Miasanrot
·2. Dezember 2025
Goretzka vor ungewisser Zukunft: Wie geht es weiter beim FC Bayern?

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Der Vertrag von Leon Goretzka beim FC Bayern läuft im Sommer 2026 aus. Wie geht es für den 67-maligen Nationalspieler weiter?
Leon Goretzka befindet sich in seiner achten Saison beim FC Bayern. Sein Vertrag endet im Sommer 2026. Trotz regelmäßiger Einsätze steht der 30-jährige Mittelfeldspieler zuletzt zunehmend in der Kritik. Aktuell deutet wenig darauf hin, dass die Verantwortlichen eine zeitnahe Verlängerung anstreben.
Miasanrot ordnet Goretzkas derzeitige Situation beim Rekordmeister ein und beschäftigt sich mit der Frage, welche Szenarien für die Zukunft des Nationalspielers realistisch erscheinen.
Goretzka kommt in der aktuellen Saison bislang auf 16 Einsätze und insgesamt 1190 Spielminuten. Auch wenn er dabei nur zwei Mal über 90 Minuten auf dem Platz stand, ist das nicht wenig und zeigt, dass Trainer Vincent Kompany durchaus mit dem 30-jährigen plant. Dennoch konnte der gebürtige Bochumer, der seit der Saison 2018/19 das Trikot des FC Bayern trägt, bisher keine Torbeteiligung beisteuern.
Zum Vergleich: Einzig Sacha Boey und Wisdom Mike, der bisher gerade einmal 15 Einsatzminuten bekam, kommen unter den Feldspielern im Profikader ebenfalls auf keine Torbeteiligung.
Nun wird die Leistung von Goretzka natürlich nicht nur an Scorerpunkten gemessen. Nichtsdestotrotz liefern die Statistiken einen ersten Hinweis darauf, warum die Vorzeichen derzeit nicht auf Verlängerung des 2026 auslaufenden Arbeitspapieres stehen.
Für die beiden Sechserpositionen im System von Kompany stehen mit Joshua Kimmich, Aleksandar Pavlović und Tom Bischof gleich drei Alternativen zur Verfügung. Dabei nimmt Kimmich die zentrale Schlüsselrolle ein. Die Kimmich-Goretzka-Doppelsechs, wie sie früher einmal genannt wurde, ist längst nicht mehr selbstverständlich. In den großen Spielen setzt Kompany vermehrt auf Pavlović an der Seite von Kimmich. Zuletzt bei den Champions-League-Spitzenduellen gegen den FC Arsenal und PSG bekam Goretzka nur wenige Einsatzminuten kurz vor Spielende.
Kompany scheint auf der Sechserposition primär passstarke und ballsichere Spieler zu bevorzugen. Goretzkas Stärken liegen allerdings in anderen Bereichen. Laut kicker.de kommt der gebürtige Bochumer in seinen 1190 Spielminuten in dieser Saison auf 953 Ballkontakte und 799 gespielte Pässe mit einer Passquote von 90%.
Pavlović im Vergleich kommt in 1262 Spielminuten auf 1396 Ballkontakte und 1235 gespielte Pässe mit einer Passquote von 94% und hat damit die Nase in diesem Bereich klar vorn. Die deutlichen Unterschiede in den absoluten Zahlen der Ballkontakte und gespielten Pässe sind ein klares Indiz dafür, dass Pavlović deutlich besser in das Aufbauspiel des Rekordmeisters integriert ist.
Das liegt vermutlich vor allem daran, dass Goretzka von seinen Anlagen her kein tiefstehender Sechser, sondern vielmehr ein klassischer Box-to-Box-Mittelfeldspieler ist. Der 67-malige Nationalspieler glänzt also vor allem in einer Rolle, die es so im System Kompany nicht gibt. Sowohl Pavlović als auch Bischof als direkte Konkurrenz scheinen daher besser in das Anforderungsprofil des Trainers zu passen und dem Spiel in dieser Saison daher deutlicher ihren Stempel aufdrücken können.
In den letzten Jahren hat Goretzkas Formkurve spürbar geschwankt. So standen die Zeichen bereits im Sommer 2024 auf Abschied, nachdem der inzwischen 30-jährige sowohl im Verein als auch bei der Nationalmannschaft seinen Stammplatz verloren hatte. Der physisch starke Mittelfeldmann aber gab nicht einfach auf und kämpfte sich eindrucksvoll zurück ins Team und sogar in den Kreis der Nationalmannschaft.
Nun, etwa ein Jahr später, steht hinter den Leistungen des Nationalspielers erneut ein Fragezeichen. Fans und Medien bewerten die jüngsten Leistungen zunehmend kritisch. Auch vereinsintern scheint eine Vertragsverlängerung aktuell keine oberste Priorität zu genießen.
Galt die Lage nach Sky-Informationen im Oktober nach als völlig offen, scheinen sich mittlerweile die Vorzeichen zu verdichten, dass der 30-jährige kein neues Vertragsangebot bekommt.
Der aktuelle Vertrag von Goretzka läuft noch bis zum 30. Juni 2026. Angeblich gibt es Interesse aus Italien, den Deutschen bereits im Winter zu verpflichten. So berichtete die italienische Zeitung Leggo von einem Interesse Juventus Turins, den Mittelfeldspieler zu verpflichten. Dabei spekuliere der italienische Klub auf einen Schnäppchen-Deal im Wintertransferfenster.
Diesem Vorhaben sei aber aus der Führungsetage des Rekordmeisters vorerst ein Riegel vorgeschoben worden, was vor dem Hintergrund der dünnen Kaderbesetzung beim FC Bayern und der großen Ziele in drei Wettbewerben durchaus sinnvoll erscheint.
Wie sich die Situation rundum Goretzka letztlich entwickeln wird, lässt sich im schnelllebigen Fußballgeschäft nicht eindeutig prognostizieren. Die Tendenz scheint derzeit in Richtung ablösefreier Abgang im Sommer zu gehen. Für den Spieler selbst werden die kommenden Monate auch aus einer anderen Perspektive heraus richtungsweisend: Im Kalenderjahr 2025 war er unter Julian Nagelsmann im DFB-Team gesetzt. Um diesen Status auch bei der WM 2026 zu behalten, wird er auf Minuten kommen müssen.
Die kommenden Monate werden somit zum Kampf gegen alte Dämonen. 2024 verpasste er die Nominierung für viele überraschend. Der 30-Jährige hat allerdings schon einmal bewiesen, dass er in der Lage ist, sich aus einer schwierigen Situation wieder zurück zu kämpfen und in den Fokus zu spielen. Eines ist klar: Sowohl die Verantwortlichen des FC Bayern als auch andere Vereine in Europa werden die Situation um den Mittelfeldspieler ganz genau weiter beobachten – und Nagelsmann sowieso.









































