Frank Baumann: Ich übernehme Verantwortung – für den Sport, für Schalke | OneFootball

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FC Schalke 04

·9. April 2025

Frank Baumann: Ich übernehme Verantwortung – für den Sport, für Schalke

Artikelbild:Frank Baumann: Ich übernehme Verantwortung – für den Sport, für Schalke

Als neuer Vorstand Sport verstärkt Frank Baumann ab dem 1. Juni die Königsblauen. Im Interview mit schalke04.de spricht der 49-Jährige über seine Aufgabe bei den Knappen, vertrauensvolle Gespräche im Vorfeld seiner Zusage, die künftige Zusammenarbeit im Vorstand und im Sport, seinen bisherigen Werdegang und seine To-do-Liste bis zu seinem offiziellen Start.

Frank, ab dem 1. Juni wirst Du den FC Schalke 04 als Vorstand Sport verstärken. Herzlichen Glückwunsch zu dieser neuen Aufgabe und herzlich willkommen. Was bedeutet Dir dieser Schritt? Sehr, sehr viel. Die Aufgabe gehe ich mit großem Respekt an – Respekt vor der Historie des Vereins, aber auch vor den großen Herausforderungen, die vor uns liegen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in einem Team mit vielen engagierten Menschen eine Menge bewegen und Schalke wieder zu alter Stärke zurückbringen können.


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Was hat Dich dazu bewogen, die Aufgabe auf Schalke anzutreten? Welche Faktoren waren entscheidend? Es waren drei Punkte. Zunächst einmal habe ich mich in dem Stellenprofil, das gesucht worden ist, zu 100 Prozent wiedergefunden. Ich kann mich voll mit der Aufgabe identifizieren. Des Weiteren fand ich den Suchprozess sehr professionell. Es waren sehr offene und transparente, vor allem aber auch vertrauliche Gespräche – das war mir sehr wichtig. Und ich habe ein sehr gutes Gefühl und einen positiven Eindruck vermittelt bekommen von den Teams, die im Vorstand und in der sportlichen Führung bestehen. Ich sehe auf allen Ebenen einen großen Willen, Schalke strukturell, strategisch und natürlich auch sportlich weiterentwickeln zu wollen. Ich freue mich, diese Themen im Team anzupacken. Unsere Ambition ist klar: Wir wollen Schalke dauerhaft zurück in die Bundesliga führen.

Du sprichst die Teams an. Du wirst Mitglied des Vorstands, arbeitest dabei aber nicht nur eng mit Matthias Tillmann und Christina Rühl-Hamers zusammen, sondern auch mit dem Team Sport. Im Vorfeld Deiner Zusage hast Du Dich mit Youri Mulder und Ben Manga ausgetauscht. Mit welchem Gefühl bist Du aus diesen Gesprächen rausgegangen? Mir war es sehr wichtig, dass ich nicht nur mit dem Aufsichtsrat und meinen künftigen Vorstandskollegen spreche, sondern auch mit dem Führungsteam im Sport. Die Gespräche mit Youri und Ben habe ich als sehr positiv empfunden. Beides sind unterschiedliche Charaktere, die sich mit ihren Kompetenzen und Erfahrungen sehr gut ergänzen. Ich bin sehr froh, dass Ben in neuer Konstellation auch über den Sommer hinaus im Team viel für Schalke bewegen möchte. Youri ist eine der Schalker Identifikationsfiguren. Er kennt den Verein in- und auswendig. Seine neue Rolle ist er im vergangenen November mit vollem Engagement angegangen und lebt diese jeden Tag aufs Neue. Deswegen werden wir mit Youri zeitnah die Gespräche über eine Fortführung seiner Tätigkeit über den Sommer hinaus führen.

Du bist schon seit vielen Jahren im Profifußball unterwegs. Zunächst als Spieler in Nürnberg und Bremen sowie in der deutschen Nationalmannschaft. Im Anschluss an die aktive Laufbahn dann als Funktionär, zuletzt acht Jahre lang als Geschäftsführer Sport beim SV Werder. Daher gab es auch immer wieder Berührungspunkte mit dem S04. Was macht Königsblau für Dich zu einem besonderen Club? Schalke ist ein außergewöhnlicher Verein mit einer riesengroßen Strahlkraft, vielen Emotionen und Wucht – allein durch die riesengroße Anzahl an Mitgliedern und Fans. Mich fasziniert, dass diese große Gemeinschaft den Club nicht nur in guten Zeiten, sondern auch in schwierigen Phasen unterstützt und trägt. Diese Nähe zu Mitgliedern und Fans, aber auch zur Stadt und der Region ist etwas ganz Besonderes. Ich freue mich, in Zukunft ebenfalls ein Teil dieses Vereins sein zu dürfen.

Du sprichst die Mitglieder und Fans an. Was kann die Schalker Vereinsfamilie von Dir erwarten? Wie tickst Du als Mensch und wie lebst Du Deine Rolle? Ich arbeite sehr strukturiert und denke immer in Lösungen. Dazu handle ich nach meiner Überzeugung und habe dabei stets das Wohl des Vereins im Blick. Zu meiner aktiven Zeit war ich bereits in jungen Jahren ein Führungsspieler, gleichzeitig aber auch stets Teamplayer. Mir ist wichtig, dass wir im „Wir“ sprechen und weniger die Egos im Vordergrund stehen. Wir müssen als starkes Führungsteam im Vorstand und im Sport die Richtung vorgeben. Der Fußball bietet uns in dieser Hinsicht sehr viel.

Kannst Du das näher erläutern? Eine erfolgreiche Fußballmannschaft zeichnet aus, dass sie einen grundsätzlichen Plan mit klaren Leitplanken hat. Natürlich muss der Matchplan von Spiel zu Spiel auch einmal angepasst werden, es geht um die Auswahl der passenden Spieler. Dazu wird eine klare Hierarchie benötigt. Und dann geht es darum, hart zu arbeiten und die Aufgaben mit voller Leidenschaft anzugehen. Diese Komponenten können eins-zu-eins auf die Aufgaben neben dem Platz übertragen werden. Es braucht eine klare Idee, wofür Schalke auf und neben dem Platz stehen soll – diese Idee ist vorhanden. Jetzt geht es darum, die Strukturen weiter anzupassen, zu leben und dann auch konsequent umzusetzen. Meine Aufgabe besteht darin, mit harter Arbeit und viel Leidenschaft voranzugehen. Ich bin überzeugt davon, dass wir viele engagierte Mitarbeitende haben – und um die Unterstützung der Fans mache ich mir sowieso keine Sorgen.

Du wirst Deine neue Aufgabe offiziell am 1. Juni antreten. Weshalb ist dieses Datum gewählt worden und was steht bis zu diesem Tag noch auf deiner To-do-Liste? Es wäre falsch gewesen, die gewohnten Abläufe im Saisonendspurt zu verändern und den Fokus von den noch sechs verbleibenden Spielen ein Stück weit wegzunehmen. Zudem ist es mir in den kommenden Wochen möglich, ohne das Alltagsgeschäft zahlreiche Gespräche führen zu können. Ich habe in den vergangenen Wochen schon einen sehr guten Eindruck vom Verein und dem Schalker Umfeld gewonnen. Denn ich habe mich nicht nur mit den aktuell handelnden Personen ausgetauscht, sondern auch mit Ehemaligen und zudem mit Personen aus dem Umfeld. So konnte ich mir ein umfangreiches Bild davon machen, wofür Schalke steht und was Schalke ausmacht. Das kann ich in den kommenden Wochen noch einmal vertiefen. Und dann freue ich mich, wenn ich am 1. Juni offiziell starte und wir gemeinsam loslegen können. Ich bin zuversichtlich, dass wir gute Zeiten erleben und gemeinsam Erfolge feiern können.

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