
Miasanrot
·6. Juni 2025
FC Bayern München: Rückkehr nach Italien? Wie es mit Minjae Kim weitergehen könnte

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·6. Juni 2025
Minjae Kim blickt auf eine durchwachsene Zeit beim FC Bayern München zurück. Über ein Angebot aus Italien und wie es weitergehen könnte.
Bei Minjae Kim scheint der Transfersommer langsam ins Rollen zu kommen. Monatelang wurde bei ihm darüber spekuliert, ob der FC Bayern München ihn in diesem Sommer womöglich abgibt. Jetzt gibt es offenbar einen großen Interessenten aus Italien.
Die AC Mailand könnte, so spekuliert es die Gazzetta dello Sport, an einem Transfer interessiert sein. Demnach sei dem Innenverteidiger von der bayerischen Vereinsführung bereits mitgeteilt worden sein, dass sie offen für einen Wechsel wären. Die Agentur des Spielers schaue sich vor allem in Italien um.
Milan kann mit der abgelaufenen Saison kaum zufrieden sein. In der Serie A wurden die Rossoneri lediglich achter, im Finale der Coppa Italia verlor man mit 0:1 gegen den FC Bologna und auch in der Champions League stand am Ende das enttäuschende Aus gegen Feyenoord in der Zwischenrunde nach der Ligaphase.
In der Innenverteidigung ist die AC Mailand zudem relativ dünn besetzt. Fikayo Tomori, Malick Thiaw, Strahinja Pavlović und Matteo Gabbia teilten sich die Spielzeit nahezu gleichwertig auf. Einen herausragenden Abwehrboss gibt es aber nicht. Hinzu kommt, dass Thiaw beispielsweise ebenfalls einige Interessenten haben soll – vor allem in der Heimat Deutschland.
Mailand wäre für den Südkoreaner durchaus ein interessantes Ziel. Neben außersportlichen Aspekten wie dem Mythos rund um den traditionsreichen Club oder der schönen Stadt würde Kim in eine Liga zurückkehren, die ihm fußballerisch liegt.
Dass er in der Serie A überzeugte, dürfte auch daran liegen, dass der Fußball dort strukturierter und entsprechend etwas weniger hektisch ist – zumindest im Durchschnitt. Womöglich erklären sich die Anpassungsschwierigkeiten in Deutschland auch mit dem sehr auf Pressing und athletischen Faktoren bezogenen Fußball in der Bundesliga. Kim schien mit der Geschwindigkeit, mit der er Entscheidungen auf dem Platz treffen musste, oft überfordert.
Milan ist zudem ein Verein, der national immer konkurrenzfähig ist. Wenngleich die letzten Monate und Jahre ein negativer Trend zu erkennen ist, ist das Potenzial da, mit klugen Neuzugängen wieder angreifen zu können. Kim ergibt vor diesem Hintergrund sehr viel Sinn.
Problematisch werden dürfte für die Italiener allerdings, dass Kim viel Geld kosten würde. Einerseits hat er in München noch einen bis 2028 gültigen Vertrag. Bayern bezahlte 2023 rund 50 Millionen Euro für ihn. Fakt ist auch, dass die Münchner bei einem Abgang eine Alternative bräuchten. Das spricht nicht dafür, dass man bereit wäre, den Mailändern ein Freundschaftsangebot zu machen.
Eine Verrechnung mit Thiaw beispielsweise wäre denkbar, wenngleich das reine Miasanrot-Spekulation ist und es dazu keine konkreten Gerüchte gibt. Dennoch haben die Bayern immer ein Auge auf deutsche Nationalspieler und der 23-Jährige durchlief in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung – zur Spitze fehlt in vielen Bereichen allerdings noch einiges. Auch eine Verrechnung mit einem Offensivspieler wie Rafael Leão wäre eine Möglichkeit. Die Münchner gelten als interessiert.
Aber auch das Gehalt von Kim dürfte eine Rolle spielen. Je nach Medium verdient er beim FCB ein Bruttogehalt von bis zu zwölf Millionen Euro. Bei Milan verdient niemand im zweistelligen Millionenbereich. Der 28-Jährige müsste also Einbußen hinnehmen, will er dorthin wechseln.
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Und nimmt man die finanzielle und sportliche Situation der AC Mailand zusammen, stellt sich schon die Frage, wie ein Kim-Deal überhaupt zu bewerkstelligen wäre. Denn der Club versank zuletzt im Chaos. Fans forderten lautstark Konsequenzen für die Führungsriege und ließen dabei selbst an Berater Zlatan Ibrahimovic kein gutes Haar.
Finanziell geht es den Rossoneri wohl nicht gerade blendend. In Italien berichteten mehrere Medien, dass ein großer Umbruch bevorstehe und Spieler wie Theo Hernández, Mike Maignan, Tijjani Reijnders und eben Leão verkauft werden könnten, um die Kassen etwas zu füllen.
Das müsste aber erstmal passieren, bevor man groß einkaufen kann. Zumal auch die kurzfristige Perspektive ohne internationalem Wettbewerb für Spieler nicht attraktiv sein dürfte.
Kim kann dennoch entspannt auf seine Situation blicken. Zwar kommt mit Jonathan Tah ein neuer Konkurrent nach München, aber keiner, vor dem er ganz große Angst haben müsste. Beide legten bisher eine ähnliche Karriere hin. Es wäre ein Duell auf Augenhöhe, das Kim allerdings nur für sich entscheiden kann, wenn er seine gesundheitlichen Probleme hinter sich lässt und zu seiner Bestform findet.
Selbst wenn er sich aber mit dem Gedanken anfreundet, zu wechseln, dürfte er in Italien durchaus mehr Interessenten haben als nur die AC Milan. An Alternativen sollte es bei einer Überzeugung in diese Richtung nicht mangeln. Der FC Bayern wiederum dürfte etwas weniger entspannt sein.
Auch in München muss man mit den Finanzen zumindest klug kalkulieren. Ein Umbruch innerhalb eines Sommers mit drei, vier neuen Spielern ist nur mit Verkäufen möglich. Das betrifft vor allem die Innenverteidigung, die nach dem Tah-Transfer zumindest nicht mehr die höchste Priorität genießt. Will man sich hier nochmal verstärken, muss ein Spieler verkauft werden – und das wäre dann Kim.
Es ist denkbar, dass die Münchner dieses Ziel haben, um sich neu aufzustellen. Andererseits ist es auch denkbar, dass sich dieser Prozess noch eine Weile ziehen wird.