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·19. Juli 2025

"Future Leaders": Teilnehmerinnen aus 25 Ländern bei Leadership-Programm in Lörrach

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Im Rahmen der Europameisterschaft trafen sie aufeinander: die jungen Vorbilder auf und neben dem Platz. Der Besuch der Teilnehmerinnen des Leadership-Programms "Future Leaders in Football" des EM-Spiels in Basel machte deutlich: Wir brauchen Frauen auf, aber vor allem auch neben dem Platz, um die gesamte (gesellschaftliche) Kraft des Fußballs zu entfalten und ihn auf das nächste Level zu heben. Die Future Leaders zeigten eindrucksvoll, dass mit ihnen in Zukunft zu rechnen ist, wenn es darum geht, einflussreiche Führungspositionen im Fußball zu bekleiden.

"Programme wie der FLF schaffen einen einzigartigen Raum, in dem internationale Verbindungen wachsen können – über Grenzen, Hintergründe und Rollen hinweg. Diese Beziehungen enden nicht mit dem Workshop. Sie sind der Beginn eines dauerhaften Unterstützungssystems, das Frauen befähigt, weit über den heutigen Tag hinaus zu führen, zusammenzuarbeiten und in Verbindung zu bleiben", sagte DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich.


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Das Leadership-Programm "Future Leaders in Football" (FLF), das der DFB gemeinsam mit Volkswagen, Hauptpartner des Deutschen Fußball-Bundes seit 2019, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ausrichtet, richtet sich an junge, aufstrebende weibliche Führungskräfte der Fußballwelt und fand nun bereits in seiner sechsten Edition statt.

Das Programm unterstreicht damit das kontinuierliche Engagement des DFB, die Gleichberechtigung von Frauen im Fußball voranzutreiben und insbesondere den Anteil von Frauen in Entscheidungsgremien zu erhöhen. 25 Teilnehmerinnen aus 25 verschiedenen Ländern waren in diesem Jahr in Lörrach dabei. Die Mehrzahl der Teilnehmerinnen wurde von ihren UEFA-Nationalverbänden nominiert und kam damit aus verschiedenen europäischen Ländern. Diese Frauen üben in ihren Nationalverbänden bereits ganz unterschiedliche Funktionen aus – von Marketing-Managerin, über Head of Competitions and Referees, International Football Operations Managerin bis hin zu Senior Legal Counsel. Hinzu kamen Teilnehmerinnen aus der Sport- und Zivilgesellschaft, aus NGOs und dem Sport-für-Entwicklungssektor, eine bereichernde Komponente des Programms, das auch auf die soziale Kraft des Sports abzielt. Sie stammten nicht aus den UEFA-Nationalverbänden, sondern aus Indien, Kolumbien, Irak und Ägypten.

Mehr als 90 dieser "Future Leaders in Football" hat der DFB gemeinsam mit seinen Partnern über die Jahre bereits aus- und weitergebildet. Die Sichtbarkeit und Förderung von Frauen im Fußball und damit die Förderung von Chancengleichheit im Sport, die Stärkung des Frauen- und Mädchenfußballs und von Frauen im Fußball mithilfe der DFB-Strategie FF27, das Projekt "Female Brilliance", die Förderung von Diversität im Ehrenamt, und die Ausbildung von weiblichen Führungskräften, sind alles aktuelle Fokusthemen des DFB, weswegen sich der FLF nahtlos in diese strategische Richtung einreiht.

"Um einen Wandel herbeizuführen, brauchen wir mehr Frauen im Fußball – nicht allein aus politischen und moralischen Gründen, sondern aus Kompetenzgründen. Wandel innerhalb von festgefahrenen Strukturen kann es nur durch Reibung geben, die Zeit allein hilft nicht. Wir müssen darauf drängen, Veränderungen herbeizuführen, nur so kann echter Fortschritt beginnen", sagte Lise Klaveness, frühere Nationalspielerin und erste Präsidentin des norwegischen Fußballverbandes. Neben Klaveness waren weitere prominente Speakerinnen der Einladung des DFB gefolgt, unter anderen Laura McAllister, frühere walisische Nationalspielerin und heutige UEFA-Vizepräsidentin. McAllister ist wie Klaveness Mitglied im UEFA Exekutivkomitee, sie besetzen diese Positionen als die einzigen zwei Frauen im höchsten europäischen Entscheidungsgremium im Fußball.  "Die positive Kraft des Fußballs ist noch nicht ausgeschöpft, und mit mehr Frauen in den Entscheidungsgremien können wir das erreichen. Wir sollten es normalisieren, dass Frauen und Mädchen in den Fußball gehören, als sportlich Beteiligte aber auch als Leader. Fußball ist nicht nur ein Sport für alle, er muss auch ein Sport sein, der von allen und für alle geführt wird", sagte Laura McAllister.

Beide in ihrer ganz eigenen Art erfolgreichen Leader und UEFA-Exekutivkomitee-Mitglieder zeigten anschaulich eine der Kernbotschaften des FLF: Es gibt nicht die eine Art, eine Leaderin zu sein, das Wichtigste ist, bei sich zu bleiben und authentisch zu führen.

In Nadine Keßler, einer weiteren Guestspeakerin des FLF, hat es nicht nur eine Frau in entscheidende Gremien des Fußballs geschafft, sondern sogar eine Weltfußballerin und Europameisterin von 2013.  Die heutige UEFA-Direktorin für Frauenfußball sagte in Lörrach: "Wenn wir so weit sind, dass jede*r CEO den Frauenfußball auf die Agenda setzt, ohne dass es in Frage gestellt wird, haben wir es geschafft. Wir müssen den Frauenfußball als Business Case ausbauen und wir müssen mit ihm Einnahmen generieren. Die aktuelle WEURO in der Schweiz ist ein großer Schritt in die richtige Richtung."

Alexandra Popp, bekannt als Leaderin auf dem Platz, gab den FLF-Teilnehmerinnen in Lörrach spannende Einblicke in ihre Karriere und ihr Mindset. "Leadership bedeutet für mich Authentizität – das rüberzubringen, was man auch wirklich fühlt. Wo man selbst das Gefühl hat: Das ist richtig, das fühlt sich gut an", sagte die frühere Nationalspielerin und Olympiasiegerin Popp. "Dazu gehört natürlich auch eine gewisse Körpersprache, – sie so auszustrahlen, dass man gefühlt gar nichts sagen muss, sondern allein durch die Haltung schon viel ausdrückt: Menschen mitziehen, Gegnerinnen vielleicht sogar ein Stück weit einschüchtern. Das Wichtigste ist aber, bei sich zu bleiben, seinem Weg treu zu bleiben – und nicht das Gefühl zu haben, man müsse etwas Besonderes oder Verrücktes tun."

Neben den Keynotes dieser einflussreichen Frauen im Fußball lag der Fokus auf den theoretischen Leadership-Sessions, die in Zusammenarbeit mit der Loughborough University ausgearbeitet wurden: sie reichten von Einheiten über persönliche Leadership-Challenges, gegenseitigem peer-consulting und effektiver Kommunikation zu der Lösung von Herausforderungen, denen mal als Frau länder- und positionsübergreifend im Sport begegnet. Unter anderem konnten sich die Teilnehmerinnen auch mit der Sport-Moderatorin Jessica Libbertz austauschen, die praktische kommunikative Tipps mit den Teilnehmerinnen teilte.

Der FLF schaffte es erneut, einen Rahmen zu schaffen, in dem sich die Teilnehmerinnen sicher und aufgehoben fühlten, offen über ihre Leadership-Challenges zu sprechen und in vertrauter Atmosphäre wertvolle Kniffe mit an die Hand bekamen, zukünftige Führungspositionen im Fußball bestmöglich auszufüllen. Eins ist sicher: dort saßen 25 Future Leaders, 25 Gamechangerinnen, die definitiv ihre Spuren im Fußball hinterlassen werden. Der FLF stimmt hoffnungsvoll um die Zukunft des Fußballs. Nach fünf ausgefüllten und inspirierenden Tagen endete die sechste Ausgabe des Leadership-Programms "Future Leaders in Football" mit einem klaren Auftrag, nicht für die Teilnehmerinnen, sondern für die gesamte Fußball-Familie: Frauen im Fußball endlich Platz zu machen für die entscheidenden Positionen und Gremien im Fußball.

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