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·26. Juni 2025

Jatta emotional über Identitätsvorwürfe: „Bin zusammengebrochen“

Artikelbild:Jatta emotional über Identitätsvorwürfe: „Bin zusammengebrochen“

Seit mittlerweile neun Jahren läuft Bakery Jatta für den HSV auf. In diesem Zeitraum hat der 27-Jährige mehr erlebt als jeder andere Profi.

„Als ich zum HSV kam, war ich noch ein kleiner Junge“, berichtet Jatta in einem emotionalen Exklusiv-Interview mit dem Hamburger Abendblatt. „Ich musste sehr schnell erwachsen werden. Diese Geschichte hat mich vom Jungen zum Mann gemacht.“ 2015 floh der gebürtige Gambier aus seiner Heimat, landete ein Jahr später beim HSV und wurde anschließend zu einer, wenn nicht sogar der prägendsten Figur in der siebenjährigen Zweitliga-Zeit des Nord-Klubs.


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Sage und schreibe 217 Pflichtspiele hat Jatta inzwischen für die Rothosen absolviert. Sechsmal scheiterte er knapp am Aufstieg. Immer wieder kam der Flügelspieler jedoch von Rückschlägen sämtlicher Art zurück und erlebte zuletzt den erlösenden Moment: Den 6:1-Heimsieg gegen den SSV Ulm und somit den langersehnten Wiederaufstieg in die Bundesliga. „Das war für mich sehr emotional. Ich war verletzt, aber innerlich bin ich mitgeflogen“, so Jatta, der sich nach einem Kreuzbandriss aktuell zurück in die Mannschaft kämpft.

Jatta erklärt: HSV-Liebe ist unbezahlbar!

Doch seine Geschichte ist weit mehr als nur eine sportliche Achterbahnfahrt: 2019 zweifelten mehrere Medien öffentlich seine Identität an. Als Jatta über seinen Berater von diesen Vorwürfen erfuhr, traf es ihn wie ein Schlag. Er sei „zusammengebrochen“, ehe es zum persönlichen Gespräch mit den damaligen Entscheidungsträgern Jonas Boldt und Michael Mutzel gekommen sei. Die Bosse sicherten ihrem Profi jedoch sämtliche Unterstützung zu: „Ich wusste nach dem Gespräch, dass ich nicht alleine durch diese ganze Sache durchmuss. Dafür werde ich Jonas für immer dankbar sein.“

Dennoch folgten rassistische Anfeindungen, Ermittlungen und Hausdurchsuchungen. Mehrere Vereine klagten sogar, um nachträglich Punkte für die HSV-Spiele zugesprochen zubekommen, an denen Jatta mitgewirkt hatte.

„Das war eine schwere Zeit. Ich konnte nicht mehr in meiner Wohnung bleiben“, erinnert sich der Fan-Liebling. Der HSV aber hielt bedingungslos zu ihm – ebenso wie fast alle seiner Anhänger. „Diese Liebe ist unbezahlbar“, erklärt das Offensiv-Ass aufgewühlt.

Heute möchte Jatta nach vorne blicken. Er identifiziert sich mit Deutschland und wünscht sich sogar die Staatsbürgerschaft. Sein Anwalt Thomas Bliwier erledigt im Hintergrund die dafür notwendigen Formalitäten. Und auch beim HSV hofft Jatta auf eine lange Zukunft. „Ich würde sehr gerne hierbleiben“, stellt die Identifikationsfigur des Bundesliga-Aufsteigers klar.

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