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·16. September 2024

Furioser Saisonstart: Ist Flicks Barça bereit für den Champions-League-Titel?

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Dass Hansi Flick innerhalb kürzester Zeit einen Champions-League-Sieger formen kann, hat er beim FC Bayern eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Im November 2019 übernahm er den deutschen Rekordmeister, die Münchener lagen in der Bundesliga auf dem vierten Platz - vier Punkte hinter Tabellenführer Borussia Mönchengladbach.

Sechs Tage nach Flicks Amtsantritt deklassierte der FCB Borussia Dortmund mit 4:0, am Ende der Saison gewannen die Bayern alle drei Wettbewerbe. In der Königsklasse setzte sich das Team im Finale gegen PSG durch (1:0), im Viertelfinale wurde der FC Barcelona mit einem atemberaubenden 8:2 aus dem Weg geräumt.


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Beim FC Barcelona ist Hansi Flick inzwischen Trainer, mit dem Deutschen an der Seitenlinie haben die Katalanen einen beeindruckenden Frühstart hingelegt. 15 Punkte aus fünf Ligaspielen und ein Torverhältnis von 17:4 stehen zu Buche. Mit vier Punkten Vorsprung - unter anderem auf Dauerrivale Real Madrid - ist Flicks Mannschaft Tabellenführer. In den letzten beiden Partien gab es ein 7:0 gegen Real Valladolid und einen 4:1-Auswärtssieg beim Vorjahresdritten, dem FC Girona.

Der furiose Start weckt in Katalonien jedoch nicht nur Träume von der Meisterschaft, endlich soll Barca auch wieder ernsthaft im Kampf um den Henkelpott eingreifen. "Das Mindestziel ist der Gewinn der Champions League. Das muss es sein. Für Barça zu spielen bedeutet, dass das Ziel darin besteht, alle Titel zu gewinnen. Wenn man in einem solchen Verein ist und nicht daran denkt, ist man am falschen Platz", erklärt Flügelstürmer Raphinha.

Offensive lässt träumen - Fragezeichen in der Defensive

Dass der fünffache Champions-League-Sieger letztmals zu den Titelfavoriten gehörte, ist lange her. Im Halbfinale stand Barcelona zuletzt in der Saison 2018/19, damals verspielte das Team den Finaleinzug durch eine 0:4-Niederlage an der Anfield Road. In der Zwischenzeit stehen unter anderem zwei Ausscheiden in der Gruppenphase. Hoffnung, dass in dieser Saison alles anders wird, macht vor allem die Offensive.

EM-Star Lamine Yamal knüpft nahtlos an seine Form aus dem Sommer an, in fünf Spielen kommt er auf drei Tore und vier Vorlagen. Neuzugang Dani Olmo braucht keine Eingewöhnungsphase, in seinen ersten drei Spielen traf er dreimal.

Raphinha, der 2022 für 58 Millionen Euro von Leeds United kam, galt bereits als Abgangskandidat, blieb jedoch in Barcelona und erfüllt endlich die Erwartungen (drei Tore und drei Vorlagen in fünf Einsätzen). Und dann ist ja auch immer noch ein gewisser Robert Lewandowski da (vier Tore und zwei Vorlagen in fünf Einsätzen).

Der Pole gewann mit Flick bereits beim FC Bayern die Champions League, bekam jedoch auch in der Folgesaison zu spüren, was die Schwäche von Flicks System ist: die Defensive. Das Viertelfinal-Aus im Jahr nach dem Titel war damit zu begründen, dass die Gegner gegen die Münchener zu leicht zu Toren kamen. Flick Angriffspressing ließ zu oft einfach zu bespielende Räumen hinter der Abwehrkette.

Auch während Flicks Zeit als Bundestrainer war das Problem jederzeit zu spüren. In seinen letzten 17 Spielen als DFB-Coach blieb Flicks Mannschaft nur zweimal ohne Gegentor - gegen den Oman und Peru.

Bei Barca sieht die Bilanz mit vier Gegentoren in fünf Spielen bislang ordentlich aus. Die großen Tests für die Abwehrreihe stehen jedoch erst noch an. Zudem bleiben Fragezeichen über die Idealbesetzung der Defensive.

Auf der Sechs baute Flick zunächst auf den 17-jährigen Marc Bernal, der sich jedoch das Kreuzband riss und in dieser Spielzeit keine Option mehr sein wird. Alternativ steht der 21-jährige Marc Casadó bereit, der bislang auf 45 Einsatzminuten in der Champions League kommt.

In der Innenverteidigung spielt sich derzeit der hochtalentierte 17-jährige Pau Cubarsi fest. Neben ihm läuft der 33-jährige Inigo Martinez auf, in der entscheidenden Phase soll einer der beiden zurzeit verletzten Ronald Araujo oder Andreas Christensen den Platz einnehmen. Wie das jeweilige Duo zusammen in Flicks System harmoniert, bliebt abzuwarten. Auf der Linksverteidigerposition ist der 20-jährige Balde gesetzt, rechts Jules Kounde.

Flick vertraut der Jugend, was im Verein sehr gerne gesehen wird. "Ich bin mehr als zufrieden, denn Flick hat verstanden, dass La Masia unser Schatz ist“, erklärt Vereinspräsident Joan Laporta gegenüber der Mundo Deportivo. Ob die Youngsters bereits die nötige Abgezockheit und Cleverness mitbringen, um von ganz Großen träumen zu können, wird sich erst noch zeigen.

Fest steht: Nur mit Spektakel-Fußball lässt sich die Champions League nicht gewinnen. Fünf der letzten sieben Königsklassen-Endspiele gingen 1:0 aus, in den beiden anderen Fällen hielt der Sieger ebenfalls den Kasten sauber und gewann mit 2:0. Am 23. Oktober geht es für Flick und Co. gegen seinen Ex-Verein, den FC Bayern. Vier Tage später steht El Clasico in Madrid an. Wenn die Defensive den Tests standhalten kann und die Offensive weiter zaubert, muss man Barca ganz oben auf dem Zettel für den Henkelpott haben.

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