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·4. Mai 2024

Erst Stress, dann Sieg: HSV gewinnt Derby und bleibt dran

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Das 111. Stadtderby konnte der Hamburger SV nach einem leidenschaftlichen Kampf mit 1:0 für sich entscheiden. Die Akteure waren dabei schon vor Anpfiff auf Betriebstemperatur. Neben der Freude über den wichtigen Sieg klärte HSV-Trainer Steffen Baumgart nach dem Abpfiff auf, was zuvor los war – und forderte Zeit für seine Arbeit.

"Eine Art von Respekt"

Heiß waren sie, die Szenen noch einige Minuten vor dem offiziellen Anpfiff. Gut 30 Minuten, bevor der Pfiff von Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck erfolgen sollte, gerieten die Spieler beider Mannschaften heftig aneinander. Was war passiert? "Wie sowas passieren kann? Weil eine Mannschaft in die falsche Hälfte läuft. Und das ist ja nicht das erste Mal, dass sowas vorkommt", polterte Baumgart auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Beim Aufwärmen überquerten Pauli-Spieler immer wieder die Mittellinie, was den Hamburger so überhaupt nicht passte. So habe Baumgart im Vorhinein "Szenen aus dem Hinspiel gezeigt und habe gesagt: 'Wenn das noch einmal passiert, dass jemand in unsere Hälfte läuft, der da nichts zu suchen hat...'"


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Dabei redete sich der HSV-Coach mächtig in Rage. "Ich bin 30 Jahre dabei uns eins steht fest: In meiner Hälfte hat niemand was zu suchen. Das ist auch eine Art von Respekt, das ich nicht in die Übung des Gegners laufe, der da gerade Kreis spielt. Klare Ansage." Pauli-Trainer Fabian Hürzeler nahm diese Aussage gelassen auf und sagte, dass er das "weitermachen" werde. Auch auf den Einwand Baumgarts, dass dann "immer wieder Rudelbildungen" entstehen würden, entgegnete der 31-Jährige nur: "Ist okay." So habe der Paulianer Erfolgscoach "den HSV diese Übung noch nie aufbauen sehen. Die machen das jetzt neuerdings, weil sie wissen, dass wir da in die Hälfte laufen." Kurz darauf war das Thema dann auch wieder gegessen.

Forderung nach mehr Zeit

Das hatte auch viel damit zu tun, dass der HSV auch nach Anpfiff brannte und schlussendlich dafür sorgte, dass St. Pauli eben nicht wie befürchtet im Volksparkstadion aufstieg. Dies sei zuvor allerdings kein Thema gewesen, wie Baumgart versicherte. "Für uns ging es darum, unsere Leistung zu bringen." Das taten sie. "Ich finde, wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Vor allem gegen den Ball." Dabei hätte schon in der ersten Halbzeit die HSV-Führung fallen können, doch wurde der Treffer Glatzels nicht anerkannt. "Beim aberkannten Tor ist vielleicht eine leichte Berührung da, aber für mich ist das kein Foul. Man sieht es auch an meiner Reaktion. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass er das Tor abpfeift", wunderte sich der vermeintliche Torschütze, der dann aber nach einem Standard spät den Siegtreffer erzielen können sollte.

Da aber auch Fortuna Düsseldorf parallel siegen konnte, ändert sich tabellarisch erstmal nur wenig. Der HSV bleibt Vierter und auf vier Zähler an den Landeshauptstädtern dran. "Wir haben jetzt noch zwei Spiele, wollen unsere Spiele gewinnen und müssen dann schauen, was passiert", ordnete Offensivspieler Pherai ein. Trotzdem dürfte dem ein oder anderen die Frage kommen, warum der HSV nicht schon früher so leidenschaftlich aufgetreten ist. Eine Frage, die Baumgart nochmals mächtig aufkochen ließ. "Ich habe Zeit gekriegt zum Arbeiten. Dann bekommen wir auch die ein oder andere Situation hin. Jetzt fragen wir schon wieder ‚Warum?‘ statt uns zu freuen. Wir wissen, dass wir in der Saison viel zu viel liegenlassen haben." Generell herrsche "Ruhe im Verein", wie er versicherte. Bei solchen Leistungen wie am Freitagabend dürfte dies auch länger der Fall sein.

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