FCBinside.de
·7. Dezember 2025
Erkenntnisse: Dieser Bayern-Star hat sich weiterentwickelt wie kein anderer

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·7. Dezember 2025

Der FC Bayern gewinnt das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart deutlich. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.
Die Bayern nahmen den VfB beim 5:0 in Stuttgart regelrecht auseinander. Das Spiel lieferte folgende Erkenntnisse:
Im Vergleich zum Sieg im Pokal-Achtelfinale bei Union Berlin nahm Kompany gleich sechs Veränderungen in der Startelf vor. Zunächst auf der Bank saßen Harry Kane, Manuel Neuer, Jonathan Tah, Serge Gnabry, Aleksandar Pavlovic und Lennart Karl. In die Startelf rückten dafür Jonas Urbig, Minjae Kim, Leon Goretzka, Tom Bischof, Raphael Guerreiro und Nicolas Jackson.
Aus Bayern-Sicht hätte man befürchten können, dass es nach so vielen Veränderungen in der Anfangsformation zu Problemen kommen könnte – gerade gegen einen Klub mit Champions-League-Ambitionen wie den VfB Stuttgart. Aber auch die durchrotierten Bayern waren den Schwaben überlegen.
Als Trainer Vincent Kompany dann nach einer Stunde per Dreierwechsel Kane, Pavlovic und Karl brachte, wurde sogar ein Klassenunterschied zum VfB sichtbar. Am deutlichsten in Person von Kane, der schnell einen Hattrick schnürte. Was der Engländer da wieder zeigte, war tatsächlich weltklasse. Das ging schon los mit seinem präzisen 128-km/h-Geschoss ins Eck zum zwischenzeitlichen 2:0 für die Münchner.
Wie die Schwaben gegen den deutschen Rekordmeister untergingen, zeigt viel über den aktuellen Zustand der Bundesliga. Die Bayern sind hier wieder konkurrenzlos.
Den Stuttgarter Profis blieb danach nichts anderes übrig, als ihre Unterlegenheit schonungslos einzugestehen. Ex-Bayern-Spieler Angelo Stiller sagte: „Wir haben uns viel vorgenommen und dann so eine bodenlose Halbzeit zu spielen … das muss man aufarbeiten. Wir waren immer einen Schritt zu spät. Dafür ist Bayern zu gut.“
Stürmer Deniz Undav analysierte: „Das war ein Klassenunterschied. Den Plan, den wir hatten, haben wir nicht durchgeführt. Wir haben denen zu viel Platz gelassen. Olise, Kane, Diaz, Kimmich – die haben brutale Spieler. Die haben uns fertiggemacht! Traurig, aber daraus müssen wir lernen.“
Mit seiner Rotation sorgte Kompany auch für ein besonders interessantes Duell: Jonas Urbig gegen Alexander Nübel. Der Bayern-Coach entschied sich überraschend dafür, Manuel Neuer im Südschlager eine Pause zu gönnen und damit auf seinen jungen Ersatzmann zu setzen. Urbig gilt als möglicher langfristiger Nachfolger für Neuer, wenn dieser die Torwarthandschuhe irgendwann an den Nagel hängt. Aber auch Nübel ist noch im Rennen, schließlich hat der mittlerweile 29-Jährige immer noch einen Vertrag bis 2029 bei den Bayern.
In Stuttgart konnte man die beiden also im direkten Duell sehen – und dieses entschied Urbig klar für sich. Erst leitete der 22-Jährige das 1:0 durch Konrad Laimer mit einem weiten, aber präzisen Pass nach vorne ein. Mit dem Ball am Fuß war Urbig immer wieder cool und spielte mit seinen Defensivkollegen mehrmals gut hinten heraus. Dann zeigte der Youngster auch noch eine starke Parade, als er einen gefährlich abgefälschten Schuss von Undav mit den Fingerspitzen spektakulär über die Latte lenkte.
Nübel dagegen musste fünfmal hinter sich greifen. Beim Tor zum 0:3 aus Stuttgarter Sicht ließ er einen gar nicht so harten und gar nicht so präzisen Schuss von Josip Stanisic durch die Finger flutschen. Einen ähnlichen Patzer hatte er sich zuvor schon bei einem Schuss von Michael Olise geleistet, dieser kullerte aber noch neben den Pfosten. Das sah alles nicht gut aus – Urbig dagegen spielte hundertprozentig sicher.
Dass er der auserkorene Nachfolger von Neuer selbst ist, weiß Urbig schon. Das machte der Bayern-Kapitän zuletzt nochmal öffentlich deutlich. Zudem scheint er auch der Favorit von Sportvorstand Max Eberl zu sein. Auch bei den Fans hat er wohl die Nase vorne. Nübel konnte im direkten Duell mit Urbig nichts zeigen, was irgendjemanden im Verein vom Gegenteil überzeugen könnte.
Obwohl Harry Kane mit seinem Blitz-Hattrick für die Geschichte des Spiels sorgte, war der schönste Treffer der Partie das 1:0 für den FCB durch Konrad Laimer. Oft wurde der Österreicher schon gefragt, wie er seine Rolle als Rechtsverteidiger annimmt, da er doch eigentlich mal als zentraler Mittelfeldspieler aus Leipzig nach München gekommen war.
Die Wahrheit ist aber: Auch wenn Laimer auf dem Papier auf der rechten Abwehrseite aufläuft, ist er im Spiel doch immer wieder im Mittelfeld zu finden – mal auf der 6, dann sogar auf der 10 und dann wie beim 1:0 sogar als Mittelstürmer. Hätte jemand, der den FC Bayern sonst nicht verfolgt und Laimer nicht kennt, nur diesen Treffer gesehen, er hätte denken können: Hier trifft ein Neuner, ein echter Knipser.
Den langen Pass von Urbig nahm Laimer fein an, spielte dann einen schnellen Doppelpass mit Michael Olise und versenkte den Ball cool mit der Hacke. Dieses Traumtor verdeutlichte beispielhaft: Kein Bayern-Star hat sich in der Zeit unter Kompany so weiterentwickelt wie Konrad Laimer.

Foto: IMAGO
Der 28-Jährige ist Stammspieler, ganz nach Kompanys Geschmack auf praktisch jeder Position und in jeder Rolle einsetzbar und immer verlässlich. Sein Einsatz ist ohnehin immer tadellos, darüber vergisst man aber gerne, dass Laimer auch ein richtig feiner Fußballer ist. Sein Hackentor in Stuttgart wird dafür immer als Beweis dienen – in den Highlight-Compilations der nächsten Jahre.
Im Sommer 2027 läuft der Vertrag von Laimer aus. Die Bayern wollen ihn natürlich halten, auch er würde wohl gerne weiter in München spielen. Doch die jüngsten Leistungen haben Laimers Marktwert deutlich steigen lassen. Nun ist zu lesen, die Laimer-Seite hätte gerne eine deutliche Gehaltserhöhung – eines Stammspielers angemessen. Mit Blick auf Laimers spektakuläre Entwicklung unter Kompany finden sich auch wenige Argumente dagegen.
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