dieblaue24
·21. Februar 2025
Erinnerungen an 2017
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·21. Februar 2025
Am Freitagabend um 20.54 Uhr hatte es der TSV 1860 amtlich: 0:3 gegen den Gast aus Bielefeld stand am Ende auf der Anzeigetafel in der altehrwürdigen Westkurve. Wieder einmal hatten die Löwen ohne große Gegenwehr abgeschenkt: Es war die nächste Pleite im eigenen Stadion, der Heimkomplex setzt sich besorgniserregend fort - und immer mehr werden Erinnerungen an den Zweitliga-Abstieg im Jahr 2017 wahr.
Damals fühlte man sich mit dem portugiesischen Startrainer Vitor Pereira und zahlreichen Topspielern wie Ivica Olic, Christian Gytkjaer oder Ba auch zu gut, um abzusteigen - und es erwischte die Blauen als Zweitliga-16. in der Relegation. 1:1 und 0:2 gegen Jahn Regensburg. Was danach kam, war absolute Leere. Die Löwen stürzten bis in die Regionalliga Bayern ab, weil Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik die Zahlung von elf Millionen Euro verwehrte. Der Jordanier, aber auch die Allianz Arena wurden von einer Seite im Klub für den Total-Crash verantwortlich gemacht.
Auch in diesem Jahr kann es die naiv auftretenden Löwen treffen, und der Weg zurück in die viertklassige Regionalliga Bayern führen - und das ausgerechnet in ihrem vermeintlichen Wohnzimmer am Giesinger Berg. Natürlich steht die Mannschaft aktuell noch über dem Strich, und die Gegner werden von der Papierform einfacher, doch der Trainereffekt (Patrick Glöckner für Agis Giannikis) scheint nach dem 0:3 gegen Arminia Bielefeld bereits verpufft zu sein. Und auch die internen Querelen belasten den Klub weiterhin. Es ist exakt eine Kopie zu 2017. Geht Sechzig den Duisburger Weg?
Und was machen die aktuellen Bosse? Sie gehen in Deckung, reiben sich an Ismaik auf, anstatt selbst vor der eigenen Haustür zu kehren. Robert Reisinger hat vor einigen Tagen die rote Karte vom Verwaltungsrat gezeigt bekommen, der designierte Präsident Gernot Mang steht in den Startlöchern. Bis heute hat der Klub keinen Ehemaligen in den Gremien sitzen, der Profifußball versteht und alles selbst erlebt hat. Typisch Sechzig, um seine eigenen Pöstchen zu verteidigen. Mit einer desatrösen Personalpolitik (Michael Köllner und Marc Pfeifer) wurde das zarte Giesinger Pflänzchen mutwillig kaputtgetreten. Von Liefern (siehe MV 2024) kann hier nicht die Rede sein.
“Das war nicht Herrenfußball, das ist nicht Profifußball”, schimpfte Winter-Neuzugang Philipp Maier nach dem Schlusspfiff richtigerweise und ergänzt: “Mit Druck musst du immer umgehen können, sonst bist du beim falschen Verein.” Doch mit dem Druck scheinen nicht nur die Spieler umgehen zu können, sondern in erster Linie auch die Funktionäre auf Vereinsseite, die ihn ihrer Rolle komplett überfordert wirken.
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