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·3. November 2025
HSV: Pherai über seinen Blitz-Platzverweis und eine bittere Konsequenz

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·3. November 2025

Das war der wohl bitterste Abend seiner laufenden Profi-Laufbahn. Immanuel Pherai stand bei der Niederlage seines Hamburger SV gegen den 1. FC Köln keine (!) Minute auf dem Feld, ehe er wieder heruntergeschickt wurde. Die Nummer Zehn des HSV erhielt für zwei begangene Fouls jeweils die Gelbe Karte und demnach auch im Anschluss die Rote.
Damit stellte Pherai einen neuen Bundesliga-Negativrekord auf. Und als sei das nicht schon genug gewesen, musste man im Anschluss an die Entscheidung von Schiedsrichter Daniel Schlager feststellen, dass Pherai nur aus Versehen mit Kölns Kristoffer Lund zusammenkrachte. Der 24-jährige Spielmacher war ausgerutscht und konnte einen Zusammenprall nicht mehr verhindern.
Der Unglücksrabe des HSV stellte sich im Anschluss den Fragen über seinen Rekord-Platzverweis. In einer Mitteilung des Vereins erklärte Pherai: "Meine erste Gelbe Karte fand ich nachvollziehbar, auch wenn ich erst eine Minute auf dem Feld war und es logischerweise mein erstes Foul war. Aber die zweite Gelbe Karte war absolut bitter." Pherai hatte an der Außenlinie versucht, einen misslungenen Kölner Balls abzufangen, krachte dann mit Lund zusammen.

Die entscheidende Szene: Pherai kracht mit Kölns Lund zusammen und bekommt dafür die Gelb-Rote Karte. / Lars Baron/GettyImages
"Ich habe gesehen, dass der Kopfball des Kölner Abwehrspielers zu kurz kommt und ich eine Chance habe, an den Ball zu kommen, rutsche dann aber direkt vor meinem Gegenspieler auf dem seifigen Boden aus und in seine Beine rein. Ich konnte es einfach nicht verhindern", erklärte Pherai die Situation.
"Ich habe gesehen, dass der Kopfball des Kölner Abwehrspielers zu kurz kommt und ich eine Chance habe, an den Ball zu kommen, rutsche dann aber direkt vor meinem Gegenspieler aus. Ich konnte es einfach nicht verhindern."- Immanuel Pherai über sein "Foul"
Der 24-Jährige hatte anschließend mit Schmerzen zu kämpfen und bekam seinen Platzverweis gar nicht mit. "Ich war kurzzeitig etwas neben der Spur. Erst unser Doc hat mir nach der Behandlung beim Aufhelfen gesagt, dass ich Gelb bekommen habe und vom Platz muss. Eine absolut verrückte und total bittere Situation", kommentierte der Pechvogel seinen kurzen Arbeitstag.
Der surinamische Nationalspieler war nach der Partie sichtlich verärgert über die harte Entscheidung des Unparteiischen. "Diesen Bundesliga-Rekord wollte ich nun wirklich nicht haben, das ist echte Scheiße", sagte Pherai. "Das Schlimmste ist aber, dass ich jetzt aufgrund der Sperre und der anschließenden Länderspielpause wieder zwei, drei Wochen nicht spielen kann. [...] Die erneute Spielpause tut weh."
"Diesen Bundesliga-Rekord wollte ich nun wirklich nicht haben, das ist echte Scheiße."- Pherai über seinen neuen Negativrekord
Der Spielmacher hatte zuletzt erst aufgrund einer Knieverletzung gefehlt, hatte danach Schwierigkeiten sich im Kader von Trainer Merlin Polzin zu beweisen. Durch Trainingseifer, professionelles Verhalten und Disziplin erkämpfte er sich dann wieder einen Platz im Kader der Rothosen. In Leipzig folgte dann Pherais erster Bundesliga-Einsatz.

Pherai lag mit Schmerzen am Boden und bekam den Platzverweis gar nicht selbst mit. / Lars Baron/GettyImages
Eine besonders bittere Konsequenz muss Pherai durch seinen Platzverweis nun auch noch tragen. Er verpasst das anstehende Heimspiel gegen Borussia Dortmund. Damit verpasst Pherai nicht nur ein Spiel gegen einen absoluten Top-Klub, sondern auch gegen den ersten ausländischen Klub, dem er sich damals im Alter von 16 Jahren anschloss. Damals wechselte er von der Jugend des AZ Alkmaar in das Nachwuchsprogramm des BVB.
"Ich hatte im Vorwege für Freunde und Familie 15 Tickets besorgt, denn alle wollten bei diesem Spiel unbedingt dabei sein – und jetzt kann ich mit ihnen zusammen das Spiel von der Tribüne aus angucken. Das ist einfach nur bitter und tut mir richtig doll weh. Das ist mein persönlicher Tiefpunkt eines bis hierhin ohnehin verkorksten Jahres 2025", sagte ein sichtlich niedergeschlagener Immanuel Pherai. Bitter – im wahrsten Sinne des Wortes!
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