LIGABlatt
·6. November 2025
Fenerbahçe vor der Europa League: Lob vom Gegner und Zündstoff aus der Kabine

In partnership with
Yahoo sportsLIGABlatt
·6. November 2025

Im Mittelpunkt der Diskussion steht Nationalspieler İrfan Can Kahveci, der nun wegen eines Vorfalls von Trainer Domenico Tedesco aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader für das anstehende Auswärtsspiel in Tschechien gestrichen wurde. Medienberichten zufolge hat es eine Auseinandersetzung mit Teamkollege Archie Brown gegeben, woraufhin Tedesco reagieren musste. Kahveci selbst meldete sich daraufhin zu Wort: Es gebe keinen Streit mit dem Trainer, keinen Konflikt um Prämien – nur persönliche Enttäuschung, wie er betont. Der Spieler soll sich persönlich von Meinungen und Gerüchten angefasst fühlen; dazu hätten ihn die Reaktionen, besonders aus den eigenen Reihen der Fans, tief getroffen. "Ich habe mich bewusst zurückgehalten, um nicht zum Thema zu werden", sagte er sinngemäß in seiner Erklärung. Nach außen wirkt Fenerbahçe eigentlich gefestigt, sportlich voll auf Kurs. Doch hinter den Kulissen zeigt sich, dass selbst ein Team, das sich derzeit klar im Aufwärtstrend befindet, seine empfindlichen Momente haben kann. Zwischen Erfolg und Charaktertest Schaut man nach Tschechien, so hat Viktoria Plzeň-Trainer Martin Hysky den türkischen Vizemeister vor dem Aufeinandertreffen am 4. Spieltag der UEFA Europa League als "sehr stark" bezeichnet und die Qualität der Mannschaft unter Domenico Tedesco hervorgehoben. Hysky sprach von einem "kompletten Team" mit Tempo, Technik und Struktur – über ein Team, das unter Tedesco taktisch reifer, kompakter und mental gefestigter wirkt. Und über einen Gegner, der nicht nur individuelle Qualität, sondern auch ein Konzept mitbringt. Die Worte klingen nach Anerkennung, könnten jedoch ebenso schnell zum Charaktertest werden: nämlich, ob Fenerbahçe den Eindruck der Geschlossenheit und des sportlichen Erfolgs auch dann bestätigen kann, wenn es intern knirscht. Denn Tedesco steht nun vor einer doppelten Aufgabe – sportlich den Fortschritt zu sichern und zugleich das dem Anschein nach doch noch recht fragile Gleichgewicht in der Kabine zu bewahren. Solche Kaderentscheidungen, wie sie Kahveci trafen, können ein Signal sein – disziplinarisch absolut notwendig, doch riskant für das Klima. Zur gleichen Zeit spricht auf der internationalen Bühne Hysky über ein Fenerbahçe, das wieder Struktur zeigt. Eine Einschätzung, die in Istanbul durchaus als Kompliment verstanden werden darf – und doch kontrastiert sie anscheinend mit der Wirklichkeit, die sich hinter den Kulissen abzeichnet. So könnte schnell ein gegensätzliches Bild ans Tageslicht kommen: ein Team, das international wieder angesehen wird, dennoch innerhalb der eigenen Reihen um Ruhe bemüht ist, sowie ein Trainer, der dem Klub neues Leben eingehaucht hat, während alte Dynamiken doch noch im Hintergrund gären. Ob Fenerbahçe den inneren Spannungen trotzen und den Aufwärtstrend auch international bestätigen kann, wird sich am heutigen Donnerstagabend in Plzeň zeigen.
Live


Live


Live





































