Hansa Rostock: Markenstreit um "FCH" könnte Jahre dauern | OneFootball

Er hatte unter der Woche für bundesweite Aufmerksamkeit gesorgt, der Markenstreit zwischen dem F.C. Hansa Rostock und dem 1. FC Heidenheim. Die Frage, wer der "echte" FCH ist und diese Bezeichnung markenrechtlich nutzen darf, könnte sich allerdings noch einige Jahre hinziehen. 

Fünf Verfahren laufen

Wie die "Ostsee-Zeitung" berichtet, befassen sich insgesamt gleich fünf Verfahren mit dem Thema – vier beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) in München und eines beim Europäischen Markenamt in Alicante. Auslöser war Heidenheims Versuch, die Marke "FCH Fanshop" europaweit schützen zu lassen. Hansa sieht darin einen Verstoß gegen eine gemeinsame Abgrenzungsvereinbarung von 2008 und wehrt sich. Heidenheim wiederum reagierte mit eigenen Anträgen, unter anderem mit Löschungs- und Nichtigkeitsanträgen gegen mehrere von Hansa eingetragene Marken. Bereits 2006 hatte Hansa die Marke "FCH" eintragen lassen.

In den Verfahren prüft jeweils ein dreiköpfiges Juristengremium, ob die betreffenden Marken ordnungsgemäß genutzt wurden, etwa für Fanartikel, TV-Rechte oder Eintrittskarten. Dazu müssen beide Vereine Verkaufszahlen und Umsätze vorlegen. Das erste Verfahren zwischen den Klubs läuft seit Februar. "Jetzt werden die Standpunkte der Parteien in Schriftform ausgetauscht", sagt DPMA-Sprecher Til Huber gegenüber der Zeitung. "Das kann durchaus zwei Jahre dauern."

Gründungsdatum nicht entscheidend

Nach Entscheidungen des DPMA wäre sogar eine Beschwerde vor dem Bundespatentgericht möglich. Das Gründungsdatum der Vereine spielt für die Bewertung übrigens keine Rolle, wie Huber betont: "In den aktuellen Verfahren ist das Gründungsdatum nicht entscheidend. Für uns zählt allein, wann eine Marke eingetragen wurde und ob sie genutzt wurde." Zuvor hatte der 1. FC Heidenheim damit argumentiert, aufgrund seines Gründungsjahres 1846 "ältere Rechte" zu besitzen.