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·30. Dezember 2025
Für den WM-Traum muss Marc-André ter Stegen seinen Stolz überwinden

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·30. Dezember 2025

Marc-André ter Stegen steht vor einer Entscheidung, die seinen Stolz herausfordert. Der Wechsel von Barcelona zu Girona, vom spanischen Meister zum Abstiegskandidaten, wäre ein Abstieg im sportlichen Ansehen. Aber es wäre auch der einzig logische Schritt für einen Torhüter, der noch einmal bei einer Weltmeisterschaft zwischen den Pfosten stehen will.
Die Situation bei Barcelona ist eindeutig. Hansi Flick hat sich für Joan García entschieden. Der eine Einsatz im Pokal gegen den Drittligisten CD Guadalajara war genau das, was Flick hinterher auch sagte: eine Gelegenheit, nicht mehr. Ein Dankeschön an einen verdienten Spieler, keine Kehrtwende in der sportlichen Planung. Ter Stegen hat beim spanischen Meister keine Perspektive mehr auf regelmäßige Einsätze.
Julian Nagelsmann hat die Lage unmissverständlich formuliert. Es ist wichtig, dass ter Stegen spielt. Ob bei einem europäischen Topklub oder nicht, sei nicht entscheidend. Aber natürlich müsse er auch einigermaßen gut spielen. Das sind keine diplomatischen Floskeln, sondern klare Ansagen. Der Bundestrainer wird keinen Torhüter zur WM mitnehmen, der seit Monaten auf der Bank sitzt. Die Konkurrenz im deutschen Tor ist zu groß, die Ansprüche an einen Stammkeeper zu hoch.
Girona bietet ter Stegen genau das, was er braucht: Spielzeit. Die Abwehr des Tabellen-Drittletzten ist mit 33 Gegentoren nach 17 Spielen die schlechteste der Liga. Das klingt nach einer undankbaren Aufgabe, ist aber in Wahrheit eine Chance. Ein Torhüter kann sich in einer wackligen Defensive profilieren, kann Spiele im Alleingang retten, kann zeigen, dass er noch auf höchstem Niveau funktioniert. Ter Stegen würde nicht in einem eingespielten System verschwinden, sondern im Mittelpunkt stehen.
Die geografische Nähe zu Barcelona, rund 100 Kilometer, macht den Wechsel auch privat erträglich. Ter Stegen lebt in Trennung, seine beiden Söhne sind in der Region. Das sind Faktoren, die bei einer solchen Entscheidung eine Rolle spielen dürfen.
Der Vertrag bei Barcelona läuft noch bis 2028. Das zeigt, welchen Stellenwert ter Stegen im Verein hatte. Aber Verträge sind Papier, und die sportliche Realität sieht anders aus. Mit 33 Jahren muss ter Stegen pragmatisch denken. Die WM in den USA, Mexiko und Kanada könnte sein letztes großes Turnier werden. Wer diesen Traum noch leben will, muss bereit sein, den unbequemen Weg zu gehen.
Girona ist kein Rückschritt. Girona ist eine Notwendigkeit.









































