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·24. Dezember 2025
„Hast immer Angst…“: Kompany mit überraschendem Geständnis

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·24. Dezember 2025

Der FC Bayern hat sich mit einem klaren 4:0-Erfolg beim 1. FC Heidenheim in die Winterpause verabschiedet. Doch hinter dem deutlichen Ergebnis verbarg sich eine personelle Ausnahmesituation, die selbst Trainer Vincent Kompany an die Grenzen brachte. Der Rekordmeister ging personell auf der letzten Rille ins Jahresfinale – und meisterte diese Herausforderung mit bemerkenswerter Souveränität.
Schon vor der Partie war die Ausfallliste lang. Infektbedingte Ausfälle, kleinere Verletzungen und internationale Abstellungen hatten den Kader ausgedünnt. Aleksandar Pavlovic, Tom Bischof und Sacha Boey fehlten krank, Minjae Kim laborierte an Knieproblemen, Nicolas Jackson war bereits beim Afrika-Cup, Kapitän Manuel Neuer fiel mit einem Muskelfaserriss aus. Die Situation war so angespannt, dass selbst Joshua Kimmich trotz Sprunggelenksproblemen mit nach Heidenheim reiste – obwohl er laut Kompany „zu 99 Prozent“ nicht einsatzfähig war.

Foto: IMAGO
Nach dem Spiel gewährte Vincent Kompany einen selten offenen Einblick in seine Gefühlswelt. „Wenn der Doktor vorbeikommt, hast du immer Angst. Denn du weißt, du verlierst einen Spieler“, erklärte der Belgier. Die Woche an der Säbener Straße habe sich „vom Gefühl her wie eine Corona-Woche“ angefühlt – auch wenn es keine Covid-Fälle gab. Jeder neue medizinische Check konnte weitere schlechte Nachrichten bedeuten.
Dass der FC Bayern unter diesen Umständen dennoch stabil blieb, ist aus Sicht des Trainers alles andere als selbstverständlich. Kompany musste in der Startelf improvisieren, Positionen neu besetzen und Entscheidungen treffen, die normalerweise Zeit brauchen. Hinzu kam der Mut, gleich zwei Talenten ihre ersten Profiminuten zu schenken. Cassiano Kiala und David Daiber feierten in Heidenheim ihr Bundesliga-Debüt – in einer Phase, in der es eigentlich nur um Absicherung gehen sollte.
Umso bemerkenswerter war der Auftritt der Mannschaft. Tore von Josip Stanisic, Michael Olise, Luis Díaz und Harry Kane sorgten für einen souveränen Auswärtssieg, der den personellen Engpass fast vergessen ließ. Für Kompany war dieser Erfolg ein besonderer Moment. Er zeigte sich „sehr stolz“ auf sein Team und betonte, dass ein solches Ergebnis unter diesen Voraussetzungen keineswegs selbstverständlich sei.
Auch Sportvorstand Max Eberl schlug in dieselbe Kerbe. Der Sieg sei die „Abrundung einer herausragenden ersten Halbserie“ gewesen. Besonders hob er hervor, mit welcher Professionalität die Mannschaft jedes Spiel angenommen habe – unabhängig von Gegner, Ort oder Personalsituation. Gleichzeitig richtete Eberl den Blick bereits nach vorne. Entscheidend werde sein, „wenn’s richtig zählt, im März, April, Mai“. Genau dort wolle der FC Bayern dabei sein.
Der Auftritt in Heidenheim war damit mehr als nur ein weiterer Sieg. Er war ein Signal nach innen und außen. Trotz Ausfällen, trotz Improvisation und trotz Belastung bleibt der FC Bayern stabil, fokussiert und hungrig. Eberl sprach von „Lust und Gier“, die er bei der Mannschaft spüre. Kompany wiederum bewies, dass er auch in schwierigen Phasen ruhig bleibt und Vertrauen schenkt – selbst dann, wenn der Kader auf der letzten Rille fährt.









































