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·23. November 2024

"Extrem respektlos": Kniat mit deutlicher Kritik an Schiri Winter

Artikelbild:"Extrem respektlos": Kniat mit deutlicher Kritik an Schiri Winter

Sie ist dahin, die Erfolgsserie von Arminia Bielefeld. Zehn Pflichtspiele in Folge mussten sich die Ostwestfalen nicht geschlagen geben, ehe es in Rostock nun eine 1:2-Niederlage setzte. Neben dem schwachen Auftritt seiner Mannschaft ärgerte sich Trainer Mitch Kniat auch über Schiedsrichter Nicolas Winter – und fühlte sich gar "mundtot gemacht".

Kniat moniert Art und Weise der Kommunikation

Direkt nach Spielende suchte Mitch Kniat nochmal das Gespräch mit Schiedsrichter Nicolas Winter. Das Thema der Unterredung ist zwar nicht überliefert, es ist allerdings anzunehmen, dass es dabei vor allem um die Verteilung der Karten ging. Im Interview mit "MagentaSport" sprach Kniat im Anschluss von "ein paar unnötigen" gelben Karten und zeigte sich "extrem sauer" darüber. Auch er selbst war nach 77 Minuten verwarnt worden – sehr zu seinem Unverständnis: "Ihr kennt mich. Ich bin bei Schiedsrichtern, wenn die eine falsche Entscheidung treffen, immer ganz entspannt. Das ist menschlich, denn wir machen alle Fehler." Deswegen habe er sich auch noch nie diesbezüglich geäußert. "Das mache ich jetzt zum ersten Mal."


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Was den 39-Jährigen dazu bewog, war die Art und Weise der Kommunikation Winters, die ihm überaus sauer aufstieß. "Er zeigt mir Gelb und sagt zu mir: 'Erstmal hältst du den Mund, dann rede ich.' Dann sage ich: 'Das ist kein Problem, wenn ich danach auch reden darf.' Aber dann will ich reden, und er haut ab. Das finde ich extrem respektlos." Wie der "Kicker" unter Berufung auf den DFB berichtet, habe Winter die Wortwahl bestritten. Nach eigenen Aussagen wollte Kniat den Schiedsrichter lediglich befragen, ob es für Ballwegspielen – Hansa habe dies nach einem Freistoßpfiff gleich viermal gemacht – eine gelbe Karte hätte geben müssen. "Da gab es vom vierten Offiziellen eine andere Aussage als vom ersten Offiziellen. Deswegen tue ich mich da gerade richtig schwer."

"Da fühlt man sich mundtot gemacht"

Bereits in der ersten Halbzeit war auch Co-Trainer Daniel Jara verwarnt worden, ehe er beim Gang in die Kabine sogar Gelb-Rot sah. Dem "Kicker" zufolge soll Jara Schiedsrichter-Assistent Patrick Kessel den Vogel gezeigt haben. Winter lege Wert auf die Feststellung, dass er Kniat sowie beide Kapitäne von der roten Karte in Kenntnis gesetzt habe, schreibt das Fachmagazin. "Ich bin mal gespannt, wie man es auf den Bildern sehen wird", so Kniat. Es habe zwei verschiedene Sichtweisen gegeben. "Aber wenn ein vierter Offizieller oder Linienrichter uns provoziert, uns anlächelt, dann habe ich damit echt ein Problem. Das ist in meinen Augen unsportlich. Wir reden immer von Kommunikation, aber immer sofort Gelb oder sogar Rot zu zeigen, ist dann der falsche Weg. Da fühlt man sich mundtot gemacht."

Was den Ausschlag für die gelb-rote Karte gegeben hatte, konnte Kniat nicht beantworten: "Das weiß ich nicht. Vielleicht müsst ihr mal den Schiedsrichter hier ranholen, dass er sich dazu äußern kann." Er habe ihn nach der Entstehung des ersten Gegentreffers, als Rostocks Haugen nach einem Zusammenprall mit Keeper Kersken liegengeblieben war, lediglich gefragt, "ob es beim Kopftreffer immer noch zwingend ist, dass man abpfeifen muss. Der vierte Offizielle hat gesagt: 'Nein, das ist Ermessensspielraum.' Und der Hauptschiedsrichter hat gesagt, der hat den nicht am Kopf getroffen."

"Zurecht verloren"

Bei aller Kritik an der Kommunikation von Winter war Kniat aber weit davon entfernt, die erste Niederlage nach zehn Pflichtspielen am Unparteiischen festzumachen. "Wir haben zurecht verloren, in der ersten Halbzeit nicht gut ins Spiel gefunden und die Zweikämpfe vermissen lassen." Fast schon folgerichtig ging Hansa nach 34 Minuten in Führung, ehe Rostock kurz nach dem Seitenwechsel auf 2:0 erhöhte. "Der Treffer kam viel zu früh, das hat uns das Genick gebrochen", so Arminias Coach. Zwar sei der DSC anschließend "all in" gegangen, "doch nach einem 0:2 zurückzukommen, ist natürlich sehr schwer". Über Kania gelang Bielefeld in der 86. Minute noch der Anschluss, zu einem Punkt reichte es allerdings nicht. "Wir wollten mutig auftreten, das haben wir aber absolut nicht gemacht", hielt Kniat fest.

In der Schlussphase hatten die Ostwestfalen allerdings auch Glück, dass das 3:0 der Kogge wegen eines vermeintlichen Stürmerfouls an Torhüter Kersken nicht gegeben wurde. "Ich sehe nichts, warum man da abpfeifen muss. Aber auch da hat er bestimmt eine gute Erklärung", meinte Kniat mit einer Spur Sarkasmus in Richtung von Winter. Dem "Kicker" zufolge habe dieser bei der Entstehung des Treffers einen Tritt des Rostockers Naderi auf die linke Hand des Bielefelder Torwarts gesehen.

"Wirft uns nicht um"

Durch die Niederlage hat Bielefeld den Sprung an die Tabellenspitze verpasst und ist nur noch Vierter – bei allerdings nur einem Punkt Rückstand auf Cottbus. Schon am kommenden Freitag, wenn das Heimspiel gegen Ingolstadt ansteht, soll eine neue Serie gestartet werden, wobei Kapitän Mael Corboz anmerkte, dass dem Team die Serie "scheißegal" gewesen sei. Kniat betonte indes, dass Bielefeld die Niederlage nicht umwerfen werde. "Es gibt aber ein paar Sachen, die wir besser machen müssen." Es gelte, aus den Fehlern zu lernen, um sie nicht zu wiederholen.

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