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·13. Februar 2025
FC Bayern Frauen: „Sie wird Weltklasse sein“ – München staunt über Momoko Tanikawa
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·13. Februar 2025
Momoko Tanikawa tanzt die Abwehr von Eintracht Frankfurt schwindelig und verhilft dem FC Bayern zum Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals. Aber wie geht es jetzt weiter mit dem Shootingstar?
„Schaut irgendwie anders aus“, sagte Sydney Lohmann nach der Partie im exklusiven Gespräch mit Miasanrot, als sie gerade damit fertig war, ihre Mitspielerin Momoko Tanikawa für ihre herausragenden Fähigkeiten zu loben: „Aber Hauptsache der Ball ist drin.“
Gegen Eintracht Frankfurt kamen die Bayern Frauen erst spät, aber gerade noch rechtzeitig zu ihrem Torerfolg. Jovana Damnjanović löste das Ticket für die Verlängerung mit dem 1:1. Dort ging dann der Stern von Tanikawa über dem Münchner Nachthimmel auf. Mit einem leichtfüßigen Tänzchen ließ sie gleich drei Frankfurterinnen stehen, spielte den Ball dann nach kurzem Blick nach oben überlegt ins Zentrum, wo Glódís Perla Viggósdóttir zum 2:1 einschoss.
Doch Tanikawa hatte noch nicht genug: Sie dribbelte nochmal an, fasste sich aus der Distanz ein Herz und setzte den Ball wuchtig an die Unterkante der Latte, von wo er ins Tor sprang. 3:1 und damit die Entscheidung, ehe Damnjanović den Schlusspunkt setzte.
Tanikawa zeigte erstmals auf deutschem Boden, zu was sie fähig ist. „Sie ist Weltklasse“, sagte Pernille Harder, korrigierte sich kurz darauf aber schnell selbst: „Sie wird Weltklasse sein.“ In München wählt man trotz ihrer Fähigkeiten und ihres Talents den behutsamen Aufbau als ihren Weg.
Und bei aller Euphorie und aller Erfahrung, die sie in Schweden bereits sammeln durfte, ist das vielleicht der richtige Weg. Die Japanerin feierte neben ihrem Tor-Debüt für den FC Bayern auch ihr Debüt in einer deutschen Mixed Zone.
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Anders als auf dem Platz wirkte Tanikawa schüchtern, gab nur wenig Auskunft in etwas holprigem Englisch. Begleitet wurde sie von Harder, die die 19-Jährige quasi an die Hand nahm und ihr Halt in einer Situation gab, in der sie sich nachvollziehbarerweise noch nicht wirklich wohlfühlt, noch gar nicht wohlfühlen kann. Es war ein bemerkenswertes Bild, das eines von so vielen Beispielen ist, wie sehr es innerhalb des Teams stimmt.
Behutsam heranführen auf allen Ebenen also. „Sie hat zwei Wochen Training in der Vorbereitung verloren“, sagte Alexander Straus hinterher über sein Top-Talent, das zunächst einen langen Urlaub nach der Saison in Schweden hatte und dann leicht verletzt ausfiel: „Also müssen wir sie nach und nach heranführen.“ Würde er das nicht tun, wäre das Risiko für eine Verletzung zu groß: „Ich denke nicht, dass sie schon jetzt bereit ist für 90 Minuten.“
Dennoch kündigte Straus an, dass Tanikawa Schritt für Schritt mehr Spielzeit bekommen werde. In den ersten Wochen brachte der Norweger sie, wenn überhaupt, nur in der Schlussphase. Richtig zeigen konnte sie sich noch nicht. So auch gegen Frankfurt, wo sie dann in der Verlängerung andeutete, wozu sie fähig ist. „Wir müssen sie beschützen“, so der Trainer weiter: „Sie wird wahrscheinlich auch am Sonntag involviert sein.“
Dann geht es für die Frauen gegen Werder Bremen darum, auch in der Bundesliga den Druck auf Frankfurt oben zu halten. Tanikawa könnte für die manchmal etwas lahmende Offensive ein Segen werden. In Schweden spielte sie häufig auf der Acht und beteiligte sich so im Spielaufbau. Mit der Verpflichtung von Arianna Caruso haben die Bayern hier jetzt etwas mehr Auswahl.
Wer die beiden entscheidenden Aktionen gegen Frankfurt gesehen hat, dürfte nun nach mehr lechzen. Wenn Tanikawa mit dem Ball am Fuß zum Dribbling ansetzt, dann schaut es wirklich etwas anders aus, um es mit den Worten von Lohmann zu beschreiben. Einfach, weil diese Qualität, dieses technische Niveau, aber auch die Geschwindigkeit und Sauberkeit in der Ausführung im Fußball der Frauen bei aller Weiterentwicklung noch sehr rar sind.
Für Straus wird es jetzt entscheidend sein, den richtigen Mittelweg zu finden: Aus der Euphorie, die Tanikawa jetzt ausgelöst hat und die dazu führen wird, dass Fans sie noch häufiger auf dem Platz sehen wollen. Aber eben auch der Vernunft, ihr den richtigen Rahmen für ihre Entwicklung zu bieten, ohne zu überdrehen.