Treffpunkt Betze
·16. Dezember 2025
Fabian Kunze: Der Anker mit Betze-Mentalität

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Im vergangenen Transferfenster wechselte Fabian Kunze vom Ligakonkurrenten Hannover 96 zum 1. FC Kaiserslautern. Der 27-Jährige etablierte sich nicht nur direkt als Stammspieler, sondern arbeitete sich auch in der Kaderhierarchie nach oben. So durfte die Nummer 6 der Roten Teufel diese Saison bereits viermal die Mannschaft als Kapitän auf den Platz führen. Insgesamt hat Kunze nun 19 Pflichtspiele für den FCK bestritten. Zeit für eine Analyse.
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Der gebürtige Bielefelder ist ein Spieler, der vor allem mit seinen defensiven Aktionen glänzt. Er ist hauptsächlich im zentralen defensiven Mittelfeld zu Hause. Kaum ein Spieler in der 2. Bundesliga sucht so oft den Zweikampf wie er. Laut Fotmob gewinnt er 8,65 Zweikämpfe pro 90 Minuten, was ihn zu den besten fünf Prozent in dieser Statistik macht. Sowohl auf dem Boden als auch in der Luft ist der Neuzugang ein Zweikampf-Monster. Aber Kunze kann nicht nur Zweikämpfe: Er hat eine sehr gute Antizipation und fängt pro 90 Minuten 1,58 Pässe ab. Des Weiteren erobert er den Ball 4,87-mal pro 90 Minuten zurück in den Ballbesitz der Roten Teufel durch weitere defensive Aktionen.
Kunze sagte einmal in einem Interview: „Es tut oft weh, gegen mich zu spielen.“ Das spiegelt sich auch in seiner Foulstatistik wider. Der 27-Jährige fehlte diese Saison bereits aufgrund einer Gelbsperre am 10. Spieltag. Er begeht pro 90 Minuten 2,54 Fouls und zählt damit zu den „unfairsten Mittelfeldspielern der Liga“.
In der Regel stehen neben dem ehemaligen Hannoveraner Semih Sahin, Naatan Skyttä und Kapitän Marlon Ritter auf dem Platz. Die drei sind eigentlich für Kreativität und Spielgestaltung verantwortlich. Dennoch ist es Kunze, der von den vier Mittelfeldspielern die meisten Ballkontakte hat und die meisten genauen Pässe spielt. Fairerweise könnte man argumentieren, dass Kunze weniger anspruchsvolle Pässe spielt. Dennoch ist es auffällig, wie stark er in den Spielaufbau involviert ist.
Auffällig ist auch seine Rolle bei Standards. Sowohl bei Freistößen als auch bei Eckbällen wird immer die Nummer 6 gesucht. Er lauert am zweiten Pfosten und soll den Ball dann in die Mitte ablegen. Diese Variante sieht man in jedem Spiel.
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Der Neuzugang fühlt sich im defensiven Mittelfeld am wohlsten, wurde in dieser Saison jedoch mehrfach in der Innenverteidigung eingesetzt. Dort traten seine Defizite deutlicher zutage. Dem 1,93 m großen Hünen fehlen auf dieser Position vor allem Antritt und spezifische Erfahrung im Verteidigungszentrum. Ein Beispiel dafür lieferte die zweite Halbzeit gegen Eintracht Braunschweig: Immer wieder versuchten die Niedersachsen, die Lautrer Abwehr mit hohen Bällen zu überspielen. In der 49. Minute setzte sich Stürmer Erencan Yardimci problemlos gegen Kunze durch und traf zum 2:0. Auch im Pokal-Achtelfinale gegen Hertha BSC wirkte Kunze in der für ihn ungewohnten Rolle verunsichert. Mehrfach ließen ihn die Gegenspieler stehen und sein Stellungsspiel geriet ins Wanken.
Läuferisch gibt es hingegen kaum Kritikpunkte. Mit 11,1 Kilometern pro 90 Minuten und insgesamt 166,2 absolvierten Kilometern zählt er zu den laufstärksten Spielern der Liga und belegt Platz 16 unter allen Zweitliga-Spielern. Gerade als Innenverteidiger kann er dieses Plus jedoch nur bedingt einbringen. Cheftrainer Torsten Lieberknecht muss daher eine Position finden, auf der Kunzes Qualitäten auch in Phasen personeller Engpässe zur Geltung kommen. Kunze verfügt über ein aggressives Zweikampfverhalten, ein hohes Laufpensum und ein cleveres Positionsspiel gegen den Ball. Diese Stärken kann er im defensiven Mittelfeld deutlich besser ausspielen als in der Innenverteidigung.
Der 27-Jährige ist inzwischen eine der wichtigsten Säulen im Spiel des 1. FC Kaiserslautern. Kaum ein anderer Spieler geht so kompromisslos in die Zweikämpfe, bringt so viel Körperlichkeit und Präsenz mit und übernimmt so eindeutig die Drecksarbeit vor der Abwehr. Wenn es eng wird, ist Kunze derjenige, auf den sich die Mannschaft verlassen kann. In den letzten Monaten hat er zudem gezeigt, dass er mehr ist als nur ein Abräumer. Er agiert ruhig und sicher beim Spielaufbau und und überzeugt durch seine gute Ballbehandlung. Auf dem Betzenberg ist er schnell zum Führungsspieler geworden. Das liegt nicht nur an seinen Ansagen und seiner Vorbildfunktion, sondern auch daran, dass er immer alles reinhaut. Betze-like eben.









































