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·10. Oktober 2020

Europa League Vorschau Gruppe A: AS Rom, Young Boys, CFR Cluj, ZSKA Sofia

Artikelbild:Europa League Vorschau Gruppe A: AS Rom, Young Boys, CFR Cluj, ZSKA Sofia

In Kürze beginnt die neue Saison in der UEFA Europa League. In der Gruppe A treffen die AS Rom, die Young Boys, der CFR Cluj und ZSKA Sofia aufeinander. Wir stellen die Teams vor!

  • AS Rom: Der Gruppensieg ist Pflicht!
  • Young Boys und Cluj: Kampf um Platz zwei?
  • Vorsicht vor ZSKA Sofia!

Für die AS Rom zählt nur Platz 1

Der prominenteste Name in der Gruppe A ist die Mannschaft aus Lostopf 1. Die AS Roma, letzte Saison im Achtelfinale gegen den späteren Titelträger aus Sevilla ausgeschieden, verfolgt große Ziele und will die erste Hürde möglichst schnell hinter sich bringen. Der Gruppensieg ist das Ziel, individuell sind die Giallorossi der Konkurrenz in der Gruppe A deutlich überlegen.


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Die Mannschaft von Trainer Paulo Fonseca (47) hat sich im Sommer punktuell verstärken können, große Sprünge waren aufgrund der finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht möglich. Dafür ist die Mannschaft eingespielt. Wichtig war die Verpflichtung von Innenverteidiger Chris Smalling (30). In der Vorsaison spielte der Engländer auf Leihbasis für die Roma, kurz vor Transferschluss wurde er von Manchester United gekauft.

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Ohnehin ist die Defensive der Mannschaftsteil, der im Sommer den größten Qualitätssprung machen konnte – zumindest nominell. Denn neben Smalling steht nun auch Marash Kumbulla (20) im Aufgebot der Roma. Der Albaner zeigte bei Hellas herausragende Leistungen und wurde auch vom Stadtrivalen Lazio umworben. Am Ende erhielt die Roma aber den Zuschlag und verfügt nun über eine sehr gute Basis im Kader.

AS Roma: Gute Ansätze lassen hoffen

Der Saisonstart der Giallorossi verlief etwas durchwachsen. Zum Auftakt verlor die Fonseca-Elf sang- und klanglos mit 0:3 bei Hellas. Anschließend zeigte man beim 2:2 gegen Juventus allerdings, dass viel Potenzial in dieser Mannschaft steckt. Gelingt es, die Automatismen möglichst schnell herzustellen und den Spielstil von Trainer Fonseca weiter zu verfeinern, ist mit der Roma in allen Wettbewerben zu rechnen.

Insgesamt ist die Mannschaft der Italiener sehr erfahren. Das Durchschnittsalter beträgt 27,1 Jahre, viele Spieler haben schon zahlreiche Europapokalspiele absolviert. Dazu gehört auch Pedro Rodriguez (33), der ablösefrei von Chelsea kam und die Optionen in der Offensive erweitern kann. Hier liegt der Fokus aber natürlich auf Edin Dzeko (34). Der Bosnier, der lange mit Juventus in Verbindung gebracht wurde, ist absoluter Zielspieler und im Strafraum nur schwer zu verteidigen.

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Zu Saisonbeginn spielte die Roma in einem 3-4-2-1-System. Aufgrund der Zusammensetzung im Kader dürfte dieses System über weite Strecken genutzt werden, wenngleich die Favoritenrolle in dieser Gruppe dazu einlädt, verstärkt zu rotieren. Junge Spieler wie Gonzalo Villar (22) oder Mirko Antonucci (21) könnten so Spielpraxis erhalten.

Die Young Boys wollen in Europa überwintern

Ein 3:0 gegen KF Tirana in der Playoff-Runde sorgte dafür, dass sich die Young Boys aus der Schweiz für die Gruppenphase qualifizieren konnten. Der amtierende Schweizer Doublegewinner trat sogar in der Qualifikation für die Champions League an, musste dort aber dem FC Midtjylland aus Dänemark den Vorzug lassen. Das Mindestziel, die Teilnahme an der Europa League, wurde aber erreicht.

Die Schweizer haben nun natürlich die K.O.-Runde im Blick und wollen mindestens den zweiten Platz in dieser Gruppe erreichen. Dafür wurde die Mannschaft im Sommer durchaus sehr ansprechend verstärkt. Stürmer Jordan Siebatcheu (24) wurde aus Rennes ausgeliehen, zudem gelang es, auf beiden Außenverteidigerpositionen nachzulegen. Für die linke Seite wurde Jordan Lefort (27) aus Amiens verpflichtet, für rechts kam Silvan Hefte (22) aus St. Gallen.

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Die Folge: Der Kader ist nun sowohl in der Spitze als auch in der Breite gut besetzt. 29 Spieler stehen im Aufgebot, einige davon sind bundesligabekannt. Zudem stimmt die Mischung aus erfahrenen und talentierten Spielern. Trainer Gerardo Seoane (41), der seit 2018 im Amt ist und die Mannschaft sukzessive verbessern konnte, hofft nun natürlich darauf, die Früchte seiner Arbeit ernten zu können.

Young Boys: Eine facettenreiche Mannschaft

Das bedeutet: Die K.O.-Runde in der Europa League soll erreicht werden. Gegen Cluj und Sofia müssen dafür die nötigen Punkte eingefahren werden, die Duelle mit der Roma sind eher Bonusspiele. Trotzdem müssen sich die Schweizer vor dem Favoriten nicht verstecken. Taktische Flexibilität und viele verschiedene Spielertypen sind wesentliche Charakteristika der Seoane-Elf.

Alleine die Optionen im Angriff sind beeindruckend. Nicolas Ngamaleu (26) ist ein sehr dynamischer Flügelspieler, der besonders mit viel Platz sehr gut umgehen kann. Miralem Sulejmani (31) absolvierte schon zahlreiche Europapokalspiele, Mittelstürmer Jean-Pierre Nsame (27) ist für jede gegnerische Defensive sehr schwer zu kontrollieren. Mit 1,88m Körpergröße ist er sehr wuchtig, gleichzeitig beweglich.

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Die Young Boys können in einem 4-4-2-System mit zwei klassischen Stürmern spielen, aber auch einen Angreifer hängend aufstellen. Zudem ist ein 4-3-3 ohne Weiteres möglich, mit dem erst 20-jährigen Nico Maier reift zudem ein Spielmacher heran. Trainer Seoane kann also je nach Spielstand und je nach gegnerischer Ausrichtung reagieren und seine Mannschaft anpassen. Das könnte ein entscheidender Vorteil im Kampf um das Weiterkommen sein.

CFR Cluj: Die Rumänen wollen überraschen

Noch vor wenigen Jahren (2008, 2010 & 2012) tauchte der CFR Cluj gleich dreimal in der Gruppenphase der UEFA Champions League auf. Damals spielten die Rumänen unter anderem gegen den FC Bayern München, 2008/09 aber auch gegen die Roma. Das Duell im Stadio Olimpico, die erste Duftmarke des Klubs überhaupt in der Champions League, wurde sogar mit 2:1 gewonnen. Doch davon kann sich der rumänische Klub natürlich nichts kaufen.

Der Saisonstart in der heimischen Liga verlief recht gut. Elf Punkte aus fünf Spielen bedeuten, dass man gleich ein Teil der Spitzengruppe ist. Der rumänische Meister der vergangenen beiden Jahre erhofft sich nun auch in der Europa League positive Resultate. Dass diese Mannschaft gefährlich sein kann, musste auch Dinamo Zagreb erleben. In der Qualifikation zur Champions League setzten sich die Kroaten nämlich erst im Elfmeterschießen gegen Cluj durch.

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Trainer der Mannschaft ist – zum zweiten Mal – Dan Petrescu (52). Als aktiver Spieler unter anderem für Chelsea und den FC Southampton unterwegs, ist seine Trainerkarriere bisher zwar lang, aber weniger spektakulär verlaufen. Unirea Urziceni, Al-Arabi, Kuban Krasnodar, Wisla Krakau: Petrescu kam viel herum und konnte einige Eindrücke sammeln, bei einem großen Klub stand er aber noch nicht unter Vertrag.

Cluj vor Schlüsselduellen mit den Young Boys?

Viele bekannte Namen stehen beim CFR Cluj nicht unter Vertrag. Wirkliche „Stars“ im Team existieren nicht, die rumänische Liga hat dafür auch nicht die entsprechende Reputation. Vielmehr sind es einige einheimische Talente, die im Fokus stehen. Der Nachwuchs in Rumänien hat in den letzten Jahren einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht, davon profitieren mehrere Vereine.

Und dennoch sind spannende Spieler im Kader. Cristian Manea (23), Neuzugang aus Limassol, steht als Rechtsverteidiger sowohl offensiv als auch defensiv im Mittelpunkt. Er gehört zu den individuell besten Spielern – sowohl in Cluj, als auch in der rumänischen Liga. Ohnehin ist die Defensive das Prunkstück. In neun Pflichtspielen kassierte der Tabellenzweite der rumänischen Liga nur zwei Gegentore. Dieser Wert ist durchaus beeindruckend.

Auffällig ist ebenfalls, dass mehrere Systeme zum Repertoire der Petrescu-Elf gehören. 4-2-3-1. 4-3-3, 4-4-2: All diese Formationen wurden in dieser Saison schon gespielt. Die Schlüsselduelle in dieser Gruppe könnte Cluj jedenfalls gegen die Young Boys bestreiten. Hier dürfte sich entscheiden, wer in die K.O.-Runde einzieht.

ZSKA Sofia: Was geht für den Außenseiter?

Der Außenseiter dieser Gruppe spielt in der bulgarischen Liga. ZSKA Sofia mit Trainer Stammen Belchev (51) sollte aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Im entscheidenden Play-Off gewann ZSKA nämlich mit 3:1 auswärts beim FC Basel. Die Gruppengegner, allen voran die Young Boys, sollten also gewarnt sein.

Der Saisonstart in der heimischen Liga war hingegen eher durchwachsen. Zwölf Punkte aus sieben Spielen bedeuten in der Tabelle nur Platz fünf – hinter eher weniger prominenten Klubs wie Arda Kardzhali oder dem PFC Beroe. Auf dem Transfermarkt tat sich bei ZSKA Sofia im Sommer nicht allzu viel, Geld wurde überhaupt nicht ausgegeben.

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Interessant ist die Verpflichtung von Jules Keita (22). Der Offensivspieler kam auf Leihbasis aus Lens und ist ein sehr dribbelstarker und zielstrebiger Spieler. Ihm fehlt es allerdings noch an der Konstanz, weswegen die Franzosen die Leihe in Erwägung zogen.

Die Bulgaren ohne Chance – oder?

Der Blick auf den Kader der Bulgaren zeigt, ähnlich wie bei Cluj, dass große Namen fehlen. Valentin Antov (19) ist ein vielversprechender und talentierter Verteidiger, Mittelfeldspieler Younousse Sankhare (31) ein strukturgebendes Element und so etwas wie der Star der Mannschaft. Der Franzose stammt aus der Jugend von PSG, spielte unter anderem in Lille und Bordeaux.

Tiago Rodrigues (28) ist ein solider Spielmacher mit hoher technischer Qualität, Jules Keita wurde bereits angesprochen. Viel mehr Fixpunkte von besonderem Interesse gibt der Kader aber nicht her. International ist ZSKA Sofia unerfahren, der Kader könnte auf der ein oder anderen Position noch mehr Breite vertragen und fällt individuell im Vergleich ab. Das Spiel gegen den FC Basel zeigte aber, dass das im Endeffekt nicht viel bedeuten muss.

90PLUS-Prognose

Der Favorit aus Rom wird am Ende keine Probleme haben und den Gruppensieg einfahren. Dahinter wird es allerdings spannend. Die Young Boys haben gute Chancen auf die K.O.-Runde, dürfen Cluj und ZSKA Sofia allerdings keinesfalls unterschätzen.

(Photo by TIZIANA FABI/AFP via Getty Images)

Manuel Behlert

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