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·21. November 2025

Hype um Edna Imade: Von Spaniens Nationalelf zur Schüller-Nachfolge?

Artikelbild:Hype um Edna Imade: Von Spaniens Nationalelf zur Schüller-Nachfolge?

Die FC Bayern Frauen haben im vergangenen Sommer Edna Imade aus Spanien verpflichtet. Anschließend wurde sie verliehen. Kann sie Lea Schüller beerben?

Edna Imade ist für viele Fans des FC Bayern München noch ein Mysterium. Ein Grund dafür liegt auf der Hand: Informationen über den Fußball der Frauen sind deutlich schwerer zu erhalten als über den Fußball der Männer. Deutlich schwerer. Und auch unzuverlässiger. Ein gutes Beispiel: Während wir für nahezu jeden Drittligaspieler eine große Auswahl an Bildern in unserem Paket haben, gab es kein einziges von Imade.


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Viele Falschinformationen erschweren zudem meist die Recherche – das geht bei Geburtsorten los und geht bis hin zu falschen Vertragsdaten oder Statistiken. Ein anderer Grund dafür, dass sie vielen noch nicht bekannt ist, ist, dass die Bayern die 25-jährige Stürmerin im vergangenen Sommer aus Spanien verpflichtet, sie anschließend aber wieder direkt in die Liga F verliehen haben. Gut möglich, dass einige Bayern-Fans sie noch gar nicht auf dem Schirm haben.

Geboren wurde Imade am 5. Oktober 2000 in Benin City, Nigeria. Debütieren könnte sie nun allerdings in der spanischen Nationalelf, für die sie erstmals nominiert wurde. Denn auf der iberischen Halbinsel verbrachte sie ihre Kindheit.

Eine designierte spanische Nationalspielerin, die dazu auch noch eine Offensivposition besetzt, die bald vakant sein könnte? Und die in der Liga F mit zahlreichen Toren auf sich aufmerksam macht? Klingt nahezu perfekt für den Umbruch, der im Sommer drohen könnte. Miasanrot hat sich die Stürmerin genauer angesehen.

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Edna Imade ist eine der Top-Stürmerinnen in Spanien

Zunächst ein Blick auf die Zahlen: In der vergangenen Saison lief Imade noch für den Granada CF auf. Mit 16 Toren in 29 Einsätzen wurde sie zur Torschützenkönigin unter den Menschen, wenn man es etwas flapsig formulieren möchte. Denn Ewa Pajor lieferte mit 25 Toren in 28 Partien galaktische Werte.

Direkt dahinter folgten dann Imade und Alexia Putellas, die ebenfalls 16 Tore erzielte. Das brachte Imade auf den Zettel diverser größerer Klubs – darunter der FC Bayern, der sie unter Vertrag nahm und direkt wieder nach Spanien verlieh. Seit dieser Saison läuft die Offensivspielerin für Real Sociedad auf.

Und wieder ist sie auf bestem Wege, die beste Torjägerin außerhalb des alles dominierenden FC Barcelona zu werden. Sieben Treffer erzielte sie in acht Partien schon, nur Claudia Pina und Pajor haben mit je acht Toren mehr auf ihrem Konto. Am 9. Spieltag der aktuellen Saison sorgte sie jedoch für einen außergewöhnlichen Moment.

Ihr Elfmetertor zum 1:0 bedeutete zugleich den Endstand gegen Barça – und beendete einige Serien des übermächtigen Gegners. Nach über sechs Jahren blieb Barcelona erstmals ohne eigenes Tor in der Liga. Die letzte Niederlage gab es zuvor Ende März im Clásico. Imade war der Endgegner, wenn man so will. Der Hype um sie ist mittlerweile also so groß, dass sie erstmals für Spanien auflaufen könnte.

Ihr aktueller Aufschwung wird auch in München nicht unbemerkt bleiben, wo man im Sommer Lea Schüller ablösefrei verlieren könnte. Die deutsche Nationalspielerin hat einen nur noch bis Ende Juni 2026 gültigen Vertrag. Ist Imade bereits die perfekte Nachfolgerin?

Edna Imade: Was sind ihre Stärken?

Wie so oft lautet die unbefriedigende Antwort: Das kommt drauf an. Umschreiben lässt sich Imade als eine klassische Nummer neun. Manche sprechen bei der Rollenumschreibung auch von einer „physischen Neun“. Ihre physischen Attribute fallen sofort auf. Sie ist groß (1,79 Meter) und athletisch.

Schirmt sie den Ball mit ihrem Körper ab, ist dieser für die Verteidigerin kaum zu erreichen. Sprintet sie hinter die Abwehrkette, ist es für Gegenspielerinnen schwer, sie aus der Balance zu bringen oder sie vom Ball zu trennen. Ihre Durchschlagskraft ist vor allem in der Liga F auffällig. Denn in Spanien ist der Fußball eher technisch geprägt und physisch nicht ganz so intensiv wie in England oder Deutschland.

Hinzu kommt bei Imade aber, dass sie auch noch schnell ist. Diese Mischung macht sie vor allem bei Umschaltsituationen zu einer gefährlichen Waffe. Ob bei Granada oder Real Sociedad: Einige ihrer Tore erzielte sie als Zielspielerin von Kontern, wo sie klug in die Schnittstelle der Restverteidigung startete und dann schlicht nicht mehr zu stoppen war.

Ähnlichkeiten zu Schüller und Damnjanović

Mit ihrem starken rechten Fuß hat sie einen sehr präzisen und festen Abschluss. Auch aus höchstem Tempo heraus ist die Schussqualität in der Regel gut. In der Umschaltbewegung erinnert sie mit ihrem Gespür für die richtigen Laufwege und der physischen Wucht an Jovana Damnjanović – nur ist Imade deutlich schneller.

Im Kopfballspiel wiederum erinnert sie etwas an Schüller. Zwar ist die Deutsche eine Klasse für sich, wenn es um Kopfbälle geht, doch Imade hat hier ebenfalls Qualitäten. Besonders eindrucksvoll ist ihr Timing beim Absprung und wie sie aus verschiedenen Positionen Druck hinter den Ball bekommt.

Theoretisch bringt Imade mit ihren physisch-athletischen Attributen auch alles mit, um eine hervorragende Pressingspielerin zu sein. Allerdings spielte sie bisher nicht wirklich in Teams, die regelmäßig hohes und aggressives Pressing spielen. Trotzdem fällt auf, dass sie in der Arbeit gegen den Ball sehr engagiert ist, teilweise auch sehr tief verteidigt und sich nicht zu schade für die Laufwege ist.

Edna Imade: Was sind ihre Schwächen?

Gerade die Frage danach, wie gut sie ins System des FC Bayern passen würde, ist trotz ihrer Stärken schwer zu beantworten. Denn Imade hat vor allem im technischen Bereich einige Schwierigkeiten, die sich nochmal verschärfen könnten, sobald sie in einem Team spielt, das mit deutlich weniger Raum agieren muss.

Genau das würde sie beim FC Bayern erwarten, weil die meisten Gegner sehr tief und kompakt verteidigen. Theoretisch bringt Imade auch hier einige Ansatzpunkte mit, die interessant sind. Aufgrund ihrer Physis könnte sie beispielsweise eine hervorragende Wandspielerin sein, die mit ihrer Präsenz Räume für die wendigeren Spielerinnen um sie herum öffnet.

Allerdings ist ihre Ballverarbeitung noch ein gutes Stück vom höchsten Niveau entfernt. FBref hat in den letzten 365 Tagen 2.282 Minuten von ihr erfasst, in denen die Passquote bei nur 53,7 Prozent lag – selbst bei Kurzpässen (58,1 Prozent) und mittellangen Pässen (61,8 Prozent) ist die Quote schlecht. Vor allem ihr erster Kontakt und ihre Entscheidungsfindung in Drucksituationen sind zu oft nicht ausreichend gut.

Das führt dazu, dass sie mit dem Rücken zum Tor bisher nicht sonderlich positiv aufgefallen ist. Exakt in diesem Bereich wird sie in München aber gefordert sein, sollte sie im nächsten Sommer dann zurückkehren.

Wie geht es jetzt weiter im Sturm der FC Bayern Frauen?

Für den FC Bayern ist es eine gute Sache, dass sie bald schon für die spanische Nationalelf auflaufen könnte. Denn dort wird man nochmal einen Eindruck davon bekommen, wie sehr sie sich in einem Umfeld mit stärkeren Spielerinnen nochmal steigern kann.

Gleichzeitig ist es wohl sinnvoll, sich mit Alternativen zu befassen. Sowohl Selina Cerci als auch Nicole Anyomi haben ihre Verträge in Hoffenheim und Frankfurt bisher nicht verlängert. Beide könnten womöglich ablösefrei zu haben sein. Gerade Cerci hat zudem ein sehr komplettes Profil und auf Bundesliga-Niveau in verschiedenen Teams nachgewiesen, dass sie nicht nur zuverlässig treffen kann, sondern auch technisch in der Lage ist, eine Rolle zu spielen, wie sie beim FCB von ihr verlangt werden würde.

Imade wäre nach aktuellem Stand kein klares Upgrade zu Schüller. Dafür fehlt ihr technisch noch zu viel und dafür gibt es nach wie vor zu viele Unklarheiten bei ihr. Abschreiben sollte man die 25-Jährige dennoch nicht. Ihre Entwicklung in Spanien ist bemerkenswert – und sie kann mit ihrem Tempo grundsätzlich auch eine Rolle auf der Außenbahn spielen. Dort würde sie in der Regel mehr Räume vorfinden, die sie mit intelligenten Läufen hinter die Kette ausnutzen könnte.

Ihr Profil würde den Kader in jedem Fall um die eine oder andere Qualität ergänzen, die im Moment fehlt. Ob sie aber mehr sein kann als eine schnellere Damnjanović, muss sich zeigen. Gut für die Bayern, dass es hier keine allzu schnelle Entscheidung braucht. Denn selbst wenn man sich im Januar für den logischen Schritt entscheidet, Cerci zu verpflichten, könnte Imade mit ihrer Vielseitigkeit immer noch eine Rolle im Team spielen.

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