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·22. September 2025

„Fluch und Segen zugleich“: Ex-Torwarttrainer über Schalke

Artikelbild:„Fluch und Segen zugleich“: Ex-Torwarttrainer über Schalke

Ex-Torwarttrainer Simon Henzler über die Strahlkraft und den besonderen Druck, den Schalke mit sich bringt.

Spätestens seit seiner Zeit bei Schalke 04 ist Simon Henzler in Fußball-Deutschland kein Unbekannter mehr. Bis zu seiner Kündigung im Sommer 2024, gegen die er sogar klagte, prägte der ehemalige Profi fast zehn Jahre lang die Entwicklung von Schalkes Torhütern. 2015 wechselte er mit Trainer André Breitenreiter aus Paderborn nach Gelsenkirchen. „Wir sind damals aus Paderborn zu Schalke gewechselt und das war ein Wechsel zwischen Tag und Nacht“, erinnert er sich im Interview mit Transfermarkt. „Auf Schalke habe ich erstmals erlebt, was das Wort Strahlkraft bedeutet. Wenn auf einmal Tausende Fans zu einem normalen Training kommen, dann weißt du, dass dieser Verein kein gewöhnlicher Verein ist.“


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Besonders die Arbeit mit Ralf Fährmann blieb dem Ex-Profi in Erinnerung: „Ralf hat mich von Beginn an beeindruckt. Wenn ein 1,97-m-Hüne auf dich zukommt, der entsprechende Physis mitbringt, hinterlässt das schon etwas bei dir. Was mich noch mehr beeindruckt hat, war aber die Mentalität, die er besaß. Er war total ehrgeizig. Für mich hat er damals zu den Top-3-Torhütern in Deutschland gehört.“ Auch Alexander Nübel habe er früh gefördert und den Schalker Verantwortlichen empfohlen.

Druck auf Schalke: Warum so viele Torhüter am Verein scheitern

Doch bei allem Lob für seine ehemaligen Schützlinge macht Henzler auch deutlich, wie einzigartig, aber eben auch gnadenlos der Verein sein kann: „Schalke ist ein besonderer Verein, er ist Fluch und Segen zugleich. Wenn du die mentale Stärke besitzt, kannst du hier getragen werden. Wenn du Druck nicht aushalten kannst, hilft es dir nicht, wenn du der beste Fußballer im Training bist.“

Gerade die Torhüterposition auf Schalke ist ein Paradebeispiel dafür. Das jüngste Beispiel ist Justin Heekeren: In der vergangenen Saison war er zeitweise die Nummer eins, doch Unsicherheit und Nervosität waren spürbar und das königsblaue Trikot schien für ihn schwerer zu wiegen als für andere. Ähnlich erging es Ron-Thorben Hoffmann, Alexander Schwolow und auch Frederik Rönnow. Allesamt gute Torhüter, die ihr Können erst fernab vom Schalke-Druck abrufen konnten. Und selbst Ralf Fährmann und Alexander Nübel hatten Phasen, in denen das unruhige Umfeld bei den Königsblauen auf die Leistungen abstrahlte.

All diese Beispiele unterstreichen Henzlers Aussage: Auf Schalke braucht es nicht nur Talent, entscheidend ist auch die mentale Stärke.

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