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·14. Februar 2025
Jamal Musiala verlängert beim FC Bayern München: Der Anfang einer Ära?
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·14. Februar 2025
Jamal Musiala hat seinen Vertrag beim FC Bayern München bis 2030 verlängert. Ist es der Beginn einer Ära für beide – oder ein Sprungbrett für das Supertalent?
„Künstler. Inspirierend. Zauberer. Genie. Einer von uns“ – unter diesem Motto verkündete der FC Bayern München am Freitag die Verlängerung von Jamal Musiala. Der 21-Jährige hat seinen ursprünglich im Sommer 2026 auslaufenden Vertrag beim FCB bis 2030 verlängert.
Die Superlative gehen einem aus, wenn man darüber nachdenkt, zu was Musiala auf dem Platz fähig ist. Seit dem ersten Dribbling, seit dem ersten Treffer im FCB-Trikot liegt ihm die Stadt zu Füßen. Für jemanden wie Musiala gehen Fans ins Stadion oder schalten ihre Geräte an, um Fußball zu schauen.
In der Offensive des FC Bayern ist er schon länger der Spieler, der für die wichtigen und besonderen Momente sorgt. Die Definition eines Unterschiedspielers. Umso klarer ist es auch, dass es gar keine andere Option für den Rekordmeister gab, als alles zu tun, was im Bereich des Möglichen liegt, um mit ihm zu verlängern.
Und genau das ist jetzt gelungen. Doch zu welchem Preis? Schon in den vergangenen Wochen sickerten viele Gerüchte zu seinem Vertrag durch. Das am heißesten diskutierte Detail war eine Ausstiegsklausel. Vieles deutet darauf hin, dass die Bayern ihm diese Option gewährt haben. Wie hoch sie konkret ist? Das bleibt ein Geheimnis, über das in den kommenden Tagen wild spekuliert wird.
Für den FC Bayern wäre diese Ausstiegsklausel sicher ein Zugeständnis – und auch das Eingeständnis, dass es eine Kategorie Spieler gibt, die man nur dann halten kann, wenn man zu den besten Teams der Welt zählt. In den letzten Jahren war das häufig nicht der Fall.
Oder simpler formuliert: Ginge es einem Spieler darum, unbedingt die Champions League zu gewinnen, würde er sich aktuell wohl eher für zwei, drei andere Clubs in Europa entscheiden, bevor der FC Bayern eine Option wird.
Glücklicherweise ist das bei Musiala nicht der einzige entscheidende Punkt. In München fühlen er und seine Familie sich wohl, er hat den Verein und das Umfeld schätzen gelernt und weiß, dass er dort seine ersten Schritte in Richtung Weltklasse gegangen ist. Außerdem ist er immer noch erst 21 Jahre jung.
Es gibt anders als bei Joshua Kimmich beispielsweise nicht die Überlegung, wie viel Zeit ihm noch bleibt, um große Erfolge einzufahren. Im Zweifelsfall würde es das leichter machen, einen Entwicklungsprozess über zwei, drei Jahre hinweg zu skizzieren.
Doch auch bei Musiala wird in den kommenden Jahren ein Beobachtungsprozess einsetzen. Er wird immer wieder genau abwägen, wo der Club im internationalen Vergleich steht, wie groß seine Chancen auf Titel sind und ob er woanders vielleicht noch den einen extra Schritt nach oben gehen kann.
Denn genau das ist vielleicht auch das, was bei Musiala am beeindruckendsten ist: Das Gefühl, dass er noch viel mehr kann, als das, was er aktuell zeigt. Schon jetzt ist er so einzigartig, so besonders und so faszinierend. Bekommt er allerdings noch mehr Durchschlagskraft und Konstanz in sein Spiel, ist er auf der Welt fast konkurrenzlos.
An diesem Schritt arbeitet er. Schon in dieser Saison wirkt der Offensivspieler deutlich abgeklärter und konstanter als zuvor. Sodass die große Frage in Zukunft eigentlich nur ist, ob er „nur“ Weltklasse bleibt – oder den Schritt zur Legende gehen kann.
Für den FC Bayern hingegen wird in dieser Beziehung eine damit verbundene Frage entscheidend sein: Kann der FCB der Club sein, der ihm den Schritt zur Legende ermöglicht? Und zwar nicht zur Vereinslegende, sondern zu einer, über die international noch in vielen Jahren gesprochen wird. Denn über diese Kategorie Fußballer geht es hier potenziell. Eine Kategorie Fußballer, die es selbst in München noch nicht so oft gab.
Und vor diesem Hintergrund ist die Ausstiegsklausel komplett egal. Es ist nicht wichtig, ob die jetzt bei 175 Millionen Euro oder 250 Millionen Euro liegt, oder ob sie gar nicht erst existiert. Wenn Musiala in Zukunft nicht das Gefühl hat, dass er beim FC Bayern diesen Schritt gehen kann, wird er wechseln.
Auch weil er eben kein klassischer Jugendspieler ist. Kein Thomas Müller, kein Aleksandar Pavlović – ein Spieler, der aus England kam und dessen Identifikation auf einer ganz anderen Ebene stattfindet. Sicherlich vereinfacht eine Ausstiegsklausel einen potenziellen Abgang. Aber sie vereinfacht auch die Planungssicherheit des Clubs, den abgesteckten Rahmen und sorgt im Ernstfall für mehr Ruhe.
Es liegt zu großen Teilen am FC Bayern, ob diese Ausstiegsklausel jemals ein Thema wird. Beide Seiten müssen jetzt liefern. Und auch, wenn der Leitspruch, dass niemand größer als der Club ist, durchaus richtig ist, so müssen sich die Münchner in Zukunft ordentlich strecken, um mit Musiala gemeinsam eine Ära zu prägen.
„Einer von uns“, heißt es im Ankündigungsvideo, während Musiala sein Trikot in der Allianz Arena nach oben hält. Die Sitze bestückt mit Fahnen, auf denen das FCB-Logo zu sehen ist. Es ist ein so unglaublich wichtiges Zeichen für den Rekordmeister – nach innen und nach außen. Und dennoch möchte man fast schon korrigieren: „Einer von uns – erstmal.“
An Musiala wird sich in Zukunft zeigen, wo der FC Bayern in Europa und auf der Welt steht. Aktuell ganz offensichtlich immer noch ziemlich weit oben.
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