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·27. Dezember 2025

FC Bayern Frauen so erfolgreich wie nie? Ein Zwischenfazit

Artikelbild:FC Bayern Frauen so erfolgreich wie nie? Ein Zwischenfazit

Nach gut der Hälfte der Saison stehen die FC Bayern Frauen in allen drei Wettbewerben sehr gut da. Miasanrot mit einem Zwischenfazit zur Winterpause.

Nachdem die FC Bayern Frauen in der vergangenen Saison erstmals das nationale Double gewinnen konnten und in der Champions League im Viertelfinale ausschieden, sieht es nun zur Winterpause ähnlich gut für die Mannschaft von José Barcala aus.


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Barcala ist seit dieser Saison Cheftrainer der FCB-Frauen, nachdem im Sommer der Erfolgstrainer Alexander Straus vorzeitig den Verein zu Angel City in die USA verließ. Der Spanier war zuvor Trainer bei Servette Genf in der Schweiz und in Deutschland bis zur Verkündung seines Wechsels eher unbekannt.

Die Bilanz aus 23 Spielen in der Saison 25/26 lautet nun 20 Siege, zwei Unentschieden und nur eine Niederlage. Miasanrot wirft einen genaueren Blick auf die Ergebnisse der drei Wettbewerbe, die bisherige Leistung und was die FCB-Frauen im Jahr 2026 erwartet.

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FC Bayern: Erst Supercup, dann Herbstmeister und zweimal Viertelfinale

Mit dem Gewinn des Supercups gegen den VfL Wolfsburg (4:2) in Karlsruhe sind die FCB-Frauen nach Maß in die neue Saison gestartet. Anschließend kam eine Findungsphase, die mal besser und mal schlechter lief. Trainer Barcala hat sehr viel rotiert, die Startelf wurde jeweils auf diversen Positionen ausgetauscht.

Nach dem 2:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen vor einer Rekord-Kulisse mit über 57.000 Besuchern in der Allianz Arena zum Auftakt der Bundesliga-Saison folgte der erste Auswärtssieg gegen RB Leipzig (3:0). Am dritten Spieltag kam es dann jedoch zum bisher einzigen Punktverlust in der Bundesliga. Gegen Carl Zeiss Jena kamen die Bayern über ein 0:0-Unentschieden nicht hinaus.

Zur Winterpause können die FCB-Frauen nun nach 14 Spieltagen auf 13 Siege zurückblicken. Besonders bemerkenswert ist dabei die Torbilanz, bisher haben die Münchnerinnen 54 Tore (fast vier Tore im Schnitt pro Spiel) geschossen und nur vier kassiert. In der Tabelle stehen sie damit mit sechs Punkten Vorsprung auf den VfL Wolfsburg auf Platz eins und wurden nach dem 13. Spieltag Herbstmeister.

Die Bayern hatten zwar bisher schon mehr Heimspiele in dieser Saison (acht insgesamt), konnten aber die wichtigen Auswärtsspiele gegen die Teams aus der oberen Tabellenhälfte – Wolfsburg, Frankfurt, Hoffenheim und Leverkusen jeweils gewinnen.

Champions League: direkte Qualifikation für das Viertelfinale

Die Gegner in der erstmals ausgetragenen Ligaphase der Champions League der Bayern waren durchaus anspruchsvoll. Direkt zu Beginn waren die FCB-Frauen zu Gast in Barcelona und haben eine 1:7-Niederlage einstecken müssen, die Fragen aufgeworfen hat.

Danach gelang es den Bayern dennoch, sich mit guten Ergebnissen und etwas Glück direkt für das Viertelfinale zu qualifizieren. Besonders in Erinnerung bleiben dabei wohl der Last-Minute Treffer gegen Juventus (2:1), der Comeback-Sieg gegen Arsenal (3:2) in der Allianz Arena sowie der Sieg gegen PSG (3:1) in Paris.

DFB Pokal: Zwei Pflichtsiege

Im DFB-Pokal hatten die Bayern bisher zwei Pflichtaufgaben zu bewältigen. In der 1. Runde waren sie zu Gast beim BVB. Das erste Aufeinandertreffen mit dem Drittligisten konnten die Münchnerinnen mit 2:0 gewinnen. Der Gegner im Achtelfinale war dann der FC Ingolstadt. Gegen den Zweitligisten siegten die Bayern mit 3:0 und konnten ins Viertelfinale einziehen.

FC Bayern zeigte mehrfach „Comeback-Mentalität“

Nach der „Findungsphase“ zu Beginn der Saison entschied sich Barcala dazu, weniger zu rotieren und war durch mehrere Verletzungen auch dazu gezwungen. Im Verlauf der bisherigen Saison hatten die Bayern mal wieder mit vielen Verletzungen zu kämpfen, neben den langfristigen Verletzungen von Lena Oberdorf und Sarah Zadrazil waren zwischenzeitlich sechs weitere Spielerinnen verletzt.

Mit dem Debakel in Barcelona starteten die Münchnerinnen denkbar schlecht in die erste „heiße Phase“ der Saison. Mit den folgenden Siegen gegen Wolfsburg und Juventus konnten sie sich jedoch gut wieder rehabilitieren. Darauf folgte eine Phase, in der sich die Bayern wieder stabilisieren und durch einige Siege nach Rückstand – wie unter anderem gegen den 1. FC Köln und Arsenal – Selbstvertrauen tanken konnten.

Nach einer Reihe von Siegen in allen drei Wettbewerben folgte dann jedoch der nächste Punktverlust in der Champions League. In einem Spiel, was die FCB-Frauen eigentlich für sich hätten entscheiden können, traf Atleticó Madrid nach anfänglicher Führung zum späten Ausgleich. Dieses Unentschieden hätte auch dazu führen können, dass die Bayern sich nur für die Playoffs im Februar qualifizieren, wenn alle Konkurrenten um Platz vier am letzten Spieltag gewonnen hätten.

Die Schwächen im Spiel der Bayern

In den drei Jahren unter Straus wurde eine sehr gute Basis für Spielkontrolle und Dominanz geschaffen. Diese Elemente waren auch in dieser Saison bisher sehr gut sichtbar. Die Gegner in der Bundesliga wurden von den Bayern häufig regelrecht hergespielt und verloren fast alle mit zwei oder mehr Toren Differenz. Insbesondere wurde sichtbar, dass Barcala nicht nur den Fokus auf Spielkontrolle legt, sondern auch das Offensivspiel nochmal etwas beschleunigen möchte.

In der Champions League gegen Barcelona sowie in der ersten Halbzeit gegen Arsenal und unter anderem teilweise auch in der Bundesligapartie gegen Wolfsburg wurde jedoch sichtbar, dass die Münchnerinnen große Probleme bekamen, wenn sie ihren variablen Ballbesitzfußball nicht ausspielen konnten. Bei hohem Pressing des Gegners waren sie in der Schlussphase unter Straus schon mal stabiler.

Wenn ihnen die Spielkontrolle fehlte oder ihnen zu viele kleine Fehler im Aufbau unterliefen, gelang es ihnen kaum Chancen zu kreieren und zeitgleich entstanden in der Defensive mehr Probleme – unter anderem deswegen ist die Torbilanz in der Champions League deutlich schlechter als in der Bundesliga, wenngleich die sieben Gegentreffer in Barcelona bis zum Schluss schwer wogen.

Ein Kritikpunkt aus den letzten Jahren bleibt bisher auch weiter bestehen: Die Chancenverwertung ist ausbaufähig. Die Bayern haben zwar bisher schon mehr Tore als in den Vorjahren geschossen, jedoch hätten sie auch einige Partien früher für sich entscheiden können und ließen gerade zuletzt gegen Atleticó, Valerenga sowie Leverkusen einige Chancen ungenutzt.

Auch hätte mehr Varianz dem Spiel der Bayern stellenweise gut getan. Im Supercup gegen Wolfsburg spielten sie zum Beispiel eine exzellente Seitenverlagerung, aber in den Monaten danach war so eine Spielvariante nur selten zu sehen. Erst gegen Ende der Hinrunde wurde das Spiel wieder etwas abwechslungsreicher – was auch damit zusammenhing, dass Pernille Harder in herausragender Form für Entlastung bei Klara Bühl sorgte.

Was unter Barcala schon gut läuft

Über lange Zeit wurden die Chancen fast ausschließlich über die linke Seite herausgespielt und die Bayern sind generell stark abhängig von Bühl, welche konstant in einer sehr guten Form ist und in dieser Saison schon 26 Scorerpunkte gesammelt hat.

Allerdings kann man diesen Punkt auch positiv betrachten: Bühl hat im letzten halben Jahr nochmal große Schritte nach vorn gemacht und profitiert nicht nur davon, dass sie unter Straus ihre Fähigkeiten in engen Räumen verbessert hat, sondern auch von ihrer dominanten taktischen Rolle unter Barcala. Insgesamt scheint die Offensive etwas druckvoller zu agieren als in den Vorjahren, was ein wichtiger Entwicklungsschritt ist.

Dass die Bayern zudem dermaßen erfolgreich sind, obwohl sie abermals mit vielen Verletzungen zu kämpfen hatten, ist bemerkenswert. Stellenweise musste Barcala im zentralen Mittelfeld reichlich improvisieren – und es gelang ihm gut. Ohnehin wirkte der Spanier in den letzten Wochen lockerer und als wäre er generell in München angekommen. Doch seine Reise ist natürlich noch nicht zu Ende.

Was erwartet die FC Bayern Frauen in 2026?

Während der direkte Verfolger aus Wolfsburg und auch Frankfurt sowie Hoffenheim in 2026 in München antreten müssen, sind die Bayern in der Bundesliga noch Auswärts gegen Freiburg (aktuell auf Platz sechs) und danach Werder Bremen (aktuell auf Platz drei) gefordert. Außerdem werden die FCB-Frauen wohl am Spieltag zuvor auf eine Revanche in Jena aus sein. Somit warten auf die Münchnerinnen im Februar in der Bundesliga drei Auswärtsspiele hintereinander.

Da kommt es ihnen doppelt zu Gute, dass sie die Playoffs in der Champions League umgehen konnten und daher erstmal keine englischen Wochen haben werden. Lediglich durch das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den Hamburger SV im Volksparkstadion am 11. März werden sie vermutlich dann zweimal in der Woche spielen.

Ende März und Anfang April steht dann das Viertelfinale in der Champions League an, welches mit einem Hin- und Rückspiel ausgetragen wird, wobei die Bayern im Rückspiel das Heimrecht haben. Der Gegner im Viertelfinale wird der Gewinner des Playoff-Duells von Atleticó Madrid und Manchester United sein.

Während die Münchnerinnen national weiter das Maß aller Dinge sind und sich in der Bundesliga auf Kurs Titelverteidigung befinden sowie im DFB-Pokal gegen den HSV der Favorit für den Einzug ins Halbfinale sind, werden sie in der Champions League wohl ebenfalls als Favorit Atleticó Madrid oder Manchester United herausfordern. Die Bayern haben dann die Gelegenheit, ihre Ambitionen im europäischen Fußball zu unterstreichen und nach der Saison 20/21 erstmals wieder ins Halbfinale der Champions League einzuziehen.

Entscheidende Monate für die FCB-Frauen

Doch nicht nur sportlich warten entscheidende Monate auf die Bayern. Rund um die Verkündung des Stadionkaufs in Unterhaching gab es einige Vertragsverlängerungen von Arbeitspapieren, die eigentlich im Sommer 2026 ausgelaufen wären. Zu Beginn dieser Spielzeit hätten 13 Verträge zum Ende der Saison ihre Gültigkeit verloren. Nun sind es nach den wichtigen frühzeitigen Verlängerungen von Momoko Tanikawa, Sarah Zadrazil, Magdalena Eriksson, Pernille Harder und Glodis Perla Viggósdóttir noch acht Verträge.

Insbesondere eine Vertragsverlängerung von Georgia Stanway, die in dieser Saison bisher die meisten Spielminuten gesammelt hat und aktuell aus dem Mittelfeld der Münchnerinnen nicht wegzudenken ist, könnte richtungsweisend für die Zukunft werden. Die Engländerin weckt gewiss auch das Interesse von anderen Topclubs und ein neuer Vertrag wäre damit ein Bekenntnis für die Arbeit in München sowie die weiteren gemeinsamen Ambitionen.

Daneben sagte Bianca Rech nach dem letzten Spiel in Leverkusen bei Magenta TV: „Ich kann nur so viel sagen: Es wird ein bis zwei Veränderungen in Richtung Winter geben.“ Damit könnte Lea Schüller gemeint sein, bei der sich zuletzt die Hinweise auf einen vorzeitigen Wechsel verdichteten. Aber vielleicht auch ein Neuzugang?

Nach dem Winterurlaub wartet zunächst die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte, bevor die Bayern mit einem Heimspiel gegen den RB Leipzig am 25. Januar um 18:30 Uhr in der Bundesliga mit dem ersten Pflichtspiel in das neue Jahr starten.

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