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·9. Dezember 2025

Für und Wider des personellen Roulette am Rhein: Verzockt sich Lukas Kwasniok beim 1. FC Köln?

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Für und Wider des personellen Roulette am Rhein: Verzockt sich Lukas Kwasniok beim 1. FC Köln?

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Hendrik Broschart

9 Dezember, 2025

Der 1. FC Köln rotiert sich durch die Saison – und gefühlt manchmal auch ins eigene Chaos. Zwar setzt Trainer Lukas Kwasniok unbeirrt auf maximale Variabilität, doch nach Wochen ohne Sieg stellt sich die Frage beim 1. FC Köln: Überraschungsmoment gegen Stabilität?

Auch vor dem Spiel gegen den FC St. Pauli ließ der FC-Coach eine rundum erneuerte Startelf auflaufen. Am Ende stand bekanntlich das bittere Unentschieden und damit das fünfte sieglose Spiel infolge für den 1. FC Köln: Überraschungsmoment gegen Stabilität?

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Wartet seit vier Spieltagen auf einen Sieg seiner Geißböcke: FC-Trainer Lukas Kwasniok. (Photo by Lars Baron/Getty Images)

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Aufmerksame Beobachter werden beim Blick auf die Startformation des 1. FC Köln gegen den FC St. Pauli am vergangenen Samstag mal wieder die Stirn gerunzelt haben. Said El Mala im Sturmzentrum? Denis Huseinbasic und Tom Krauß gemeinsam auf der Sechser- bzw. Achterposition? Dreier- oder Viererkette? Viele Fragen lagen in der Luft, bevor der Ball rollte. Doch nicht erst seit Samstag sorgt FC-Trainer Lukas Kwasniok Woche für Woche für Kopfzerbrechen bei Fans, Gegnern und vielleicht sogar bei den eigenen Spielern. In fünf der vergangenen sechs Spiele nahm er mindestens vier Veränderungen vor, in allen bisherigen fünfzehn Pflichtspielen, an allen dreizehn Bundesligaspieltagen und in beiden Pokalrunden ließ er rotieren. Seine Vision hinter dieser konsequenten Variabilität hat er bereits mehrfach erläutert.

Ist jetzt die Zeit für Veränderungen?

Nach dem spektakulären Testspiel gegen Atalanta Bergamo Anfang August sagte der Trainer beispielsweise: „Wir werden schauen, dass wir den gesamten Kader nutzen, weil jedes Spiel andere Herausforderungen mit sich bringt und jedes Mal andere Spielertypen gefragt sind. Bei mir gibt es keine Stammelf, sondern eine Startelf, die sich je nach Bedarf und natürlich nach der persönlichen Verfassung einzelner Spieler verändert.“ Und auch gut fünf Monate später rückt er nicht von seinem Credo ab. So erklärte er am Samstag im „aktuellen sportstudio“: „Diese Woche haben die Jungs schon zwei Tage vor dem Spiel gewusst, wie wir auftreten werden. In Hoffenheim allerdings erst drei Stunden vor Spielbeginn. Monotonie ist der Tod der Aufmerksamkeit, das habe ich schon ein paar Mal gesagt.“

Dieser Pragmatismus ging im erfolgreichen Saisonstart des FC durchaus auf. Doch nach dem Unentschieden gegen die Kiezkicker wird der Negativtrend beim 1. FC Köln deutlicher. Seit dem Heimsieg gegen den Hamburger SV Anfang November wartet der FC auf einen Sieg in der Liga. Ist nun der Moment gekommen, Kwasnioks undogmatischen Ansatz zu hinterfragen? Die Rotation fordert mitunter einen schmerzhaften Tribut, der sich möglicherweise bei ruhenden Bällen bemerkbar macht. Gerade in Phasen, in denen es auf einstudierte Abläufe ankommt, wirkt der 1. FC Köln häufig anfällig. Das beginnt bereits bei den Standardsituationen, die in einer Mannschaft mit stetig wechselnder Besetzung naturgemäß schwerer zu automatisieren scheinen.

Standards ein Zeichen für mangelnde Eingespieltheit?

Wenn also eine gewisse Eingespieltheit fehle, könnten diese Zahlen ein Beweis sein. Der FC kassierte bereits elf Gegentore nach ruhenden Bällen – Negativrekord in der Bundesliga. Besonders auffällig war das passive Abwehrverhalten nach einer Ecke gegen Werder Bremen, bei der mangelnde Abstimmung und unklare Verantwortlichkeiten letztlich zum Treffer von Marco Friedl führten, oder auch zum Frankfurter Anschlusstreffer des völlig freien Arthur Theate. Ein Blick ins Detail macht das Problem noch deutlicher. Vier Gegentore fielen nach Ecken, was ebenfalls den Liga-Höchstwert bedeutet. Drei Treffer kassierte der FC nach Freistößen; auch hier steht keine Mannschaft schlechter da. Zusätzlich ließ Köln in dieser Saison bereits vier Strafstöße zu.

Diese Werte dürften auf strukturelle Schwierigkeiten hindeuten, die sich durch jede weitere Rochade wohl eher vergrößern als verringern. In der Offensive sieht es nicht viel besser aus. Alle 52 Ecken des FC blieben in dieser Saison ohne direkte Wirkung. Insgesamt gelangen der Mannschaft erst zwei Treffer nach Standards.

Das spricht für den Kwasniok-Weg

Zunächst einmal wäre es vermessen, die Leistungen der Geißböcke aus den vergangenen Wochen als unzureichend zu bewerten. Zwar ist es für sich genommen kein Beweis dafür, dass in Köln alles richtig läuft, aber als Aufsteiger nach dreizehn Spieltagen mit 16 Zählern in der oberen Tabellenmitte zu stehen, ist durchaus beachtlich und alles andere als selbstverständlich. Hinzu kommt, dass der FC derzeit mit einem akuten Notstand in der Innenverteidigung kämpft. Die Ausfälle von Timo Hübers, Joel Schmied und Dominique Heintz erschweren die Arbeit des Trainerteams erheblich. Abstimmungsprobleme oder sichtbare Kommunikationslücken können durchaus ihre Ursache in dieser personellen Notsituation haben. Wer jede Woche eine andere Besetzung in der letzten Linie aufs Feld schicken muss, kann kaum defensive Perfektion erwarten.

Darüber hinaus könnte man die Marschroute des Kölner Trainers insofern deuten, dass er seine Mannschaft mit der ständigen Rotation keineswegs überfordert, sondern vielmehr das bestmögliche aus seinen Schützlingen herausquetscht. Er treibt seine Spieler an ihre Leistungsgrenze, so wie er es bereits in Paderborn, Saarbrücken oder Jena getan hat. In seinem System gibt es keinen Raum, um sich auszuruhen. Wer nachlässt, riskiert bereits am nächsten Spieltag den Platz auf der Bank. Dieses Prinzip der inneren Konkurrenz belebt den Kader, verschärft den internen Wettbewerb und verhindert träge Selbstzufriedenheit. Zudem ist der Kader des FC erkennbar auf die Anforderungen des Coaches zugeschnitten. Sportchef Thomas Kessler und Kaderplaner Gabor Ruhr nutzten den Sommer, um mit Personalien wie Jakub Kaminski Spieler an Bord zu holen, die nahezu jede Position bekleiden können.

Kwasniok: „Werden diesen Weg weiterhin verfolgen“

Im „aktuellen sportstudio“ erklärte der 44-Jährige, warum er seine derzeitige Herangehensweise trotz der Rückschläge aus den vergangenen Spieltagen für alternativlos hält: „Ich will unberechenbar bleiben, aber nicht um meiner selbst willen, sondern um das nächste Spiel zu gewinnen. Das ist als Aufsteiger und Underdog in der Liga sicherlich hilfreich, um den Gegner zu überraschen und eine gewisse Kreativität an den Tag zu legen. Wenn wir immer gleich spielen, haben wir mit den aktuellen Möglichkeiten einfach nicht ganz so hohe Wahrscheinlichkeiten, gegen die Top-Teams zu gewinnen. Deshalb werden wir diesen Weg weiterhin verfolgen, in der Hoffnung, bessere Ergebnisse als heute einzufahren– am besten am kommenden Wochenende in Leverkusen.“ Vor der Begegnung mit dem Bayer-Club dürfen sich alle Beteiligten wieder darauf freuen, was sich Kwasniok und sein Team für diese knifflige Aufgabe ausgedacht haben. Sicher scheint vorab nur eines: Auch gegen die Werkself wird es Überraschungen geben.


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