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·23. November 2025
Fenerbahce dreht 0:2 in Rize – 5:2-Sieg und Steilvorlage fürs Gipfeltreffen mit Galatasaray – Tedesco mit goldenem Händchen

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·23. November 2025

Fenerbahce hat am 13. Spieltag der Trendyol Süper Lig am Schwarzen Meer ein Ausrufezeichen gesetzt. Beim Auswärtsspiel gegen Caykur Rizespor lag der Klub aus Kadiköy zur Pause mit 0:2 zurück, drehte die Partie nach der Halbzeit aber fulminant in ein 5:2. Innerhalb von elf Minuten schossen sich die Gäste auf die Siegerstraße und sammelten mit nun 31 Punkten wertvolle Zähler im Titelrennen. Vor dem Topduell gegen Galatasaray (32) im heimischen Chobani-Stadion sendete „Fener“ damit ein deutliches Signal an den Erzrivalen. Am kommenden Spieltag geht es im Gipfeltreffen um die Tabellenführung in der türkischen Liga.
Die Begegnung begann aus Sicht von Fenerbahce denkbar schlecht. Bereits in der 6. Minute setzte sich Jesurun Rak-Sakyi über die rechte Seite durch und bediente im Strafraum Ali Sowe. Diese Ablage von Rak-Sakyi verwertete Sowe eiskalt zur frühen 1:0-Führung für Caykur Rizespor. Die Defensive der Gäste wirkte in dieser Phase anfällig und unsortiert.
Die Gastgeber nutzten die Verunsicherung gnadenlos aus. Nach einem Freistoß aus zentraler Position trat Qazim Laci in der 15. Minute an und schlenzte den Ball über die Mauer in die Maschen – 2:0 für Rize. Die Schwarzmeermannschaft blieb danach gefährlich, während Fenerbahce lange brauchte, um Struktur ins eigene Spiel zu bringen. Chancen durch Jhon Duran zwangen Rizes-Torhüter Yahia Fofana mehrfach zum Eingreifen, doch bis zur Pause blieb es beim Zwei-Tore-Rückstand.
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie an Härte und Tempo zu. In der 48. Minute sah Samet Akaydin nach einem Foul an Duran Gelb, den anschließenden Freistoß aus gefährlicher Distanz konnte Fenerbahce mit vereinten Kräften abwehren. Kurz darauf wurde auch Ismail Yüksek nach einem Foul an Casper Höjer verwarnt – ein Hinweis darauf, wie viel Aufwand der Tabellenzweite betreiben musste, um in die Zweikämpfe zu kommen.
Offensiv blieb zunächst vieles Stückwerk, doch ein Distanzschuss von Fred in der 55. Minute leitete die Wende ein. Sein Versuch wurde abgefälscht, prallte erst an Torhüter und Pfosten und fiel dann vor die Füße von Marco Asensio, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste und auf 1:2 verkürzte. Damit war der Glaube zurück, dass in Rize noch mehr möglich ist.
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Trainer und Team reagierten sofort. In der 56. Minute brachte Fenerbahce unter anderem Anderson Talisca und Archie Brown in die Partie, um den Druck weiter zu erhöhen. Nur wenig später sah Qazim Laci nach einem Foul an Duran die Gelbe Karte (57.), was sich noch als Vorbote für die entscheidende Szene erweisen sollte.
Bereits in der 58. Minute folgte der nächste Nackenschlag für Caykur Rizespor. Nene Dorgeles brachte eine präzise Flanke in den Strafraum, wo Talisca am höchsten stieg und per wuchtigem Kopfball zum 2:2-Ausgleich traf. Das Momentum kippte endgültig auf die Seite der Gäste, als Laci in der 63. Minute nach seiner zweiten Gelben Karte vom Platz gestellt wurde. In Überzahl drückte Fenerbahce weiter auf das dritte Tor.
Nur zwei Minuten nach dem Platzverweis war die Partie komplett gedreht. In der 65. Minute nutzte Asensio den Raum vor dem Strafraum, zog trocken ab und traf zum 3:2. Der Spanier wurde damit zum doppelten Torschützen und zum Motor der Aufholjagd, während Rize sich nur noch mit Kontern befreien konnte.
In der Schlussphase spielte Fenerbahce seine personelle und spielerische Überlegenheit routiniert aus. Trainer und Bank setzten mit weiteren Wechseln frische Impulse, und die Joker zahlten das Vertrauen zurück. In der 78. Minute erhöhte der kurz zuvor eingewechselte Youssef En-Nesyri auf 4:2 und sorgte so für die Vorentscheidung.
Den Schlusspunkt setzte ein weiterer Einwechselspieler: Archie Brown traf im Strafraum mit einem linken Vollspannschuss unter die Latte zum 5:2. Vorlagengeber war erneut Asensio, der mit zwei Toren und einer Assist-Leistung zum klaren Mann des Abends avancierte. Rize kam zwar noch zu vereinzelten Abschlüssen, doch die Defensive der Gäste, angeführt von einem stabilisierten Zentrum, ließ keinen weiteren Treffer mehr zu.
Mit diesem spektakulären Comeback-Sieg bei Caykur Rizespor schiebt sich Fenerbahce in der Tabelle bis auf einen Punkt an Galatasaray heran. Die Istanbuler sammeln nicht nur drei Zähler, sondern auch reichlich Selbstvertrauen für das anstehende Gipfeltreffen im Chobani-Stadion am 1. Dezember. Dort bietet sich die Chance, die Tabellenführung vom Titelverteidiger zu übernehmen und ein klares Zeichen im Meisterschaftsrennen zu setzen.
Die Art und Weise des Erfolgs – Rückstand, Halbzeitschock, Reaktion, Überzahl nutzen und den Gegner am Ende überrollen – stärkt den Glauben in die eigene Qualität. Offensiv brannten Asensio, Talisca, En-Nesyri und Brown ein Feuerwerk ab, während das Team kollektiv auf den frühen Rückschlag antwortete. Für Fenerbahce war der Abend am Schwarzen Meer weit mehr als nur ein Auswärtssieg: Es war eine psychologische Steilvorlage für das kommende Derby um die Spitze der Trendyol Süper Lig. Erwähnenstwert auch, dass mit Talisca, Brown und En-Nesyri gleich drei von Trainer Domenico Tedesco eingewechselte Akteure trafen. Der Italiener bewies somit im wahrsten Sinne ein goldenes Händchen.
Caykur Rizespor: Fofana – Sahin, Mocsi, Akaydin, Höjer (83. Pala) – Papanikolaou (83. Antalyali), Buljubasic (61. Olawoyin), Rak-Sakyi (75. Zeqiri), Laci, Bulut (75. Jurecka) – Sowe
Fenerbahce: Ederson – Müldür (56. Talisca), Skriniar, Oosterwolde (84. Becao), Mercan – Yüksek, Fred (56. Brown), Dorgeles (84. Aydin), Asensio, Aktrükoglu – Duran (75. En-Nesyri)









































