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·2. Mai 2024

Erste Cheftrainerin im deutschen Profifußball: FCI sorgt für Novum

Artikelbild:Erste Cheftrainerin im deutschen Profifußball: FCI sorgt für Novum

Nach dem Aus von Michael Köllner übernimmt beim FC Ingolstadt bis zum Saisonende U19-Trainerin Sabrina Wittmann. Damit sorgt der FCI für ein Novum, ist die 32-Jährige doch die erste Cheftrainerin im deutschen Profifußball.

"Schanzerin durch und durch"

Die gebürtige Ingolstädterin tritt gewissermaßen in die Fußstapfen von Marie-Louise Eta, die im vergangenen November bei Bundesligist Union Berlin zur ersten Co-Trainerin im deutschen Profifußball wurde. Wittmann übernimmt beim FCI – zumindest bis zum Ende der Saison – nun die Rolle der hauptverantwortlichen Trainerin – ein Novum. Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer ist von der Entscheidung überzeugt: "Sabrina Wittmann kennt unseren Klub wohl besser als kaum eine andere, ist Schanzerin durch und durch."


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Als Cheftrainerin der U19, die sie in dieser Saison zur Vize-Meisterschaft in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest feierte, habe sie sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und genieße bei allen im Verein einen "extrem hohen Stellenwert", sagt Beiersdorfer und betont: "Wir sind davon überzeugt, dass Sabrina aufgrund ihrer inhaltlichen Kompetenz, Fußball zu vermitteln und auch dank ihrer Emotionalität genau die Richtige ist, um die Saison unserer ersten Mannschaft positiv zu Ende zu bringen."

Sportdirektor Ivo Grlic ergänzt: "Der FC Ingolstadt 04 ist ein Aushängeschild für hervorragende Nachwuchsarbeit. Daran hatte Sabrina Wittmann in den letzten Jahren einen maßgeblichen Anteil." Beispielhaft nennt der 48-Jährige Talente wie Ognjen Drakulic, Deniz Zeitler, Emre Gül, Max Plath und Elias Decker, die in dieser Saison erstmals zu den Profis gestoßen sind.

Bereits als Spielerin beim FCI

Erlernt hatte die gebürtige Ingolstädterin das Fußballspielen zunächst in der Region Eichstätt beim SC Steinberg, anschließend zog es sie in die B-Jugend der Schanzerinnen. Aufgrund eines Schüleraustausches kehrte Wittmann Deutschland mit 16 Jahren vorerst den Rücken, da sie fortan an der Highschool in Kentucky (USA) selbst gegen den Ball trat sowie jüngere Semester ausbildete. Nach einem Jahr Aufenthalt in den Vereinigten Staaten kam die damalige Abwehrspielerin in ihre Heimat zurück und widmete sich dem Fußball beim FCI.

Bereits 2009 nahm ihre sportliche Laufbahn Formen an, als Wittmann sich zuerst als Coach bei der Audi Schanzer Fußballschule und drei Jahre später für die U15 der Frauenabteilung hauptverantwortlich zeichnete. Bis 2018 arbeitete die heute 32-Jährige als Cheftrainerin im Grundlagen- und Aufbaubereich (U10 bis U14) des FC Ingolstadt 04, wo sie unter anderem damalige Talente wie Felix Keidel und Markus Ponath ausbildete.

An der Seite von Roberto Pätzold schnupperte die Fußballexpertin in der Saison 2018/19 erstmals A-Junioren-Bundesliga-Luft und schloss jene Spielzeit mit ihrer Mannschaft auf dem dritten Platz ab. Anschließend agierte die Oberbayerin jeweils ein Jahr im U16- respektive U17-Nachwuchs des FCI und fungierte zudem als Assistenztrainerin der deutschen U16-Juniorinnen-Nationalmannschaft. Bereits seit der Spielzeit 2021/22 hat Wittmann bei den Ingolstädtern den Posten als U19-Coach inne und übt darüber hinaus die Funktion 'Leitung Entwicklung Fußball' aus.

"Große Chance" und "Vertrauensbeweis"

Nun fiebert sie ihrer Aufgabe bei den Drittliga-Profis hin: "Es gibt keinen Ort, an dem ich lieber hätte debütieren wollen." Der FC Ingolstadt sei als Heimatverein "etwas ganz Besonderes", betont die 32-Jährige. "Hier habe ich vor 19 Jahren angefangen, selbst gespielt und erste Schritte als Trainerin machen dürfen. Von Beginn an haben mir die Verantwortlichen Vertrauen geschenkt und mich stets gefördert." Durch all die Jahre an der Seitenlinie vieler Nachwuchsmannschaften sei sie zu der Trainerin gereift, "die ich heute bin".

Bis zum Saisonende für die erste Mannschaft tätig sein zu dürfen, bezeichnet die 32-Jährige als "große Chance" und "Vertrauensbeweis" der Verantwortlichen um Beiersdorfer und Grlic. "Nun gehen wir die verbleibenden vier Spiele voller Energie und Einsatz an, um die laufende Saison so positiv wie möglich zu beenden. Darauf fokussieren wir uns jetzt voll und ganz." Ihr Debüt feiert Wittmann, die bereits am Donnerstagnachmittag erstmals das Training leiten wird. am Sonntagabend im Heimspiel gegen SV Waldhof Mannheim. Danach geht es noch gegen den VfB Lübeck und den SV Sandhausen, ehe am 25. Mai das Pokalfinale gegen die Würzburger Kickers ansteht. Für den DFB-Pokal sind die Schanzer aber bereits qualifiziert.

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