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·26. Dezember 2025

Franculino Djú: Tritt er Kanes Erbe an?

Artikelbild:Franculino Djú: Tritt er Kanes Erbe an?

Franculino Djú vom FC Midtjylland ist längst kein Geheimtipp für den FC Bayern mehr, sondern das am heißesten gehandelte Versprechen des dänischen Fußballs. In Dänemark nennen sie den 21-jährigen Nationalspieler aus Guinea-Bissau den „lächelnden Henker“, ein Beiname, der seine eiskalte Effizienz vor dem Kasten treffend beschreibt.

Es gibt diese Abende, an denen man als Fußballfan mehr sieht, als nur ein taktisches System oder ein nacktes Ergebnis. Als ich Ende September für Miasanrot in der MCH Arena in Herning auf der Tribüne saß, um das Europa-League-Duell zwischen dem FC Midtjylland und Sturm Graz zu verfolgen, war es eigentlich eine dieser kühlen, europäischen Nächte, die nach nichts Spektakulärem aussehen. Doch auf dem Rasen gab es einen Spieler, der die Kälte vergessen ließ: Franculino Djú.


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Auch wenn ihm an jenem Abend beim 2:0-Sieg ein Treffer verwehrt blieb (sein Treffer wurde als Eigentor durch Graz-Keeper Christensen gewertet), war seine Präsenz fast physisch greifbar. Wie er die Grazer Abwehrreihen mit seinem Tiefgang und seiner Wucht beschäftigte, bestätigte genau das, was an der Säbener Straße seit Monaten auf Begeisterung stößt.

Sein Spiel war geprägt von Torgefahr, körperlicher Präsenz, aber auch einer gewissen Pechsträhne bei Schiedsrichterentscheidungen. Gleich dreimal (58′, 61′, 72′) pfiff ihn das Schiedsrichtergespann wegen Abseitspositionen zurück.

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Torgarant für den FC Bayern?

Die nackten Zahlen der laufenden Saison 2025/26 sind großartig: In 30 Pflichtspielen knipste der Spieler aus Guinea-Bissau bereits 21 Mal, allein in der heimischen Superliga stehen 16 Tore aus nur 17 Partien zu Buche. Er hat damit mehr als doppelt so viele Treffer erzielt wie sein nächstbester Teamkollege.

Dänische Experten wie Morten Bruun ordnen seine Dominanz bereits in Sphären ein, die man in Dänemark seit den Glanzzeiten eines Jesper Grønkjær kaum mehr erlebt hat. Franculino profitiert dabei enorm vom intensiven und flexiblen 3-4-3-System unter Mike Tullberg, das ihn als Zielspieler perfekt in Szene setzt.

Für den FCB und insbesondere Sportdirektor Christoph Freund ist Franculino kein Unbekannter. Freund gilt als der Architekt hinter dem Münchner Interesse und sieht in dem 1,86 Meter großen Spieler das ideale Puzzleteil für die Zeit nach oder neben Harry Kane. Der Plan klingt logisch: Franculino soll als Backup vom englischen Kapitän lernen, um in zwei bis drei Jahren dessen Erbe anzutreten.

Ein Transfer im vergangenen Sommer scheiterte angeblich nur knapp, weil Midtjylland auf einem festen Verkauf beharrte, während Bayern zunächst eine Leihe favorisierte. Damals schreckte die Ablöseforderung von rund 40 Millionen Euro ab, doch der Wind scheint sich zu drehen. Aktuellen Berichten zufolge könnte die Summe im kommenden Sommer auf 25 bis 30 Millionen Euro sinken, was den Angreifer zu einem echten „Investment-Case“ für die Bayern macht.

Warum der FC Bayern bei Franculino Geduld braucht

Allerdings ist der Weg nach München mit Hindernissen gepflastert. Zum einen wäre da die namhafte Konkurrenz: Scouts des FC Liverpool und von Borussia Dortmund sitzen bei fast jedem Spiel in Mittel-Jütland auf der Tribüne.

Midtjyllands Trainer Tullberg, der selbst eine schwarz-gelbe Vergangenheit hat, scherzte bereits öffentlich, dass seine Spieler eher den Weg nach Dortmund als nach München finden würden. Zum anderen hat das Verletzungspech Franculino vorerst ausgebremst. Eine Knie-Operation zwingt ihn zu einer Pause bis voraussichtlich Ende März 2026.

Diese Verletzung ist das einzige Fragezeichen hinter einem Spieler, der ansonsten alles mitbringt, was man als Stürmer beim FC Bayern braucht: Tempo, Physis und diesen instinktiven Zug zum Tor, den man nicht trainieren kann.

Während die Bayern-Bosse natürlich auch Alternativen wie das Kölner Juwel Said El Mala oder Hoffenheims Fisnik Asllani auf der Liste führen, bleibt Franculino der emotionale Favorit für viele, die ihn einmal live haben spielen sehen. Er verkörpert eine moderne Form des Mittelstürmers, die im aktuellen Weltfußball rar gesät ist.  El Mala kann natürlich auch ein Ziel sein, würde aber angeblich zwischen 30 und 40 Millionen Euro kosten. Asllani besitzt wohl eine Ausstiegsklausel zwischen 25 und 29 Millionen Euro.

Wenn Franculino nach seiner Genesung im Frühjahr an die Leistungen des vergangenen Herbstes anknüpfen kann, sollte die Säbener Straße im Sommer wohl alles daran setzen, den „lächelnden Henker“ nach München zu lotsen. Er hat diesen speziellen „Killerinstinkt“, den ich selbst in Herning im Ansatz beobachten durfte. Wenn die Ablöse dann tatsächlich auf 25-30 Millionen Euro sinkt, muss der FC Bayern zuschlagen.

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