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·31. Mai 2025

Gala zum Gruppensieg: DFB-Frauen vor EM „auf einem guten Weg“

Artikelbild:Gala zum Gruppensieg: DFB-Frauen vor EM „auf einem guten Weg“

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat dank einer Gala-Vorstellung gegen die Niederlande vorzeitig den Gruppensieg in der Nations League eingefahren. Knapp einen Monat vor ihrem EM-Auftaktspiel sei die DFB-Auswahl „auf einem guten Weg“, sagte Bundestrainer Christian Wück.

„Endspiel“ fünf Wochen vor EM-Start

Es war eine ungewöhnliche, aber schöne auditive Komposition, die als Torhymne erklang. Nach dem im Weserstadion altbekannten Nebelhorn ertönte die deutsche EM-Hymne „Major Tom“ von Peter Schilling. Und weil sie so schön war, geschah das gleich viermal. Die DFB-Frauen spielten sich gegen schwache Niederländerinnen in einen regelrechten Rausch. Ein wichtiges Zeichen in einer Partie, die Trainer Wück im Vorfeld als ein „Endspiel“ bezeichnet hatte. Auch für ihn selbst: Der 51-Jährige – seit Herbst letzten Jahres im Amt – stand zuletzt scharf in der Kritik.


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Mehrere Spielerinnen, zuletzt die nicht nominierte Felicitas Rauch, monierten öffentlich einen fehlenden „konkreten und direkten Austausch“ mit Wück. „Mich nicht einzuladen, ist das eine. Mich nicht zu informieren und mir aber nicht mal einen Grund zu nennen, verstehe ich einfach nicht“, schrieb Rauch in einem Instagram-Post. Stürmerin Nicole Anyomi hatte den Bundestrainer vor knapp zwei Wochen ebenfalls für mangelnde Kommunikation kritisiert. Wück räumte zwar Irritationen mit einigen Spielerinnen ein, betonte aber, diese seien „intern schon längst erledigt.“

Doch am Freitagabend sollte das Sportliche wieder in den Vordergrund rücken. Mit einem Sieg gegen die Niederlande sollten sich die DFB-Frauen – wie auch die Männer in diesem Jahr – für das Final Four qualifizieren. Die Partie gegen die Nachbarn diente zugleich als vorletzter Härtetest für die Europameisterschaft in fünf Wochen (2. bis 27. Juli). So groß die vielen Schlagzeilen über Geschehnisse abseits des Platzes auch waren, die Spielfreude von Wücks Team war umso größer.

DFB-Frauen ließen nichts anbrennen

Die Begegnung in Bremen war schon zur Halbzeitpause entschieden. Linda Dallmann (9.), Lea Schüller (25.) – ihr 50. Länderspieltor – und Sarai Linder (45.) stellten auf 3:0. „Oranje“ – vor dem Spiel punktgleich mit Deutschland in der Nations-League-Gruppe A1 – wirkte gegen eine mutige und temporeiche DFB-Elf überfordert. Entsprechend positiv war die Laune bei den deutschen Fans. Das Weserstadion – erstmals Austragungsort eines Frauen-Länderspiels – war mit 32398 Besuchern gut gefüllt; die Stimmung spätestens nach 40 Minuten ausgelassen, als „Oh, wie ist das schön“-Sprechchöre angestimmt wurden. Damit ist der Großteil des Spiels erzählt.

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Es „Schüllerte“ wieder in Bremen: Die Torjägerin erzielte ihre Länderspieltore 50 und 51. Foto: Stuart Franklin/Getty Images

„Wir waren von Anfang an da und haben dieses Mal auf konstant hohem Level Fußball gespielt. Wir haben heute wirklich ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht in allen Mannschaftsteilen“, lobte Bundestrainer Wück sein Team im „ARD“-Interview. Obwohl die zweite Hälfte so begann, wie die erste aufgehört hatte – Lea Schüller schnürte einen Doppelpack zum 4:0 (48.). – war sie wenig spannend. Die deutschen Frauen hätten sogar deutlich höher gewinnen können (zehn Torschüsse). In den Schlussminuten hatten sie noch einmal Glück, als Torhüterin Ann-Kathrin Berger in der Nachspielzeit den Zu-Null-Erfolg rettete. Es war der einzige niederländische Torschuss des Abends.

Wück: „Perfekter deutscher Abend“

Die DFB-Frauen wurden dafür gebührend gefeiert. „Es hat jeder Spielerin Spaß gemacht, auf dem Platz zu stehen. Es war das schönste Heimspiel, das wir bisher in Deutschland gespielt haben“, freute sich Dallmann. Die Spielerin des FC Bayern war eine der besten deutschen Akteurinnen auf dem Feld. Neben ihr konnten auch die Doppelpackerin Schüller, Jule Brand oder Janina Minge herausragen. Dennoch blieb die Gesamtleistung der Star.

Für Christian Wück war es „das konstanteste Spiel“ seiner Amtszeit und „ein perfekter deutscher Abend.“ „Wir hatten uns vorgenommen, endlich mal zu Hause ein richtig gutes Spiel zu machen. Das ist uns gelungen und gibt viel Selbstvertrauen für die EM“, sagte Lea Schüller nach dem Abpfiff. War dabei sogar nicht alles an Potenzial ausgeschöpft? Die eingewechselte Giovanna Hoffmann deutete an, man habe „noch nicht alles abgerufen.“ Schon am kommenden Dienstag kann die deutsche Mannschaft ihre Leistung steigern. Im letzten Gruppenspiel der Nations League und dem letzten Härtetest vor der EM trifft die DFB-Elf auf Österreich.

DFB-Frauen „auf einem guten Weg“

Die Stimmung im Team ist kurz vor Turnierbeginn deutlich besser als noch vor zwei Monaten. Ende März sprach Bundestrainer Wück in einem „NDR“-Interview von „viel Arbeit“, die noch vor ihm und der Mannschaft liegen würde. Auch wurde er damals deutlich: „Ich hätte mir schon gewünscht, dass wir ein bisschen weiter wären.“ Fast zehn Wochen später fällt der Tenor deutlich positiver aus. „Die Mannschaft wächst zusammen. Wir sind auf einem guten Weg“, resümierte Wück nach dem Spiel gegen die Niederlande.

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Kaderbekanntgabe in zwölf Tagen: Wück hat Qual der Wahl. Foto: Stuart Franklin/Getty Images

Bis zum 12. Juni hat der Bundestrainer Zeit, seinen finalen 23-köpfigen Kader für die EM in der Schweiz bekannt zu geben. Nach zuletzt vier Siegen und vielen Optionen dürften ihm einige Entscheidungen nicht leicht fallen. „Ich werde einigen Spielerinnen weh tun müssen“, kündigte der gebürtige Bayer an. Man darf gespannt sein, welche Rolle die zuletzt nicht berufenen Felicitas Rauch, Nicole Anyomi oder Alara Sehitler spielen werden. Hinter einem Einsatz der erstmals wieder nominierten Lena Oberdorf, die jedoch zuletzt im Juli 2024 auf dem Platz stand, steht weiterhin ein Fragezeichen. Über ihre Nominierung wird demnächst eine Elefantenrunde entscheiden. Die Tendenz? „Offen“, so Wück.

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