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·9. April 2025
Flick-Team nicht unverwundbar: Wie der BVB dem FC Barcelona Probleme bereiten kann

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·9. April 2025
Am Mittwochabend um 21 Uhr ist der FC Barcelona Gastgeber des Viertelfinalhinspiels in der Champions League gegen den BVB. Vor diesem Duell ist die Rollenverteilung klar, die Katalanen gehen als klarer Favorit in das Spiel, haben zuletzt neun von zehn Ligaspielen gewonnen und führen die Tabelle an.
Hansi Flick hat das Team im Laufe der Saison deutlich stabilisiert. Barca läuft hoch an, presst intensiv und geordnet, hat eine hohe technische Qualität und verfügt über sensationelle Individualkönner, die jede Gegner binnen zehn Minuten auseinandernehmen können und das immer mal wieder unter Beweis stellen. Ein 4:0 und ein 5:2 im Clasico spricht Bände.
Es besteht kein Zweifel daran, dass die Hausherren an einem normalen Tag sehr gute Chancen haben, den BVB zuhause zu bezwingen und das möglicherweise auch deutlich. Sind die Schwarzgelben deswegen chancenlos, wenn die Cules keinen schlechten Tag erwischen und nicht viel von sich aus anbieten? Keineswegs.
Den ein oder anderen Ansatzpunkt kann man nämlich doch finden, auch wenn Barcelona derzeit sicher eines der formstärksten Teams ist. Wichtig wird für den BVB sein, sehr kompakt zu agieren. Es gibt nichts Schlimmeres, als der Flick-Elf Räume zu geben. Denn schon ohne diese Räume sind Spieler wie Raphinha und Lamine Yamal nur durch Doppeln zu stoppen. Wenn sie Platz haben, dann nutzen sie das eiskalt aus. Das spricht – auch ohne Nico Schlotterbeck – für eine Dreierkette. Möglicherweise mit Emre Can, Waldemar Anton und Ramy Bensebaini.
Die Räume eng zu machen, das Zentrum zu verdichten und auf den Außen zu isolieren ist also ein Punkt. Zumal Barcelona gerade in der Schwächephase der Saison oftmals gegen Teams stolperte, die eher destruktiv agierten. Etwas, das dem BVB unter Niko Kovac, der vor allem die Basics einfordert, gar nicht so schwerfallen dürfte. Gleichzeitig ist es wichtig, im eigenen Ballbesitz Ruhe auszustrahlen. Die Flick-Elf wird situativ hoch pressen und wenn sich ein Gegner unter Druck aus der Ruhe bringen lässt, sind hohe Ballgewinne für die Spanier die Folge. Im Notfall sollte der Ball rausgeschlagen werden, hier besteht mit dem pfeilschnellen Karim Adeyemi ohnehin eine reelle Chance auf einen Konter.
(Photo by Franco Arland/Getty Images)
Das ist nämlich er nächste Eckpfeiler für den BVB. Das eigene Tempo muss ausgespielt werden. Der Gastgeber wird mit einer sehr hohen Linie verteidigen, oftmals nur mit drei Spielern als Absicherung an der Mittellinie stehen. Für Adeyemi könnten sich hier einige Möglichkeiten ergeben, sofern er gute Bälle erhält. Hier kommt wieder die Ruhe unter Druck ins Spiel, die essenziell ist.
Hinzu kommt, auch wenn es banal klingt, dass die Schwarzgelben es schaffen müssen, Barcelona so richtig zu nerven. Kleine, auch mal versteckte Fouls, das Brechen des Spielrhythmus, Einwürfe, Abstöße und Eckbälle kurz verzögern: Das gesamte Programm ist notwendig. Jede kleine Aktion in diese Richtung kann Folgen haben und die Ungeduld bei den Barca-Spielern fördern. Und jeder Zeitgewinn kann wichtig sein.
Bleibt noch ein Grundsatzproblem: Selbst wenn all das gut umgesetzt wird, gibt es gegen einen Gegner, dem eine geniale Aktion reicht, um ein Spiel zu kippen, keine Garantie, dass aus diesen Mitteln zum Erfolg auch ein solcher wird. Die Hoffnung, dass das Team von Trainer Flick vielleicht doch nicht den perfekten Abend erwischt, spielt also doch noch eine Rolle.