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·16. November 2022
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Im März war die Welt für Christian Herc noch in Ordnung. Aufgrund seiner starken Darbietungen in seiner ersten Saison in Diensten des Grasshopper Club Zürich ist er zum ersten Mal für die slowakische Nationalmannschaft nominiert worden. Drei Spiele absolvierte er in der Folge für sein Heimatland. Weitere sollten nicht dazugekommen.
Das hängt mitunter damit zusammen, dass Giorgio Contini Herc einen Platz auf der Bank verpasst hatte. In der Super League hat der 24-Jährige nach aktuellen Hochrechnungen nur in 50 Prozent der Spiele ein Mandat in der Startelf erhalten. «Zu Beginn der Saison haben wir gespürt, dass sich das Verhalten von Contini im Vergleich zu 2021/2022 verändert hat», erinnert sich Hercs Berater Svetozar Pavlovic von der Agentur PAVLOVIC SPORTS gegenüber 4-4-2.ch an die Anfänge dieser Saison. Irgendetwas war offenbar vorgefallen. Nicht ohne Grund lässt ein Trainer einen Leistungsträger der vergangenen Saison plötzlich auf der Bank schmoren. Continis Beweggründe sind bis heute unergründlich.
Vorwurf an GC: Giorgio Contini setzt Christian Herc falsch ein
«Vom ersten Tag des Trainingslagers an war er hinter Christian her. Trotz sehr solider Leistungen in der letzten Saison hat er ihn ohne sportliche oder gar persönliche Gründe aus dem Team genommen», grantelt Pavlovic. «Seine Präsenz auf dem Platz verbesserte sich gegen Ende der Hinrunde, aber es ist schwierig, wenn der Trainer einen auf einer falschen Position einsetzt.»
Herc sei schlicht kein defensiver Mittelfeldspieler, beschwert sich der Agent über Continis Entscheidung. Herc könne seine Fähigkeiten so nicht zur Gänze ausspielen und nicht zur Verbesserung der GC-Situation beitragen. Und bei den Zürchern liegt einiges im Argen. Die Grasshoppers holten nur 20 Punkte aus den ersten 16 Spielen. Der Vorsprung auf den Barrageplatz beträgt nur vier Punkte, das Polster auf den Abstiegsplatz liegt bei acht Zählern.
«Keine Entwicklung in den letzten 18 Monaten»
«Fussball ist ein kollektiver Sport, bei dem Ergebnisse zählen, aber ohne Mannschaftsergebnisse kann ein Spieler nicht besonders gut abschneiden», analysiert Pavlovic, der nicht gerade zuversichtlich in die Zeit nach der langen WM-Pause blickt: «Das könnte sich in der zweiten Saisonhälfte ändern, aber ich bin eher skeptisch, da in den letzten 18 Monaten keine Fortschritte in den Leistungen der Mannschaft zu sehen waren und ich nicht erwarte, dass sich die Ergebnisse der Mannschaft in der Winterpause wirklich ändern.»
Herc wird sich in den kommenden Wochen also intensiv Gedanken über seine sportliche Zukunft machen. Der Weg in die Nationalmannschaft ist momentan versperrt und bei gleichbleibenden Einsatzzeiten ist eine Rückkehr ausgeschlossen. In der Theorie könnte Herc ohne GC darüber zu informieren ab dem 1. Januar mit anderen Klubs verhandeln und für die kommende Saison eine Vorvereinbarung treffen.
Ein Angebot zur Verlängerung der auslaufenden Zusammenarbeit, so versichert es Pavlovic, liegt derzeit nicht vor: «Keine Gespräche, kein Kontakt, kein Angebot.» Hercs Entourage geht wohl demnächst auf die Zürcher zu und fordert eine Entscheidung, oder überhaupt erst mal einen Austausch: «Unser Ziel ist es jetzt, Klarheit über seine Zukunft zu schaffen, sobald es die Regularien erlauben. Wir haben bereits einige Optionen, darunter eine besser aufgestellte Schweizer Mannschaft.» Herc werde allerdings bis zum Ende Saison sein Bestes für GC geben, versichert der Agent.