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·10. September 2025
Hannover 96: Erfolg dank neuer Variabilität

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·10. September 2025
Vor einigen Tagen bin ich dabei auf einen mir bislang unbekannten Creator auf YouTube gestoßen: Der Taktikfuchs. Unter dem Titel „Wie Christian Titz die Liga durchschaut hat“ versucht er mit sonorer Stimme, das System unseres Cheftrainers zu erklären. Natürlich ist er nicht der Erste, der sich vom aktuellen Erfolg unserer Roten angezogen fühlt. Gefühlt jede Woche erscheinen neue schriftliche Analysen sowie diverse Videoaufbereitungen auf YouTube. Auch der Kicker, der unterhaltsame Kollege Artsy und natürlich Max Gaming TV (kurz MGTV) liefern regelmäßig Material, das zum besseren Verständnis unseres Fußballs beiträgt. Gebt einfach mal „Hannover 96“ bei YouTube ein – die Vielzahl an spannenden Beiträgen ist beeindruckend.
Der Taktikfuchs lobt insbesondere das besondere und risikoreiche Aufbauspiel von Hannover 96. Dort agieren Nahuel Noll und die drei Innenverteidiger beim Spielaufbau quasi als Viererkette. Davor positioniert sich das Mittelfeld ebenfalls in einer Art Viererreihe. Versucht ein Gegner hier früh zu pressen, gerät er schnell in Schwierigkeiten: Dank Überzahl und sauberen Passkombinationen kann sich Hannover fast immer erfolgreich befreien. Einfaches Zustellen ist nahezu unmöglich, da jeder einzelne Spieler über eine für die Liga außergewöhnlich hohe individuelle Klasse verfügt.
Zielspieler im Aufbau sind vor allem Enzo Leopold (kurze Wege) und Benedikt Pichler, der sich aus der Sturmspitze zurückfallen lässt und sich knapp vor der Mittellinie anbietet. Auch Boris Tomiak eröffnet eine zusätzliche Option, indem er aus der Abwehrreihe ins Mittelfeld vorrückt und dadurch Leopold und Aseko aufrücken lässt. So oder so gelingt es Hannover 96, das Mittelfeld zu überladen und dadurch Spielkontrolle zu erlangen.
Von diesem Punkt an kann sich Hannover quasi aussuchen, wie die schnell formierte Defensive des Gegners auseinander genommen wird. Mit Tempospielern wie Rochelt, Yokota, Bundu und Chakroun stehen gleich mehrere Waffen bereit, die ihre Stärken im 1-gegen-1 ausspielen und gefährlich in den Strafraum eindringen können.
Besonders deutlich wird auch hier, wie wichtig Benedikt Pichler für die Offensive ist. Es wäre ein Fehler, ihn nur an seinen Toren zu messen oder stattdessen Benjamin Källman in die Startelf zu hypen. Vielmehr hat unsere Nummer 11 einen immensen Impact, indem er Bälle festmacht und als pendelndes Bindeglied zwischen Sturm und Mittelfeld fungiert. Er verkörpert gleichermaßen die hängende Spitze wie auch den modernen Strafraumstürmer – eine Rolle, die zuvor schon Jan Schlaudraff oder Martin Harnik in ähnlicher Form ausgefüllt haben.
Zurück zu YouTube und dem Taktikfuchs: Ganz sachlich arbeitet er sich durch die Angriffstaktik des Titz-Teams. Auch das variable Anlaufen gegen den Ball wird nachvollziehbar erklärt. Aber das heben wir uns für eine der nächsten Länderspielunterbrechungen auf…