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·4. November 2025

FC Bayern: Rock n Roll in Paris

Artikelbild:FC Bayern: Rock n Roll in Paris

Im Duell mit dem Champions-League Sieger der letzten Saison kam es zu einem großen 2:1 Sieg des FC Bayern. Das gesamte Team überzeugte spielerisch in Hälfte eins und kämpferisch in Hälfte zwei.

Der FC Bayern München trat im „Parc des Princes“ zum ultimativen Härtetest an, nachdem er bisher in der Bundesliga konkurrenzlos marschierte und auch in der Champions League mit drei Siegen in Folge glänzte.


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Das Duell mit dem amtierenden Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain galt nicht nur als größte europäische Standortbestimmung, sondern auch als emotionale Revanche für das schmerzhafte Viertelfinal-Aus bei der Klub-WM, bei dem sich FC Bayern-Star Jamal Musiala schwer verletzt hatte. Es war ein Sieg des Willens.

Bayern-Trainer Vincent Kompany schickte seine derzeit stärkste Elf ins Rennen, was zu insgesamt sechs Wechseln im Vergleich zum dominanten 3:0-Sieg gegen Leverkusen führte. Anstelle der zunächst auf der Bank platzierten Kim, Bischof, Goretzka, Karl, Guerreiro und Jackson begannen Dayot Upamecano, Josip Stanišić, Aleksandar Pavlović, Michael Olise, Luis Díaz und natürlich Harry Kane.

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Der Spielverlauf

Die erste Halbzeit

Der FC Bayern München legte in der ersten Halbzeit des Champions-League-Duells gegen Paris Saint-Germain einen Blitzstart hin und dominierte die Begegnung, die von Toren, einem VAR-Eingriff und einem dramatischen Platzverweis geprägt wurde.

Bereits in der 4. Minute gingen die Münchner in Führung: Nach einer Balleroberung von Kimmich bediente Gnabry den durchstartenden Olise, dessen Schuss PSG-Keeper Chevalier noch abwehren konnte. Den Abpraller nutzte Luis Díaz und schob den Ball zum 0:1 ins Netz.

Die Bayern zeigten sich in der Folge stabil, obwohl PSG in der 22. Minute kurzzeitig jubelte. Nach einer Flanke und einem Abschluss von Fabian drückte Ousmane Dembélé den Ball über die Linie. Die Freude währte jedoch kurz: Nach VAR-Prüfung wurde der Treffer wegen einer knappen Abseitsstellung von Dembélé annulliert. Nur drei Minuten später musste Dembélé verletzt ausgewechselt werden (25. Minute), was die Probleme der Hausherren verschärfte.

In der 32. Minute bestrafte Luis Diaz einen fatalen Fehler von PSG-Kapitän Marquinhos. Der Kolumbianer spitzelte dem Abwehrchef den Ball zentral vor dem Strafraum vom Fuß und vollendete frei vor Chevalier zum 0:2-Doppelpack. Zuvor hatte Gnabry in der 31. Minute nur den Innenpfosten getroffen.

Kurz vor der Pause eskalierte die Partie dramatisch. In der Nachspielzeit (45.’+3) rutschte Luis Diaz hart von hinten in den am Boden liegenden Achraf Hakimi hinein, wofür er zunächst Gelb sah. Die Szene musste lange per VAR überprüft werden, während Hakimi, offensichtlich schwer verletzt und unter Tränen, gestützt vom Feld gebracht wurde (45.’+5). Schiedsrichter Mariani revidierte seine Entscheidung nach Ansicht der Bilder und zückte gegen den Doppel-Torschützen Luis Diaz die glatt Rote Karte (45.’+7).

Der FC Bayern ging somit mit einer verdienten 2:0-Führung und aber nur noch zehn Spielern in die Halbzeitpause.

Die zweite Halbzeit

Die zweite Hälfte des Spiels gestaltete sich für den in Unterzahl agierenden FC Bayern München von Beginn an schwierig. Die Wechsel zur Pause brachten Tom Bischof für Serge Gnabry ins Spiel, doch Bischof fing sich postwendend in der 47. Minute seine erste Gelbe Karte der Königsklasse nach einem Foul an Warren Zaire-Emery ein. Zwei Minuten später folgte auch Manuel Neuer mit einer Verwarnung wegen Zeitspiels.

PSG dominierte die Partie zusehends, ohne jedoch zunächst zwingende Lücken in der Münchener Defensive zu finden. Ab der 66. Minute setzte Luis Enrique mit der Hereinnahme von Goncalo Ramos und Joao Neves die letzten Impulse. Die Angriffsbemühungen verstärkten sich: Nach einem Distanzschuss von Vitinha in der 67. Minute musste Manuel Neuer sein ganzes Können aufbieten, um den Ball aus dem Eck zu fausten. Die Bayern versuchten, in der 69. Minute durch einen Konter von Michael Olise zum Abschluss zu kommen, doch Lucas Chevalier hielt sicher.

In der 74. Minute gelang Paris Saint-Germain der Anschlusstreffer zum 1:2. Nach einer gefühlvollen Flanke von Kang-In Lee nahm der eingewechselte Joao Neves den Ball am zweiten Pfosten aus der Luft und traf aus kurzer Distanz sehenswert in den Winkel. Obwohl Goncalo Ramos im Abseits stand, wurde der Treffer gegeben.

Die Pariser schöpften nun neue Hoffnung und drängten auf den Ausgleich. Nur drei Minuten später verhinderte wieder Manuel Neuer mit einer Parade gegen den Schuss von Warren Zaire-Emery einen weiteren Gegentreffer. In der Schlussphase folgten weitere spannende Szenen: In der 80. Minute verfehlte ein Kopfball von Joao Neves das Tor nur knapp. Die Partie wurde härter, was die Gelben Karten für Josip Stanišić (Meckern) und Nuno Mendes (Foul an Kimmich) in der 84. Minute belegten. Erneut sicherte Manuel Neuer in der 85. Minute den knappen Vorsprung, indem er einen weiteren Distanzschuss von Vitinha sicher festhielt.

Am Ende brachte der FC Bayern den Sieg mit einer herausragenden Leistung in der Defensive (Neuer, Upamecano und Tah rageten heraus) ins Ziel.

Drei Dinge, die auffielen

Mann-gegen-Mann-Intensität erstickt PSG in der ersten Hälfte

Der FC Bayern demonstrierte unter Trainer Vincent Kompany im Prinzenpark eine beeindruckende taktische Marschroute, die auf aggressiver Manndeckung und einem hohen Maß an körperlicher Intensität fußte. Das Ziel war klar: Paris St. Germain sollte durch ständige Druckausübung und eine kompromisslose Mann-gegen-Mann-Verteidigung jeder Spielfreude beraubt werden.Die Münchner setzten dabei auf ein aggressives Mann-gegen-Mann über das gesamte Spielfeld und waren stets konsequent am Mann. Dieses intensive Verschieben entzog dem technisch versierten Pariser Mittelfeld um Vitinha und Fabian jeglichen Raum zur Entfaltung und zwang sie zu unpräzisen, überhasteten Pässen. Die Konsequenz und das konsequente Gewinnen der direkten Zweikämpfe im Zentrum erwiesen sich als entscheidend, um die Kontrolle über das Spiel zu erlangen.

Ein weitere Baustein der Stabilität war die disziplinierte Defensivarbeit der offensiven Flügelzange Luis Díaz und Michael Olise. Beide unterstützten ihre jeweiligen Außenverteidiger Laimer und Stanišić mit hohem Laufpensum. Durch dieses effektive doppelte Abdecken wurden die gefährlichen Pariser Außenbahnen, auf denen zunächst Dembélé und Kvaratskhelia operierten, größtenteils neutralisiert und weitestgehend am Durchbruch gehindert.

Die Doppelsechs mit Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlović sorgte für eine kraftvolle Balance zwischen Balleroberung und strukturiertem Aufbauspiel. Dahinter zeigte sich die Innenverteidigung mit Dayot Upamecano und Jonathan Tah von ihrer besten Seite: entschlossen, stabil und kompromisslos in der Absicherung. Manchmal agierten beide an der Grenze des Erlaubten, doch auf diesem Level ist das wohl manchmal notwendig. Sie klärten die wenigen zugelassenen Torchancen souverän und sicherten die Räume hinter der hochstehenden Abwehrlinie konsequent ab. In der zweiten Hälfte änderte sich dieses Bild durch die rote Karte von Díaz.

Taktische Anpassung: Fünferkette als Reaktion auf PSG-DruckIn der zweiten Halbzeit setzten die Bayern auf eine in der Bundesliga und Champions-League bisher noch nicht notwendige taktische Flexibilität, um dem Druck von Paris Saint-Germain standzuhalten.

Die Mannschaft, die mit Laimer, (dem sehr starken) Upamecano, (dem wirklich auch sehr starken) Tah und Stanišić in der Abwehr sowie Kimmich und Pavlovic im Zentrum agierte, startete grundsätzlich in einer 4-4-1-Formation. Nach der Auswechslung vom offensiv überzeugenden Serge Gnabry durch Bischof, der gemeinsam mit Olise hinter Solospitze Harry Kane spielte, war das Mittelfeld äußerst „flach“ ausgerichtet, eine defensive Grundhaltung, die die Räume vor der Viererkette eng hielt. Vor allem die Innenverteidiger zeigten sich wirklich sehr stabil.

Ein taktischer Zug war die situative Umstellung auf eine Fünferkette, Bischof rückte auf die Außenposition, auch Pavlović schob manchmal ein. Immer wenn PSG in der zweiten Hälfte den Druck erhöhte und seine Spieler weit nach vorne agierten, reagierte das Team prompt, indem es die Abwehrlinie verstärkte. Diese Maßnahme diente dazu, die Defensive zu stabilisieren und die Kompaktheit zu erhöhen, was ein wichtiger Faktor war, um die Führung auch nach dem Anschlusstreffer über die Zeit zu bringen.

Luis Díaz zwischen Genie und Wahnsinn

Der kolumbianische Flügelstürmer Luis Díaz erlebte im Champions-League-Duell zwischen Paris Saint-Germain und dem FC Bayern München eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die sich in den letzten Minuten der ersten Halbzeit auf dramatische Weise zuspitzte.

Díaz bewies früh seine offensive Klasse und brachte den FC Bayern in der 4. Minute mit seinem zweiten Saisontor in der Königsklasse in Führung: Nach einem Ballgewinn durch Upamecano und einer perfekten Vorlage von Serge Gnabry scheiterte Michael Olise zunächst an PSG-Keeper Lucas Chevalier, doch der Abpraller landete bei Díaz, der souverän zum 0:1 einschoss. Vergessen waren seine vergebenen Chancen.

In der 32. Minute schlug der Kolumbianer dann erneut zu: Díaz nutzte einen Fehler von Marquinhos kurz vor dem Pariser Strafraum aus, schnappte sich den Ball und erhöhte mit einem präzisen Rechtsschuss aus etwa zwölf Metern auf 0:2. Der Deutsche Meister schien auf einem komfortablen Kurs und Díaz der eiskalte Chanceverwerter.

Die Kehrseite des „Genies“ Luis Díaz zeigte sich jedoch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte.

In der 45.+3 Minute holte Díaz an der Seitenlinie Achraf Hakimi mit einer wirklich üblen Beinschere von hinten von den Beinen und sah dafür zunächst die Gelbe Karte. Der VAR schaltete sich ein, nicht nur weil Hakimi verletzt liegen blieb und gestützt vom Feld gebracht werden musste. Nach Ansicht der Videobilder korrigierte Schiedsrichter Maurizio Mariani die Entscheidung erwartungsgemäß und zückte in der 45.+7 Minute die glatt Rote Karte.

Mit zwei Toren war er zunächst der Held und Matchwinner der ersten halben Halbzeit, ehe sein hartes, rücksichtsloses, und wirkliches überflüssiges Foul und die resultierende Rote Karte seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit vor eine sehr schwere Aufgabe stellten.

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