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·14. Dezember 2025
HSV-Auswärtsmisere wird zum Muster: Die Fans liefern, die Mannschaft nicht

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·14. Dezember 2025

Der Hamburger SV hat ein Problem, das sich nicht mit Leidenschaft lösen lässt. Weit über 10.000 Fans reisten nach Sinsheim, verwandelten die Arena gegen die TSG Hoffenheim in ein Heimspiel, sangen, hofften, glaubten. Am Ende stand eine 1:4-Niederlage, die achte Auswärtspartie ohne Sieg in dieser Saison. Der HSV bleibt das einzige Bundesligateam ohne Dreier in der Fremde.
Das Bittere daran: Die Kulisse hätte für einen Befreiungsschlag nicht besser sein können. Über 30.000 Zuschauer, davon ein Drittel in den Farben des HSV. Trainer Merlin Polzin sprach vor dem Anpfiff von maximaler Bereitschaft, alles zu investieren für die mitgereisten Anhänger. Doch was folgte, war das Gegenteil von dem, was diese Worte versprachen.
Schon nach acht Minuten lag der HSV zurück. Grischa Prömel köpfte völlig freistehend ein, sein fünftes Saisontor. Die Hamburger Defensive, ohnehin durch Sperren und Verletzungen geschwächt, präsentierte sich erschreckend anfällig. Ozan Kabak erhöhte noch vor der Pause, ausgerechnet bei seinem Startelf-Comeback nach langer Verletzungspause. Die Hoffenheimer spielten nicht überragend, aber sie spielten besser. Das reichte.
Der HSV fand nach dem Seitenwechsel kurzzeitig ins Spiel. Miro Muheim prüfte Oliver Baumann mit einem Distanzschuss, der Nationaltorhüter parierte stark. Es war der Moment, in dem sich das Spiel hätte drehen können. Stattdessen übernahm Hoffenheim wieder das Kommando, Tim Lemperle und Fisnik Asllani machten den Deckel drauf. Das späte Tor von Rayan Philippe war Ergebniskosmetik, der verschossene Elfmeter in der Nachspielzeit das passende Symbol für diesen Nachmittag.
Seit über siebeneinhalb Jahren wartet der HSV auf einen Erstliga-Auswärtssieg. Diese Statistik ist längst mehr als eine Randnotiz. Sie ist ein Makel, der sich in die DNA des Vereins gefressen hat. Zwei Punkte aus sieben Auswärtsspielen in dieser Saison, das ist Abstiegskampf pur.
Die Fans tragen keine Schuld. Sie geben alles, was sie können. Sie fahren hunderte Kilometer, sie machen Stimmung, sie stehen zu ihrem Verein. Doch irgendwann muss die Mannschaft diese Energie auch auf den Platz bringen. In Sinsheim gelang das nicht. Wieder nicht.
Der HSV braucht keine Durchhalteparolen mehr. Er braucht Lösungen. Auf dem Platz, nicht am Mikrofon. Die Auswärtsmisere ist kein Zufall, sie ist ein Muster. Und Muster durchbricht man nicht mit Worten, sondern mit Taten. Die Fans haben ihren Teil erfüllt. Jetzt ist die Mannschaft dran.









































