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·3. Februar 2025
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Die Fußball-Weltmeisterin erläutert zum Auftakt vor Gericht ihre Sicht auf den Kuss-Skandal nach dem WM-Finale.
Fußball-Weltmeisterin Jennifer Hermoso hat zum Prozessauftakt ihre Vorwürfe gegen Spaniens Ex-Verbandschef Luis Rubiales bekräftigt. „Das sollte niemals passieren, in keinem sozialen oder beruflichen Bereich“, sagte die spanische Starstürmerin vor Gericht über Rubiales‘ aufgezwungenen Kuss nach dem gewonnenen WM-Finale 2023 in Sydney. Ein „Kuss auf die Lippen wird nur gegeben, wenn ich es so entscheide“, führte Hermoso in San Fernando de Henares am Rande von Madrid aus. „Als Frau fühlte ich mich nicht respektiert. Dieser Moment trübte einen der glücklichsten Tage meines Lebens.“ Sie habe diese Handlung vor laufenden Kameras bei der Siegerehrung am 20. August 2023 zu keiner Zeit angestrebt oder erwartet.
Nach ihrer Rückkehr nach Spanien sei sie zudem unerträglichem Mediendruck ausgesetzt gewesen und habe Morddrohungen erhalten, erklärte die 34-Jährige weiter: „Leute warteten draußen auf mich, Leute folgten mir, Leute machten Fotos von mir, während ich mit meiner Mutter frühstückte.“ Mittlerweile spielt Hermoso in Mexiko, Madrid habe sie mit ihrer Familie verlassen müssen, weil sie Angst verspürt habe. „Bis heute fühlt es sich an, als wäre mein Leben auf Stand-by“, sagte Spaniens Rekordtorschützin.
Rubiales, der am 12. Februar aussagen soll, hatte seinen groben Kuss auf Hermosos Mund stets als „harmloses Küsschen unter feiernden Freunden“ bezeichnet. Die Staatsanwaltschaft fordert wegen sexuellen Übergriffs und Nötigung insgesamt zweieinhalb Jahre Haft für den 47-Jährigen. Die Anklage wegen Nötigung erfolgte, weil er die Spielerin gedrängt haben soll, sich seiner Darstellung vom einvernehmlichen Kuss anzuschließen. Neben Rubiales sitzen drei weitere Männer auf der Anklagebank: der frühere Nationaltrainer Jorge Vilda sowie zwei ehemalige Verbandsfunktionäre. Den drei Mitangeklagten drohen eineinhalb Jahre Gefängnis, weil sie wie Rubiales Druck auf Hermoso ausgeübt haben sollen. Sie sollte den Vorfall herunterspielen, um den Skandal zu vertuschen. Der Prozess soll bis zum 19. Februar dauern.
Foto © AFP/SID/Thomas COEX
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