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·24. Februar 2025
Große Welle um nichts? Vincic bereits 136. ausländischer Schiedsrichter in der Süper Lig
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·24. Februar 2025
Die Ansetzung eines ausländischen Schiedsrichters (Slavko Vincic) für das wichtige Derby zwischen Galatasaray und Fenerbahce (zur Vorschau), das großen Einfluss auf das Titelrennen hat, sorgte für viele Diskussionen. Während Galatasaray diesen Schritt offenbar nicht begrüßte und dagegen vergeblich Einspruch einlegte (mehr erfahren), begrüßte Fenerbahce diese Entscheidung. Es entbrannte in den sozialen Medien eine Debatte.
Während eine Seite den Einsatz ausländischer Referee befürwortet, um vermeintlich ein Maximum an Objektivität in den Spielen zu gewährleisten, sträubt sich die andere Seite und spricht sich für die einheimischen Unparteiischen aus, die allerdings ebenfalls massiv in der Kritik stehen. Daher wurden zunächst auch ausländische VAR-Referees eingesetzt. Dies geschah bereits in der vergangenen Saison und wurde auch in der aktuellen Spielzeit wieder eingeführt, nachdem es zahlreiche fragwürdige Entscheidungen gegeben hatte. TFF-Präsident Ibrahim Haciosmanoglu räumte sogar kürzlich eine böswillige Handlung eines türkischen Verantwortlichen ein, die einer Manipulation gleichkommt (zum Nachlesen).
Allerdings ist Vincic, der das heutige Interkontinental-Derby leiten wird, nicht der erste ausländische Schiedsrichter in der Trendyol Süper Lig-Geschichte, sondern bereits der 136., der zum Einsatz kommt. Nach der Gründung der Süper Lig im Jahr 1959 pfiffen bis 1970 insgesamt 135 ausländische Schiedsrichter auf 14 unterschiedlichen Nationen in zwölf Saisons 346 Spiele in der Süper Lig. Zu Beginn leiteten diese Referees aus dem Ausland lediglich die entscheidenden Finalspiele, da noch in zwei Gruppen gespielt wurde. Ab der Saison 1962/63 nahm der Einsatz ausländischer Schiedsrichter stark zu. Nach 17 Partien in vier Jahren, wurden in dieser Spielzeit allein 44 Partien von ausländischen Referees geleitet.
Zwar kamen in der Spielzeit 1963/64 Ausländer nur in fünf Partien zum Einsatz, doch die Zahlen stiegen dann jährlich wieder auf 36, 51, 62, 41 und 63 Partien. Zuletzt leiteten ausländische Schiedsrichter in der Saison 1969/70 Partien in der Türkei, zum Abschluss waren es 27 Begegnungen. Ab der Spielzeit 1970/71 übernahmen schließlich komplett die einheimischen Unparteiischen die Spielleitung in der Süper Lig. Am meisten waren Schiedsrichter aus Deutschland im Einsatz. Insgesamt 35 Schiedsrichter pfiffen zusammengerechnet 108 Partien in der Türkei. Es folgen Österreich (17/55), die Schweiz (15/48), Rumänien (13/41), Bulgarien (14(35), Italien (11/20) und Griechenland (10/13).
Der türkische Fußballverband hat jedoch zum ersten Mal seit vielen Jahren einen ausländischen Schiedsrichter für das Derby zwischen Galatasaray und Fenerbahce ernannt. Das erste Derby zwischen den beiden Mannschaften am 10. Juni 1959 wurde ebenfalls von einem ausländischen Unparteiischen geleitet, und der Jugoslawe Markovic hatte die Leitung inne. Das letzte Derby, das von einem ausländischen Schiedsrichter geleitet wurde, fand am 26. April 1970 statt und wurde vom Österreicher Alois Kessler geleitet. Bislang haben 17 ausländische Schiedsrichter die Spiele der Süper Lig zwischen Galatasaray und Fenerbahce geleitet. In den übrigen Derbys gewannen beide Mannschaften jeweils fünfmal, während sieben Spiele unentschieden endeten. In diesen Spielen erzielte „Fener“ 18 Tore und „Gala“ 14 Treffer.