. Die Vorbereitung verlief eher durchwachsen, sollte aber auch nicht überbewertet werden. Gleiches gilt für den Community Shield, der erst nach dem Elfmeterschießen gewonnen wurde.

Denn nicht selten gibt das Guardiola-Team der Konkurrenz das Gefühl, irgendwie doch schlagbar zu sein, nur um dann doch in den Modus zu schalten, die Muskeln anzuspannen und den Titel zu gewinnen. Wenn die Cityzens nichts anbieten, dann wird es schwer, sie zu knacken, wenn auch nicht unmöglich. Es braucht nicht mehr und nicht weniger als Glück, die maximale, eigene Effizienz und den bestmöglichen Tag, den man sich vorstellen kann, um City Punkte zu „klauen“. Das gilt für fast alle Teams der Liga. Und genau das ist das Problem.

Das wahrscheinlichste Szenario ist also weiterhin, dass sich eine Saison wie die letzte wiederholt. Aber irgendwie lebt der Fußball ja auch davon, dass Wahrscheinlichkeit noch keine absoluten Ergebnisse aussagt.

(Photo by David Rogers/Getty Images)

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